Sonnenfinsternis
Altertum
Bis in die Neuzeit hinein galten Sonnenfinsternisse als Unheil bringende Zeichen göttlicher Mächte. Bekannt ist etwa die von Herodot überlieferte Anekdote, wonach Thales von Milet für die Zeit eines Krieges zwischen den Medern und den Lydern eine Sonnenfinsternis vorausgesagt habe. Als diese tatsächlich eintrat, hätten die Gegner den Kampf erschreckt beendet und Frieden geschlossen.
Dramatik
Es ist wohl das dramatischste Schauspiel, das uns der Himmel zu bieten hat: Das Sonnenlicht wird fahl, der eben noch kristallklare Tag zur bleiernen Dämmerung. Dann, als drehe jemand am Dimmer das Licht aus, geht alles ganz schnell. Die hellsten Sterne flammen auf und wo eben noch die gleißend helle Sonne zu sehen war, steht nun ein pechschwarzer Kreis am Himmel, umgeben von einem feurigen, fein strukturierten Lichtkranz. Eine totale Sonnenfinsternis!
Lage von Sonne, Mond und Erde
Bei einer Sonnenfinsternis wandert der Mond von der Erde aus gesehen vor die Sonne und verdeckt diese teilweise oder ganz. Sonne, Mond und Erde müssen dabei auf einer Linie stehen. Das ist nur bei Neumond möglich, wenn der Trabant sich zwischen Erde und Sonne schiebt. Da die Mondbahn gegen die Ekliptikebene geneigt ist, tritt dies dann ein, wenn sich der Mond nahe einem der beiden Schnittpunkte befindet und dieser Mondknoten von der Erde gesehen vor der Sonne liegt.
Der scheinbare Durchmesser des Mondes reicht bei manchen Finsternissen aus, die Sonne vollständig zu bedecken, manchmal ist er hingegen zu klein, so dass die Sonne um den Mond herum sichtbar bleibt. Dies liegt daran, dass sowohl die Umlaufbahn der Erde um die Sonne als auch die des Mondes um die Erde nicht kreisförmig, sondern leicht elliptisch sind, also Mond und Sonne von der Erde aus gesehen nicht immer gleich groß erscheinen. Bei den Finsternissen am Anfang und am Ende der Reihen wird die Erdoberfläche nicht vom Kernschatten des Mondes getroffen, sondern nur von seinem Halbschatten. Aus diesem Grund sind verschiedene Arten von Sonnenfinsternissen zu unterscheiden.
Totale Sonnenfinsternis
Totale Sonnenfinsternis vom 29. März 2006 beobachtet vom geostationären Satelliten MSG. Der Mondschatten liegt über der wolkenfreien Sahara. Bei einer totalen Sonnenfinsternis ist der scheinbare Durchmesser des Mondes größer als der der Sonne. Die Beobachtung einer solchen Finsternis ist am interessantesten, hauptsächlich weil man dabei die Sonnenkorona beobachten kann, die sonst vom hellen Licht der Sonne überstrahlt wird.
Ringförmige Sonnenfinsternis
Wenn aufgrund der elliptischen Umlaufbahnen der Erde um die Sonne und des Mondes um die Erde der scheinbare Durchmesser der Sonne den des Mondes übertrifft, bleibt der äußere Rand der Sonne sichtbar. Sie wird deshalb auch Feuerkranz-Sonnenfinsternis genannt. Der Kernschatten des Mondes ist zu kurz, um die Erdoberfläche zu erreichen.
Partielle Sonnenfinsternis
Die partielle Sonnenfinsternis ist weitaus die häufigste. Bei ihr wird die Sonne vom Mond nur zu einem Teil verdeckt. Oft bekommt man dies gar nicht mit, wenn man es nicht weiß. Befindet man sich im Halb- und nicht im Kernschatten des Mondes, so ist die Sonne nicht ganz verdeckt.