10. Der dickköpfige Deich

Eine Buchstabengeschichte von Birgit Gawalleck (Freie Waldorfschule Aalen)

Eben noch haben die Wogen über die sieben Seen gefegt. Hohe Wellen haben sich dabei aufgetürmt. Am Ufer eines Sees steht deshalb ein hoher Deich. Von hier aus kann man weit über die Seen schauen und bekommt auch bei Sturm keine nassen Füße.

Dickköpfig hält der Deich das donnernde Wasser im Zaum. Ein Dompfaffenweibchen hat sich hier oben sein Nest in einer Dornenhecke gebaut. Kein Feind kann es durchdringen. Sie ist dankbar für diese sichere Dachwohnung. Am Deich wachsen seltene  Pflanzen mit drolligen Namen. Neben den Dornenbüschen und dem Deichgras gibt es das Dickblatt, die Dotterblume, die Drachenpflanze, das Drachenmaul, die Dahlie, die Duftrose, das Dachmoos, das Duftveilchen, das Donnerkraut, den Dreifuß und die Duftnelke.


Spruch:

Am Rand des Sees, da steht ein Deich,
die dicken Wellen sind ihm gleich.
Die Wogen donnern an die Wand,
der Deich hält allen Stürmen stand.
Der Dompfaff in den Dornenhecken
kann sich dankbar hier verstecken.
Denn trocken bleibt sein kleines Nest
genauso wie des Deiches Rest.

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