Lehrerbildung in der Praxis - LiP
Wirklich Lehrer wird man nur mit Schülern!
Sie sind ein Mensch, der selbstverantwortlich und durch Erfahrung in der Praxis lernen will? Die LiP ist eine attraktive Möglichkeit, in der Praxis Waldorflehrerin / Waldorflehrer zu werden. Für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger oder ergänzend zur Waldorflehrerausbildung an Seminaren oder Hochschulen.
Werden Sie als Lehrer-Trainee in der Praxis zum Waldorflehrer!
Dauer der Ausbildung:
Die LiP ist eine Vollzeit-Zusatz-Ausbildung von mindestens einem Schuljahr. Es werden 15-18 Monate angestrebt, um eine dem Referendariat entsprechende Praxiserfahrung zu ermöglichen.
Die LiP umfasst 4 Schwerpunkte...
- praktische Ausbildung im Team auf Augenhöhe im Unterricht an der Schule,
- eigene künstlerische Arbeit,
- Einarbeitung in die Selbstverwaltung durch Teilnahme an Konferenzen etc.,
- Schulung im Erwachsenenlernen und speziellen Vertiefungsthemen in ca. 4 Modulen gemeinsam mit dem Ausbildungsbegleiter.
Die Ausbildung orientiert sich an Ihrem eigenen Lernbedarf! Sie umfasst ca. 1100 Unterrichtseinheiten, davon ca. 600-700 mit den Schülern und vorwiegend im Teamteaching mit dem Ausbildungsbegleiter. Zusätzlich ergeben sich zahlreiche Stunden in der gemeinsamen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, den wöchentlichen Ausbildungsgesprächen, den monatlichen Beratungen mit der Intervisionsgruppe als Qualitätszirkel und den Modulen. Die waldorfpädagogischen Grundlagen werden in einem berufsbegleitenden Seminar oder in einer Arbeitsgruppe an der Schule erarbeitet – vorher, parallel und / oder anschließend.
Ausbildungsphasen
Die Selbstausbildung der Lehrertrainees verläuft in sieben Phasen mit bestimmten definierten Schwellen:
0. Vorlauf: Kennenlernen der Freien Waldorfschule (Ausbildungsschule) durch ein bis zwei Wochen Hospitation (z. B. im Rahmen der berufsbegleitenden oder Vollzeit-Grundausbildung zum Waldorflehrer oder auf eigene Initiative). Kontakt zur LiP. Der Lehrer-Trainee sucht sich einen Ausbildungsbegleiter und eine Ausbildungsschule.
1. Teilnahme von Lehrer-Trainee und Ausbildungsbegleiter an einem LiP Modul, idealerweise das Kennenlern-Modul um Ostern herum. Erste Schwelle: die Ausbildungsbegleiterkonferenz muss dem Ausbildungstandem zustimmen, der Lehrer-Trainee kennt den Ablauf und und die Prüfungsbedingungen seines Praxisjahres.
2. Probephase in den ersten 4-6 Wochen: erst kurze Hospitation (2-3 Tage) und dann Mitarbeit in der Klasse je nach Bedarf und Eignung. Zweite Schwelle: Entscheidung, a) ob der Lehrertrainee für den Lehrerberuf geeignet ist oder nicht, gegebenenfalls erfolgt ein Abbruch der Ausbildung, oder b) ob ein anderer Ausbildungsbegleiter gesucht werden sollte, wenn die „Chemie“ nicht stimmt.
3. Teamteaching im Unterricht über ca. 4-6 Monate, wobei der Lehrer-Trainee zunehmend mehr Unterrichtsanteile mitübernimmt, wöchentliche Ausbildungsgespräche, monatliche Intervisionsgruppe. Dritte Schwelle: die Intervisionsgruppe stimmt der eigenen Epoche zu.
4. Eigene Epoche: der Lehrer-Trainee gibt eine eigene Epoche mit Begleitung des Ausbildungsbegleiters, Hospitation aus der Intervisionsgruppe. Vierte Schwelle: die Intervisionsgruppe stimmt der selbstständigen Epoche zu.
5. Selbstständige Epoche: der Lehrer-Trainee gibt völlig selbstständig eine Epoche nur in Absprache mit dem Ausbildungsbegleiter, Hospitation aus der Intervisionsgruppe. Der Lehrer-Trainee stellt den Entwurf seines Portfolios fertig.
6. Fertigstellung des Portfolios: der Ausbildungsbegleiter und die Intervisionsgruppe prüfen das Portfolio und geben es gegebenenfalls nach Überarbeitungen frei (fünfte Schwelle), die Intervisionsgruppe prüft gemeinsam mit Ausbildungsbegleiter und Lehrer-Trainee, ob sie den Lehrer-Trainee für soweit ausgebildet hält, dass sie ihn zur Prüfung anmelden kann, und meldet gegebenenfalls zur Prüfung an.
7. Selbstgestaltete, interaktive Prüfung: entweder im Rahmen eines LiP-Moduls oder an der Ausbildungsschule findet über 4 Stunden eine selbstgestaltete, interaktive Prüfung statt (sechste Schwelle), bei der die Runde aus Ausbildungsbegleitern und Lehrertrainees ihre Wahrnehmungen zu festgelegten Kriterien spiegelt. Bei Bestehen wird das Zertifikat erteilt.
Lernfeld Schule
Zu den Aufgaben der Lehrer-Trainees gehören auch die Mitgestaltung von Elternabenden, die Teilnahme an Konferenzen, an Fachkonferenzen, ggfs. auch die Übernahme von einzelnen Aufgaben in der Selbstverwaltung und die aktive Teilnahme an Veranstaltungen der Schulgemeinschaft.
Vergütung für Lehrertrainees
Die Schule zahlt ein monatliches Gehalt von 840,00 Euro brutto. Falls für den Lebensunterhalt mehr benötigt wird, können andere Finanzierungsquellen gesucht werden, z.B. Ausbildungsdarlehen. Die LiP ist von der Agentur für Arbeit als Weiterbildungsmaßnahme anerkannt. Leistungsbezugsberechtigte können von der Agentur für Arbeit einen Bildungsgutschein für LiP-Lehrerbildung in der Praxis erhalten und bekommen damit den Lebensunterhalt und die Module finanziert.
Passt dieses Angebot für Sie? Wollen Sie einen Lernweg beschreiten, auf dem Sie selbst Ihre Lernbedarfe und Lernfelder bestimmen können? Wollen Sie mit und an den Schüler*innen lernen? Wollen Sie das Teamteaching auf Augenhöhe mit einem erfahrenen Ausbildungsbegleiter*in für Ihre Selbstausbildung fruchtbar machen? Dann informieren Sie sich gerne auf unserer Homepage: http://www.lehrerbildung-praxis.de/
Die LiP untergliedert sich in die LiP Nord (Niedersachsen / Bremen) und in die LiP Süd (Baden-Württemberg).
LiP Nord: https://www.lehrerbildung-praxis.de/
Ansprechpartner: Axel Langwost, Tel. +49 (0) 5121 130284, axellangwost@googlemail.com
Frau Feige-Oesker, feige-oesker@waldorfschulen-niedersachsen.de
LiP Süd: https://lip-sued.de/
Ansprechpartner: Michael Harslem, Tel.: + 49 (0) 8621 979580, michael@harslem.coach
Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Michael Harslem