Beutelwerk einer Getreidemühle

In den Mühlen gab es ganz unterschiedliche Siebvorrichtungen. Hier wird exemplarisch ein Beutelsieb dargestellt. 

Nach dem Zermahlen des Getreides zwischen den Mühlsteinen rieselt dieses in das Beutelwerk. Der Beutel ist röhrenförmig und hängt leicht schräg im Beutelkasten. Er ist aus durchlässigem Stoff und wird durch das Schlagwerk gerüttelt. Dadurch wandert das gemahlene Getreide langsam hindurch, das feine Mehl kann den Stoff durchdringen und wird im Beutelkasten aufgefangen. Das übrige Mahlgut verlässt den Beutelkasten am Kleieausfluss. Oft befand sich an diesem ein geschnitztes Gesicht, und die Kleie rieselte aus dem Mund, das nennt man dann einen "Kleiekotzer". Da die Kleie beim ersten Durchgang noch Mehl enthält, muss das Mahlgut meist mehrere Mahlgänge durchlaufen, um die Ausbeute zu erhöhen. Danach wurde die Kleie als Viehfutter verwendet: Sie enthält die Samenschale, die Fruchtschale, die Aleuronschicht und den Keimling und wird heute auch als Ballaststofflieferant Müslis, Grahambrot oder Knäckebrot zugesetzt.
 

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