PROJEKT: Wir bauen selber eine Erdkugel

Es wird in der Pädagogik immer wichtiger, dass wir die zu lernenden Dinge nicht nur über den Verstand aufnehmen, sondern dass wir sie quasi einmal selbst erschaffen oder gestalten. Betrachten wir nur Kartenmaterial, bekommen wir eine sehr ungenügende Vorstellung von der dreidimensionalen Erde. Während und nach der Arbeit am Globus lassen sich verschiedene Lernaufgaben mit Atlanten ergänzen.

So ein Projekt kostet Zeit – sicher – und man wird vielleicht anderes nicht so ausführlich behandeln können. Aber auch hier ist oft weniger mehr. Was wird man behalten? Was wird man für sich erobert haben? Auf was wird man stolz sein können?

Nebenbei wird äußere Geschicklichkeit und Teamgeist geübt. Es ist sinnvoll, diese Arbeit in Zweiergruppen durchzuführen. Bei vielen Arbeitsschritten kann man sich ergänzen und manchmal braucht man sogar mehr als zwei Hände. Drei Personen wären pro Erde zu viel.

 

Am Anfang war der ... Luftballon

Wenn man Ballons kauft, sollte man darauf achten, dass sie im aufgeblasenen Zustand wirklich rund sind. Normalerweise ist dies nicht der Fall. Unter folgender Adresse bekommen Sie Ballons verschiedenen Durchmessers: Luftballon- Markt.de

Wir wählten einen Durchmesser von 40 cm.

Das Aufblasen ist nicht ganz einfach

Wenn man jedoch durch ein "Blasröhrchen" die Luft in den Ballon lässt, geht es viel leichter. Man sollte prüfen, wann die 40 cm Durchmesser erreicht sind. Zwar steht der Ballon auf dem Bild auf einer großen Tasse, für das Arbeiten ist dies jedoch zu instabil. Hier nehme man als Ständer einen kleinen Eimer. Das geht sehr gut.

PS. Man beachte, dass so schöne Luftballons die Phantasie der SchülerInnen auch in anderer Hinsicht anregen können. Daher schnell zum nächsten Arbeitsschritt

Zeitungspapier und Kleister

Anschließend braucht man Zeitungspapier, Tapetenkleister und ein Stück Frischhaltefolie. Mit der Frischhaltefolie ummantel man den Ballon einmal, damit später, wenn die "Erde" ihre Luft entlässt, sie nicht implodiert. Das Zeitungspapier würde ansonsten an dem Ballon direkt kleben. Den Kleister verteilt man am besten nach dem Anrühren auf flache Schüsseln.

Insgesamt hat sich folgende Herangehensweise bewährt: Man schneide das Zeitungspapier mit einer Schere päckchenweise in 10 x 10 cm große Stücke. Nun ist es sinnvoll, dass nur einer der beiden "Erderbauer" die Hände im Kleister hat. Zuerst grundiert man eine Erdhalbkugel mit dem Kleister. Dann legt der andere die Zeitungspapierstücke nebeneinander darauf. Nun streicht der Kleistermann sie wiederum mit ein wenig Kleister ganz glatt. Dies wiederholt man so oft, bis eine Dicke von etwa 2 mm Zeitungspapier geschichtet wurde. Wenn man die Zeitung direkt in den Kleister taucht, gibt es eine große Kleckerei und es wird auch insgesamt zu viel Kleister aufgetragen.

Wochenende

Hat man das Projekt gut geplant, so sollte nach dem Kleistern ein Wochenende erreicht sein. Hier kann die Kugel 2,5 Tage durchtrocknen. Ein warmer Raum wäre hilfreich. Allerdings sollte er auch nicht zu warm sein, weil sich die Luft im Ballon bei Erwärmung natürlich ausdehnt. Das Zeitungspapier würde reißen.

Es schneit auf der ganzen Erde

Nach dem Wochenende wird jede Gruppe mit einem Glas weiß-matter Wandfarbe und zwei Pinseln ausgestattet. Man kann auch die normalen Malpinsel nehmen, wenn man sie anschließend gut wieder auswäscht.

Die Erde wird vermessen: Längen- und Breitengrade

Parallel zum Einzeichnen der Breiten- und Längengrade lassen sich auch sehr schön Bestimmungsübungen von Koordinaten im Atlas machen.

Wir benötigen für diesen Arbeitsschritt ein Schneidermaßband, das sich um den Globus legen lässt. Vier Hände sind hierbei günstig. Zunächst müssen wir den Nord- und Südpol festlegen. Sie sollten, egal von welcher Seite aus man misst, gleich weit voneinander entfernt sein. Man wird jedoch Mittelwerte nehmen, da der Ballon nicht absolut kreisrund ist. 

Anschließend ist der Äquator einzuzeichnen. Man mache rund herum ca. 8 Messungen - die Hälfte zwischen Nord- und Südpol. Alles zunächst mit dem Bleistift einzeichnen und anschließend mit einem schwarzen Stift freihändig nachfahren. Je nach Kartenvorlage für die Kontinente ist es sinnvoll, nun den Abstand der Längengrade zu wählen. Zu empfehlen sind 20° Längengradlinien. Man lege einfach den nullten Längenmeridian irgendwo fest (und schreibe es daran) und finde dann zu beiden Seiten 20°, 40°, 60° ... Der Abstand solcher Längengrade errechnet sich wie folgt: individuelle Äquatorlänge des Ballons geteilt durch 18 bei 20°, geteilt durch 12 bei 30°....

Die Kontinente entstehen

Den nächsten Schritt muss der Lehrer vorbereiten. Es geht darum, die Kontinente als Kopie in der richtigen Größe für jeden Globus zu erstellen. Testen Sie dies an einem Globus.

Schneiden Sie jeden Kontinent grob aus und kopieren Sie ihn entsprechend groß, dass die Größenverhätnisse relativ passen. Ganz genau wird man es nicht hinbekommen. Machen Sie dies zunächst nur an einem Kontinent, notieren Sie sich jedoch, wie viel Prozent Sie in mehren Schritten vergrößert haben. Stimmt ein Kontinent, können Sie den Rest mit gleichen Prozenten vergrößern. So bleibt der Maßstab der Kontinente untereinander gewahrt. Mithilfe des Altas' können die SchülerInnen nun die Kontinente auf ihre Erde kleben. Dafür wurden die Kontinente zunächst eingefärbt und ausgeschnitten.

Die Erde - der blaue Planet

Nun werden die Ozeane blau angemalt. Will man die Kontinente anschließend noch farblich besonders gestalten, so empfiehlt es sich, sie zuvor noch zu weißen, da ansonsten die Kopierlinien (wie auf dem Bild zu sehen) immer wieder durchscheinen.

Jetzt kann man die Luft aus dem Ballon lassen, das Loch zukleben, weißen und blau anmalen.

Ganz nach Wunsch...

... könnte man Ozeane, Kontinente, Länder, wichtige Flüsse, Berge, Städte einzeichnen, beschriften oder durch Fähnchen kennzeichnen ....

 

Verschiedene Ansichten der Erde

Ihr Kommentar