Zu den Berufen II.

Der Schmied

Mit Kraft und mit gar großem Fleiß
schmied' ich das Eisen glühend heiß.

Die Esse faucht, ich schür die Glut,
zum Eisen-Schmieden braucht es Mut.

Es tönt des Amboss heller Klang
durch Hof und Werkstatt wie Gesang.

Die Funken sprüh'n, es zischt der Dampf,
es ist ein fröhlich, heitrer Kampf.

H. Schwarzwälder

 

 

Der Müller

Ein schweres Rad das Wasser dreht,
der Stein, er mahlt von früh bis spät,
der Müller füllt das Korn hinein,
damit es wird ganz weiß und fein.

Vom Trichter rieselt es herunter,
die Mühle klappert froh und munter.

Die Kleie wird vom Mehl geschieden,
nun ist der Müller erst zufreiden -
und freut sich, dass das Rad sich dreht,
der Stein, er mahlt von früh bis spät.

H. Schwarzwälder

 

 

Der Weber

Ich webe mir ein neues Kleid,
den Faden hab' ich schon bereit,
es schießt das Schifflein hin und her,
das Weben, das ist gar nicht schwer.
Ist nur die Kette recht gespannt,
und alle Schäfte mir bekannt,
dann kann den Weg der Faden finden,
und Schuss und Kette fest verbinden.
Ich bin zu frohem Tun bereit,
ich webe mir ein neues Kleid.

H. Schwarzwälder

 

 

Der Zimmermann

Mutig, kräftig und gefeit,
Der Zimmermann ist stets bereit.
Man hört des Beiles Schläge,
Es klingt die gschwätz'ge Säge.
Auch der Hammer kann nicht ruhn,
Der Zimmermann hat viel zu tun.
Planen, Rechnen, Zeichnen, Bauen,
Diesen Künsten muss er trauen.
Auf die Dächer, an das Holz!
Das macht er mit großem Stolz!

Hannah Götte

 

Der Bäcker

Schon morgens zu recht früher Zeit
knet ich im Trog des Brotes Teig.

Mit Schieber und mit Besen
bin fleißig ich gewesen.
ich hab' geschürt des Ofens Glut,
dass Brot und Brezeln werden gut.

Ich form die Brötchen und die Schnecken,
bei mir, da kann man herrlich lecken.

Auch rüh'r  ich Eier und die Butter,
ich brauche Salz, ich brauche Zucker -
und Mehl und Hefe steht bereit,
ich backe alles, was euch freut.

Wenn ihr dann in der Früh' erwacht,
hab ich mein Tagwerk schon vollbracht.

H. Schwarzwälder

 

 

Der Töpfer

Woher ist wohl der Ton gekommen?
Am Bergeshang wird er gewonnen,
und dann geschwemmt und auch gemischt,
mit Sand und Wasser aufgefrischt.
Wenn alle Teile richtig stimmen,
kann mit dem Formen ich beginnen.

Ich mach' die Töpfe groß und klein,
die Hände fühlen sacht und fein,
wie wölben will sich jeder Krug,
und dass er steht ganz grad und gut.
Doch darf die Scheibe niemals stehn,
sie muss im Kreis sich immer drehn,
mit meinen Füßen treib ich an,
dass sie sich fröhlich drehen kann.

Hab ich die Töpfe fertig all,
stell ich sie in das Wandregal -
zum Trocknen dort, recht viele Tage,
bis alles ich zum Ofen trage,
und setze mit geschickter Hand
die Töpfe für den ersten Brand.

Ist das geschehen mit Bedacht,
dann ist der erste Teil vollbracht.
Ich kann nun gehen ans Glasieren,
ein jedes Töpflein schön verzieren.

Der zweite Brand hat groß Gewicht,
er zeigt mir, ob der Topf ist dicht,
und ob die Farbe wirklich klar,
und meine Arbeit nützlich war.
nun wisst ihr, was ich hab begonnen,
und wo ich meinen Ton gewonnen.
Seid froh nun wie der Sonnenschein,
ich mach die Töpfe groß und klein.

H. Schwarzwälder

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