Simultanes Mengenerfassen
Wie viele Punkte können Sie unten gleichzeitig – also auf einen Blick – als Einheit wahrnehmen? Normalerweise bis zu vier. Probieren Sie es selbst einmal aus:
Ab fünf Punkten, so sie unregelmäßig und nicht in der Würfelposition angeordnet sind, erfassen wir nur noch kleinere Einheiten, die wir anschließend addieren. Das nennt man „simultanes Mengenerfassen“. Viele rechenschwache Kinder können aber selbst die kleinen Einheiten von 1 – 4 nicht auf einen Blick erfassen, sondern sie zählen seriell ab. Schon für einfache Additions- und Subtraktionsaufgaben ist das Mengenerfassen eine notwendige Grundlage. Entsprechend muss es geübt werden. Die erste Aufgabe besteht darin, die Mengen 1 – 4 als Einheit zu erkennen. Auf einen Blick soll das Kind sagen können, um welche Menge es sich handelt. Das braucht viel Geduld, insbesondere weil dem „Könner“ diese Aufgaben kinderleicht erscheinen.
Im nächsten Schritt geht es darum, Einer- bis Vierereinheiten im größeren Kontext zu erkennen und zu isolieren. Am Anfang kann man die Kinder die Einheiten umkreisen lassen. Dann werden sie addiert. Man kann solche Übungen zwischendurch immer wieder mit wachsendem Schwierigkeitsgrad im 1. und 2. Schuljahr einfügen.
Der Wenzel-Würfel
Bei den handelsüblichen Spielwürfeln ist die Anordnung der Augenzahl fix. Schon kleine Kinder können sich die Anordnung einprägen und die richtige Zahl benennen. Deswegen erkenne sie die Menge aber noch lange nicht. Der Wenzel-Würfel ist so konstruiert, dass die Mengen in ständig wechselnder Anordnung erfasst werden müssen, da die integrierten Kügelchen sich immer einen neuen Platz suchen. So müssen die Kinder die Teilmengen jedes Mal neu erkennen und addieren.
Der Würfel ist für den Anfangsunterricht der ganzen Klasse geeignet. Rechenschwache Kinder können insbesondere im 1. und 2. Schuljahr damit unterstützt werden. Er hilft bei der Behandlung von Dyskalkulie.