18. Der zuckende Blitz
Eine Buchstabengeschichte von Birgit Gawalleck (Freie Waldorfschule Aalen)

Nachdem sich der veilchenblaue Vogel in die Lüfte erhoben hatte, verlor ihn der Hirtenjunge Hans schnell aus den Augen. Der Vollmond stand schon am Himmel. Es dämmerte.
Plötzlich kam ein zarter Wind auf, der schnell stärker wurde. Hans wusste, was er jetzt zu tun hatte. Schnell zählte er seine Schafe. Zehn mussten es sein, er zählte aber nur neun. „Hasso, lauf schnell und suche das zehnte Schaf!“ Hasso zögerte nicht, sondern rannte zackig los und schnell hatte er es gefunden. Das zarte Schäfchen stand an der Quelle und trank. Hasso trieb es schnell zu Hans und die Herde zusammen. Der Donner grollte schon und der erste Blitz zuckte über den Himmel. Eine Zaunkönigfamilie schlüpfte noch schnell ins Gebüsch. Zügig liefen Hans und Hasso mit ihren zahmen Schafen zu ihrem Zuhause. Sie brachten sie in den Stall. Das zarte Schäfchen hatte Angst bekommen und zitterte ein bisschen. Nun prasselte der Regen, der Donner grollte und die Blitze zuckten im Zickzack über den Himmel. Bis auf das Zucken der Blitze, war es nun zappenduster.
Hans dachte an den großen schönen Vogel. Ob er einen Platz gefunden hatte, bevor das Gewitter kam?
Spruch:
Der zarte Wind zum Sturm wird schnell,
da zucken schon die Blitze grell.
Ein zierlich Schaf steht an der Quelle,
doch Hasso ist sofort zur Stelle,
treibt zügig es zurück,
das war vielleicht ein Glück.
Denn zappenduster wird es jetzt,
ein Blitz zick zack zum Boden fetzt.
Die Schafe zittern noch ganz leicht,
doch das Zuhause ist erreicht.