9. Die wogenden Wellen
Eine Buchstabengeschichte von Birgit Gawalleck (Freie Waldorfschule Aalen)

Über den sieben Seen wird es mitten am Tag dunkel. Wild türmen sich weiße und graue Wolken zu immer größeren Gebilden auf. Der Wanderfalke, der eben noch große Kreise am Himmel gezogen hat, um eine Wühlmaus, eine Wanderratte oder ein Wiesel zu erspähen, legt seine Flügel an, gleitet herab und sucht sich ein geschütztes Plätzchen, um sich vor dem wüsten Wetter zu verstecken. Der Waschbär kriecht in seine Höhle, die Wildkatze schlüpft in den tiefen Wald und sogar das Wildschwein weicht zurück in seinen Bau. Auch die Insekten spüren das Wetter und verstecken sich in den winzigsten Winkeln. Die Wanze, die Wespe, die Wildbiene, die Waldameise und die Wanderheuschrecke, alle suchen sich einen Unterschlupf, denn sie haben Angst, nass oder gar vom Wind fortgetragen zu werden. Es gibt aber auch Tiere, die freuen sich über den Regen. Der Wurm, die Weinbergschnecke und der Wasserfrosch finden Wasser von oben sehr lustig.
Ganz besonders gefällt der Sturm aber den Tieren im Wasser, wenn der Wind den See zu Wellen auftürmt . Der Wels und der Wildlachs wetten sogar, wer in den Wogen am höchsten schaukeln kann.
Spruch:
Wild tobt der See im Sturm
da lachen Frosch und Wurm.
Wenn sich die Wolken ballen,
die wilden Donner knallen,
die Wogen sich erheben,
und große Wellen beben,
sich manche Tiere retten,
der Wels und Wildlachs wetten,
dann ist ein Unwetter im Gange
und manchen wird es dabei bange.