Der Feuersalamander

Wenn ein Feuersalamander
aus der dunklen Nacht erwacht,
putzt die Äuglein nacheinander,
mit dem Zünglein spitz und sacht.
Wenn die Sonne als Dekanter
ihn ganz zärtlich temperiert,
strampeln Füßchen miteinander,
und die Schuppen sind frisiert.

Dann erstrahlt er schwarz und golden,
auf dem Stein auf dem er sitzt,
wartet listig auf die holden,
Fliegen, wo der Flügel blitzt.
Gern frisst er auch Regenwürmer,
Spinnen, Käfer oder Maden;
er kann klettern wie ein Türmer,
steht im Wasser mit den Waden.

Angst hat er vor keinem Vogel,
seine Haut ist scharf und brennt,
er lebt frei durch sein Gemogel,
was sonst keine Echse kennt.
Gar nichts bringt ihn aus der Ruhe,
wird im ganzen Land erkannt.
Durch die Salamanderschuhe
ist als Lurchi stadtbekannt.


Elisabeth Rosing

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