20. Das Thymian-Labyrinth

Eine Buchstabengeschichte von Birgit Gawalleck (Freie Waldorfschule Aalen)

Nachdem der blaue Vogel am Morgen erwacht war, wollte er schnell weiterziehen. Es gefiel ihm nicht im Garten der Hexe. Nun hatte er bereits das Land der sieben Seen mit Lukas Leuchtturm und auch das Niemandsland überquert, jetzt sollte er auch noch das letzte Stück schaffen.

Sein Ziel war die Idylle in Ruths Garten. Er freute sich auf die liebe Ruth, die vielen Blumen und Früchte und die Tiere, die dort alle in Freundschaft und Frieden zusammen lebten. Jetzt bekam der Vogel so richtig Hunger und flog los.

Bald sah er das Regenbogenland und schon kurz darauf landete er auf dem Gatter von den Ponys Betty und Billy. Die zwei schauten ihn freundlich an. Auch Ruth sah den Vogel und freute sich, dass er wieder hier war. Sie war auch erst aufgestanden und trug noch ihren Pyjama, während sie bereits im Kräuterbeet arbeitete. Ruths Hobby war zweifelsfrei ihr Garten und ihre Tiere. Es war so idyllisch und mystisch hier, wenn der Regenbogen über dem Morgentau leuchtete.

Was war das? Was machte Ruth da? Sie pflanzte tatsächlich aus Thymian und Myrte ein Labyrinth für ihre Hühner Dolly, Willy und Polly. Sie hoffte, dass diese damit eine Weile beschäftigt waren und nicht so viel in ihrem Salat scharrten. Die Hühner liefen laut gackernd und aufgeregt auf den schmalen Wegen zwischen Thymian und Myrte hindurch. Der Vogel fraß sich satt und beschloss, nie wieder von hier fortzugehen.


Spruch:

Idylisch ist das Panorama,
die Ruth, die schafft auch im Pyjama.
Die Ponys Betty und auch Billy,
Die Hühner Dolly, Polly, Willy,
sie sind sehr froh in diesem Garten
und lieben alle Pflanzenarten.
Wer denkt, dass Ruth nun spinnt,
weil sie pflanzt ein Labyrinth,
aus Myrte und aus Thymian,
der kennt bestimmt nicht ihren Plan.
Sie lockt die Hühner fort
an einen andren Ort.
Das Labyrinth der Ruth viel nützt,
da der Salat ist nun geschützt.

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