Der Sieg Caesars über Pompeius

Der römische Geschichtsschreiber Plutarch berichtet:

„Bisher hatte Pompeius seine Freunde immer noch zurückhalten können, aber als Cäsar nach jenem Gefecht (bei Dyrrhachium) aus Mangel an Lebensmitteln abzog und nach Thessalien marschierte, konnte Pompeius gegen ihre Erregung nichts mehr ausrichten. Mit der Begründung, Cäsar sei auf der Flucht, verlangten einige, man solle sofort hinter ihm hersetzen, andere wollten ohne weiteres wieder nach Italien zurück. Manche schickten ihre Freunde mit den Sklaven schon nach Rom voraus, um die Häuser in der Nähe des Forums mit Beschlag zu belegen, weil sie sich gleich nach der Ankunft in Rom um Ämter bewerben wollten. Andere fuhren ohne Auftrag dazu nach Lesbos, um Cornelia die frohe Kunde vom Ende des Krieges zu bringen; Pompeius hatte seine Gattin zu ihrer Sicherheit nach Lesbos gebracht...

Als Pompeius, ohne den Kampf zu wagen, hinter dem Feinde herzog, wurden wieder die Vorwürfe gegen ihn laut, er wolle das Vaterland und den Senat überrumpeln, nicht Cäsar, um das Kommando für immer behalten zu können, überhaupt wolle er Männer, die Anspruch auf das Regiment der Welt hätten, als unterwürfige Trabanten behandeln. Favonius war mit seinen Spöttereien ebenso unerträglich wie andere mit ihrem unpassenden Freimut. Er pflegte zu fragen: „Ihr guten Leute, sollen wir dieses Jahr denn keine Feigen im Tuskulanum zu essen bekommen?" Solche Reden gab es viel in Pompeius' Umgebung. Da er ehrgeizig war und viel Wert auf die Zustimmung seiner Freunde legte, brachten sie ihn mit Zwang und Freundlichkeit endlich dazu, seine wohlüberlegten Pläne aufzugeben.

In der Ebene von Pharsalus errang Cäsar mit 32.000 Mann einen vollen Sieg über eine Armee von 43.000.

Als die Flucht begann, sah Pompeius den Staub aufwirbeln und ahnte, dass seine Reiterei geschlagen war. Was da in seinem Innern vorging, ist schwer zu schildern. Als habe er den Verstand verloren, als habe er vergessen, dass er Pompeius der Große sei, ging er schweigend mit langsamen Schritten ins Lager,... in sein Zelt und saß schweigend, bis mit den Fliehenden gleichzeitig die Verfolger ins Lager eindrangen. Da sprach er nur das Wort: „Also auch bis ins Lager?'' Dann erhob er sich schweigend, legte ein unauffälliges Gewand an und floh. Auch die übrigen Legionen ergriffen nun die Flucht... Als sie (Cäsars Soldaten) das Lager in die Hand bekommen hatten, bot sich ihnen ein Bild sinnlosen Leichtsinns. In allen Zelten hingen Myrtenkränze, lagen bunte Teppiche. Überall standen Tische voller Becher und Mischkrüge, mit Wein gefüllt, ein Aufwand, als ging es zu fröhlichem Festgelage, nicht zu blutigem Kampf. In blinder Hoffnung und törichtem Selbstvertrauen waren sie in die Schlacht gezogen."

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