Singen am Adventsmontag

Ein Beitrag von Christina Singer

Angeregt durch den Beitrag von Mathis Stock zum Adventssingen gestalten wir an unserer Schule den Montagmorgen nach den Adventssonntagen so: In allen Treppenhäusern der Schule ist die elektrische Beleuchtung durch die Hausmeister ausgestellt. Dafür sind Gänge und Treppen mit Teelichtern geschmückt. Diese stehen in Windlichtern (alten Marmeladengläsern ohne Etikett), so dass sie keine Gefahrenquelle darstellen, sondern mit ihren kleinen, heimelig leuchtenden Flämmchen die Schülerinnen und Schüler auf ihren Wegen in die Klassenzimmer begleiten.

Auch die Klassenzimmer werden möglichst nur durch Kerzenschein erleuchtet, bis es Zeit ist, kurz nach Unterrichtsbeginn in den großen Saal zu gehen.

Dort leuchtet in der Mitte auf einem Sockel ein großer Adventskranz. Er befindet sich innerhalb eines Kreises aus vielen kleinen Teelichtern, die in Gläschen auf dem Boden stehen. Um den Kerzenkreis herum gruppieren sich nun die Klassen 1-8, jede Klasse hat ihren vorher besprochenen Platz. Die Kleinen sitzen auf dem Boden, die Großen stehen hinter ihnen. 

Zum Einzug ertönt Flötenmusik: Vier Lehrerinnen und Lehrer spielen schwungvoll-festliche Barockmusik. Der Einzug der Schülerinnen und Schüler erfolgt möglichst ohne sprechen. Gelingt dies, so fühlt man sich beim Betreten des Saales fast so feierlich ergriffen, wie beim Betreten des Weihnachtszimmers am Heiligen Abend.

Sind alle versammelt, verstummt die Musik und eine Lehrerin oder ein Lehrer erzählt eine vorweihnachtliche Geschichte (die nicht länger als ca. 7 Minuten dauern sollte). Die Kunst hierbei ist, die Geschichte so auszuwählen, dass sich möglichst alle Klassenstufen angesprochen fühlen. Gelungen ist uns dies z. B. mit der „Ansprache einer Kerze“ (s. u.) oder mit einer gekürzten Version von Fritz Vinckens „Zwischenfall im Hürtgenwald“.

Danach singen wir zu einem glockenartig geschlagenen Xylophon das Lied „Wer steht an der Tür und ruft nach mir“ in der Version eines alten französischen Satzes aus dem 13. Jahrhundert, zu finden in „Lieder zu den Jahresfesten“ im Verlag Freies Geistesleben. Verschiedene Klassen haben verschiedene Stimmen vorbereitet.

Während des Singens geht aus jeder Klasse ein Kerzenträger in die Mitte und zündet am Adventskranz die Klassenkerze an. Diese Lichter werden beim anschließenden Auszug – wieder mit Flötenmusik – in die Klassen zurückgetragen und damit die Kerzen auf den Adventskränzen entzündet.

Dieses Adventsritual dauert etwa 20 Minuten. Das Stellen der Gläser in den Treppenhäusern teilen sich einig Kolleginnen und Kollegen morgens, bevor das Schulhaus geöffnet wird. Eingesammelt werden die Gläser durch die 7. Klassen.

Die „Ansprache einer Kerze" finden Sie hier.

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