Holz-Riesen
Geschlagene Baumstämme mussten von den Höhen der Berge ans Wasser gebracht werden. Entweder man zog jeden einzelnen Stamm mit dem Pferd nach unten oder man baute sich sogenannte „Riesen“, das waren Holzrutschen. Die Riesen zu erstellen war ausgesprochen aufwendig und man brauchte großen Sachverstand. Denn fängt ein großer Stamm unkontrolliert an zu rutschen, entwickelt er eine riesige Kraft und kann sogar Waldarbeiter erschlagen.
„Riesen“ wurden in die Erde gegraben oder aus Langholz, Steinen oder Brettern hergestellt. Man verlegte sie kilometerweit ins Tal verlegt. Manchmal musste das Gelände mit aufgeschichteten Steinen ausgeglichen oder begradigt werden. Waren die Riesen fertig, rundete man die Baumstämme, die man nach unten rutschen lassen wollte, an ihrem dickeren Ende ab. Nun wurden sie „geriest". Unter Ausnutzung der Schwerkraft ließ man sie in der Rinne abwärts rutschen. Das Riesen war oftmals Winterarbeit, als Schmiermittel diente Eis, damit die geschälten Stämme besser gleiten konnten.
Praxistest
Vieles von dem, was man den Kindern erzählt, sollte man sie nach Möglichkeit auch praktisch ausführen lassen.
Wir haben im Schulgelände einen kleinen Erdwall. Dort wollten wir für einen Flummi (anstatt eines Baumstammes :-) Riesen anlegen. Zur Verfügung stand den Kindern Sand. Der Flummi durfte nicht zu viel Fahrt aufnehmen, daher mussten Kurven eingeplant werden. Am Ende sollte der Flummi kontrolliert zum Stillstand kommen.
Die Klasse wurde in drei Gruppen eingeteilt und erst am Ende prüften wir mit dem Flummi. Die Freude war groß als bei zwei Riesen sich der Erfolg voll einstellte. Die Arbeit wurde mit größtem Engagement ausgeführt.