Bürgerkrieg

Am Grenzfluss Rubikon

Im Jahr 53 v. Chr. war Crassus auf einem Feldzug gegen die Parther ums Leben gekommen; mit ihm war auch der Großteil seines Heeres von über 40.000 Mann untergegangen. Gleichzeitig hatte sich Pompeius dem Senat angenähert, da ihm sein einstiger Juniorpartner Caesar zu mächtig geworden war. Das erste Triumvirat existierte nicht mehr. Der Senat wollte von Anfang an ein zweites Konsulat Caesars verhindern, um das tumultartige Jahr 59 v. Chr. nicht wiederholen zu lassen. Auch forderte der Senat anfangs von Caesar, dass dieser seine insgesamt zehn Legionen auflösen solle. Caesar weigerte sich, dies zu tun, ohne dass gleichzeitig auch Pompeius seine Heeresclientel auflöste. Der Senat lehnte dies strikt ab. Am Ende der Verhandlungen und seines Prokonsulats hatte Caesar keine politische Basis in Rom mehr und musste fürchten, vom Senat, der auf die militärische Macht und Fähigkeit des Pompeius setzte, zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Wie Caesar selbst angab, schritt er, allein um seine Würde zu wahren, zum Staatsstreich. Trotz des Verbots, gegen den Willen des Senats Militär nach Italien zu bringen, überquerte er am 10. Januar 49 v. Chr. mit der etwa 5.000 Mann starken dreizehnten Legion den Grenzfluss Rubikon. Bei dieser Gelegenheit soll Caesar den berühmten Ausspruch alea jacta est („der Würfel ist geworfen") von sich gegeben haben.

 

Pompeius ließ Rom räumen

Pompeius, der erst vor kurzem vom Senat zum Beschützer der Republik ausgerufen worden war, rühmte sich anfangs noch, dass er nur mit den Füßen auf den Boden zu stampfen brauche und schon würden sich Truppen aus dem Boden erheben. Doch dies entsprach keineswegs der Realität. Sehr schnell musste Pompeius einsehen, dass nicht genügend Truppen in Italien zur Verfügung standen. So entschloss er sich, Rom zu räumen und nach Griechenland auszuweichen, um dort den Krieg gegen Caesar zu organisieren. Dieses Vorhaben stieß bei einigen Senatoren, allen voran bei Cato, auf heftigen Widerstand. Doch auch Cato musste bald einsehen, dass die Lage aussichtslos war. Caesar dagegen brachte in Eilmärschen, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, die wichtigsten Städte Norditaliens unter seine Kontrolle und erreichte Rom; Pompeius aber hatte Rom schon geräumt und war nach Brindisi geflohen. Als ihn Caesar verfolgte, entwich er nach Griechenland.

 

Schlacht in Spanien

Caesar beschloss, weil er keine Flotte besaß, um Pompeius zu folgen, zuerst die Legionen von Pompeius in Spanien zu besiegen, um sich danach dem Kampf gegen Pompeius widmen zu können. Über Südgallien fiel er in Spanien ein und schlug die sieben Legionen des Pompeius in kürzester Zeit.

 

Verfolgung Pompeius

Im Jahre 48 v. Chr. wurde Caesar erneut zum Konsul gewählt. Er überquerte mit etwa 15.000 Mann die Adria und zog gegen Pompeius. Allerdings musste aber bei dem ersten Aufeinandertreffen der Heere eine Niederlage hinnehmen, woraufhin er sich nach Thessalien zurückzog. Auf dem Weg dorthin plünderte er einige Städte und verband sich mit dem Rest seines Heers, das mit Marcus Antonius über die Adria gekommen war.

 

Flucht und Tod des Pompeius

Nachdem Pompeius wohl von den ihn begleitenden Senatoren zum Kampf gedrängt worden war, wurde er anschließend, trotz seiner doppelt so starken Armee, am 9. August desselben Jahres in der Schlacht bei Pharsalos von Caesar entscheidend geschlagen. Pompeius selbst entkam nur mit knapper Not. Nach diesem entscheidenden Sieg kontrollierte Caesar den größten Teil des östlichen Mittelmeers und war de facto Alleinherrscher im Römischen Reich. Viele der caesarfeindlichen Senatoren flohen in andere Teile der römischen Welt, um dort den weiteren Aufstand gegen Caesar zu organisieren, andere wurden von Caesar begnadigt. Pompeius aber floh nach seiner Niederlage nach Ägypten, wo er auf Befehl des Königs Ptolemaios XIII.  ermordet wurde. Caesar folgte Pompeius nach Alexandria, wo man ihm den Kopf seines Rivalen und ehemaligen Verbündeten überreichte. Caesar ließ jedoch, wieder als Zeichen seiner Milde gegenüber dem Gegner, die sterblichen Überreste in allen Ehren überführen, was aber nicht zuletzt auch politischen Zweckmäßigkeiten geschuldet war.

 

Ägypten - Kleopatra

In Alexandria wurde er in die dortigen politischen Streitigkeiten hineingezogen. So machte er die Bekanntschaft der jungen Königin Kleopatra, Ptolemaios' Schwester und Mitregentin. Dies war der Beginn einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung, die in der Folgezeit noch für viel Unruhe sorgte, aber wohl auch nicht überschätzt werden sollte. Mit Kleopatra hatte Caesar ein Kind. Caesar ergriff Partei für Kleopatra, die von ihrem Bruder aus Ägypten vertrieben wurde, und musste den sogenannten „Alexandrinischen Krieg" gegen Ptolemaios austragen. Caesar wurde in Alexandria eingeschlossen und in die Defensive gedrängt. Während der Belagerung soll auch die berühmte Bibliothek von Alexandria abgebrannt sein. Nachdem Caesar von außen Hilfe bekommen hatte und sich hatte befreien können, wurden die Truppen des Ptolemaios in die Flucht geschlagen. Ptolemaios ertrank während seiner Flucht im Nil. Kleopatras Machtposition wurde danach bestätigt.

 

Endgültiger Sieg über die Pompeianer und Republikaner

Anschließend wandte sich Caesar gegen Pharnakes II. von Pontus, der die römischen Provinzen in Kleinasien plünderte. Nach einem nur fünftägigen Feldzug wurde Pharnakes geschlagen und aus Kleinasien vertrieben. Caesars berühmter Ausspruch: „Ich kam, ich sah, ich siegte" („veni vidi vici") war auf den kurzen Feldzug gegen Pharnakes gemünzt.

Anschließend zog Caesar in zwei Feldzügen gegen die restlichen Pompeianer: Im Afrikanischen Krieg schlug Caesar am 6. April 46 v. Chr. die republikanischen Senatstruppen. Cato beging nach der militärischen Katastrophe in seiner Festung Utica Selbstmord, und Caesar löste das Königreich Numidien auf, das die Pompeianer unterstützt hatte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Rom zog er nach Hispanien und schlug dort 45 v. Chr. die Söhne des Pompeius, von denen nur der jüngere Sextus Pompeius entkam, der in den Augen Caesars jedoch keine Bedrohung mehr darstellte. Somit waren die letzten Pompeianer bzw. Republikaner ausgeschaltet und die Republik faktisch am Ende.

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