2. Im Niemandsland

Eine Buchstabengeschichte von Birgit Gawalleck (Freie Waldorfschule Aalen)

Neben dem bunten Regenbogenland, in dem Ruth wohnt, liegt das Niemandsland.

Niemand war jemals im Niemandsland. Niemals hat ein Mensch dieses Land betreten. Eine Felsspalte, so eng wie ein Nadelöhr trennt das Niemandsland von seinen Nachbarländern. Die Natur im Niemandsland hat warme Töne. Der Boden ist nussbraun, der Himmel leuchtet in einem tiefen Nachtblau. Scheint die Sonne, nähern sich Schlangen den warmen Felsen. Nattern sind besonders neugierig und lieben den warmen Nieselregen. Nacktschnecken nutzen nun ebenfalls die Nässe, um aus ihren Nischen zu kriechen.

Hohe Nordmanntannen neigen ihre hohen Wipfel im Wind. In ihren Ästen nisten Nachtfalken und Nebelkrähen.

Im Niemandsland sind alle Pflanzen und Tiere nützlich und in Frieden mit der Natur. Die nachdenkliche Nachteule, die neckischen Nebelkrähen, die vielen niedlichen Napfschnecken und natürlich die narzissengelb leuchtende, neugierige Natter.

 

Spruch: 

Im Niemandsland, im Niemandsland,
sich niemals nicht ein Mensch befand.
Ein Nadelöhr führt dort hinein,
weshalb niemand kann drinnen sein.
Nur Tiere nennen es ihr Eigen,
wo Nordmanntannen sich verneigen,
Nachteule oder Schlangentier
und auch die Nattern wohnen hier.

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