5. Die Maulwürfe

Eine Buchstabengeschichte von Birgit Gawalleck (Freie Waldorfschule Aalen)

Neben dem Hügel, auf dem der Leuchtturm von Lukas steht, ist eine große Wiese. Es wachsen hier wunderschöne Blumen wie das Maiglöckchen, die Margeriten oder die Mohnblumen. Mitten zwischen all den bunten Farben sieht man zwei braune Hügel. Zwei meisterlich geformte massive Erdhaufen stehen hier. Am Mittag klettert mutig eine kleine Maus hinauf. Es ist mühsam und nun ist sie müde, aber sie kann von hier oben über die ganze märchenhafte Wiese blicken.

Der Mond ist aufgegangen. Magisch liegt die Wiese im Mondlicht. Es ist mucksmäuschenstill. Zwei Maulwürfe spazieren zwischen den Margeriten und Maiglöckchen. Es sind die musikalische Mette und die etwas magere Malwine, zwei Maulwurfsmädchen, die munter zu ihrem Bau marschieren und dabei leise murmeln. Sie haben sich viel Mühe gegeben, um zwei vollkommen gleiche Maulwurfshügel zu mauern, die nun majestätisch die Mitte der Wiese markieren.

Langsam wird es Morgen. Die Mädchen schlüpfen schnell in ihren Bau und kuscheln sich müde in ihre Bettchen.

 

Spruch:

Im matten Mondenlichtesschein
da stehn zwei Maulwurfshügelein.
Massiv gebaut nach Maulwurfssitte
markieren sie der Wiese Mitte.
Zwei Maulwurfsmädchen murmeln leise,
marschieren heim auf ihre Weise
und krabbeln schnell ins warme Bette
Malwine und die müde Mette.

 

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