Durchs Alphabet mit Christoph Bai

In der Waldorfschule werden die einzelnen Buchstaben im 1. Schuljahr durch Geschichten eingeführt. Für die Kinder wird es zum Erlebnis, wenn sich alle Erzählungen in einem großen Bogen zu einer Rahmenhandlung fügen. Sie erhalten damit ein großes, bildgesättigtes Panorama unseres Alphabetes, das ansonsten für das Kindergemüt abstrakt bleiben muss.

Durch die Anthroposophie wissen wir, dass eine bildhafte Erzählung ihre Tiefenwirkung im Kinde nur dadurch entfaltet, indem sich der Lehrer zuvor selbst durch das Bild in innere Bewegung versetzen konnte. Ansonsten bleibt die Wirkung wie eine Kopie flach und kraftlos.

Der Lehrer muss von dem Inhalt ergriffen sein. Was zählt, ist jedoch nicht das Ergebnis, sondern das Maß der Bemühung. Käme es immer nur auf das Ergebnis an, müssten wir wohl alle bald das pädagogische Handwerk an den Nagel hängen.

Dazu zwei Wege:

  • Am einfachsten ist es, seine Buchstabenerzählung selbst zu erfinden. Durch diesen schöpferischen Moment bekommt man die innere Gestimmtheit gleich „mitgeliefert".
  • Man orientiert sich an einem Vorbild oder Beispiel. Auch das ist in der Waldorfschule nicht verboten. Dafür ist jedoch der zweite Teil der Vorbereitung anspruchsvoller: Jetzt muss das geistige Band zum Inhalt eigenständig gewoben werden. Wodurch? Durch Langfristigkeit und Kunst (bei diesem Thema wohl meistens das Malerische) ....

Im Sinne von Beispiel und Anregung können Sie nun folgend eine Buchstabengeschichte von Christoph Bai lesen.