Igluerfahrungen der 8. Klasse
Ein Beitrag von Mona Pilliod (Rudolf Steiner Schule Oberaargau, Langenthal, Schweiz)
Die 8. klasse war für zwei Tage zum Iglubauen auf der Engstligen-Alp. Sechs Iglus haben wir fertig gestellt - unglaublich - so fleissig habe ich die Schüler noch nie gesehen. Zwei der Iglus waren sogar mit einem durchgehenden Gang verbunden. Das Iglubauen ist in unserer Schule fest im Jahresprogramm eingebunden.
Die erste Nacht haben wir im Bergrestaurant gegessen und geschlafen - die zweite Nacht konnten alle in den Iglus schlafen und die mitgebrachten Znachts auf Gas- und Benzinkochern wärmen und unter freien Himmel essen. Auch Bettflaschen wurden für die Nacht mit kochendem Wasser gefüllt - und als das Wasser aus war, wurde Schnee zu Wasser gekocht.
Sägen mit drei Markierungen - Länge - Höhe - und Breite. Schaufeln, Skistöcke mit einer 1.40 cm markierten Schnur. Wir stehen alle nebeneinander - und laufen ein gutes Feld über Kreuz ab. Treten quasi den Boden eben und fest. Von der einen Seite zur anderen und wieder zurück - dasselbe von Seite zu Seite. Ein kleines Territorium, auf diesem am heutigen und morgigen Tag die Iglus gebaut werden.
In einem grossen Kreis werden anhand von sechs Skistöcken, die den Mittelpunkt der einzelnen Iglus bilden die Orte der Iglus markiert. Der Durchmesser jedes Iglus beträgt 2.80 m von der Mitte weg 1.40 rundherum werden alle gleich gross gesägten Klötze möglichst dicht aneinander gefügt. Mit dem Heraussägen der Klötze um die entstehenden Iglus und vor allem im Mittelraum zwischen den Iglus entsteht ein neuer tieferer Boden. Ist der erste Schneesteinkreis gesetzt, werden wie bei einem Bohrer zwei Schrägen abgesägt, der Kreis in zwei Schrägen aufgeteilt.
Abfall- aber Material ist zu genüge da - endlos Schnee- Schnee- Schnee-. An den Klötzen sehen wir Eisschichten, die sich in Streifen fast durchsichtig auf verschiedenen Höhen durchziehen. War es mal wärmer? Hatte die Sonne die Oberfläche geschmolzen? Hatte die nächtliche Kälte Frost gebracht? Ist anderntags wieder Schnee gefallen?
Das Bauen geht weiter - die Klötze werden mit immer gleichem Abstand zur Mitte, dafür die Schnur mit der Markierung, angesetzt. Es wird also immer enger, langsam schliesst sich die Kuppel. Bis zur Schulterhöhe gut machbar - aber je weiter hinauf umso schwieriger. Herr Lang - Herr Lang - zu Hilfe !!! Herr Winkler !!! (ich hatte den oberen Schluss nicht geschafft)
Ist bei Maurern die Zusammensetzung von Zement, Wasser und Sand ausschlaggebend, so ist beim Iglubau die Wärme der Sonne ausschlaggebend. Ist es warm, kleben die Klötze gut aneinander - wird es zu kalt, ist es wie bei den Schneebällen - Eisklötze, die nicht aneinander halten - nicht kleben.