Aufbau eines Röhrenknochens

Ohne Knochen wäre jeder von uns nur ein Häuflein aus Fleisch und Haut. Wir wären schlabbrig wie eine Qualle oder wie Rote Grütze. Das harte Knochengerüst soll schließlich den Körper tragen, ohne zu verbiegen, aber auch Stöße auffangen, ohne zu brechen. Einerseits müssen die Knochen stabil genug sein, um unser Gewicht zu tragen, auf der anderen Seite dürfen sie nicht zu schwer sein, damit wir uns noch bewegen können.

Entsprechend der verschiedenen Beanspruchungen und Aufgaben, die die einzelnen Knochen zu erfüllen, unterscheidet man sie nach ihrer Form:

platte Knochen (z.B. Schulterblatt, Brust- und Stirnbein)

kurze Knochen ( z.B. Wirbel, Hand- bzw. Fußwurzelknochen) und

Röhrenknochen ( z.B. Oberarmknochen, Wadenbein, )

 

Am Beispiel eines Röhrenknochens lässt sich der Bau der Knochen besonders gut studieren:

Die Röhrenknochen bestehen aus einem Knochenschaft und zwei Knochenenden, die in den Gelenken münden. Der ganze Knochen wird von einer äußeren Schicht, der Knochenhaut umgeben. Die Knochenhaut ist stark durchblutet, wodurch der Knochen ernährt wird, und enthält viele Nervenfasern. Ihre extreme Schmerzempfindlichkeit ist jedem vertraut, der sich schon einmal das Schienbein angestoßen hat.

Von außen sehen Knochen hart und glatt aus, aber im Inneren gleichen sie eher einem Schwamm. Unter der Knochenhaut liegt die Knochensubstanz. Sie besteht zu einem Fünftel aus Wasser. In der Knochensubstanz werden Mineralstoffe gelagert, zum Beispiel das Calcium. Das Calcium ist es, was den Knochen so hart und stabil macht. Innen setzt sich der Knochen aus zarten Knochenbälkchen zusammen. Dieses Gewebe ähnelt einem Schwamm und ist so ausgerichtet, dass es Belastungen optimal entgegenwirkt. Zwischen den Knochenbälkchen liegen Hohlräume, in denen sich Knochenmark befindet.

 

Man unterscheidet zwei Sorten:

Das rote Knochenmark ist für die Blutbildung zuständig. Es konzentriert sich beim Erwachsenen auf die platten und kurzen Knochen. Das gelbes Knochenmark befindet sich hauptsächlich in der Markhöhle der Schäfte wieder. Das gelbes Knochenmark ist fettreich.

Röhrenknochen sind Knochen mit einer einheitlichen Markhöhle. Dies bedeutet, dass in dem Bereich des gesamten Knochenschaftes ein Hohlraum - also eine Höhle - existiert, in dem sich das Knochenmark befindet. Es handelt sich also um eine Leichtbauweise, bei der mit wenig Knochenmaterial und geringem Gewicht dennoch eine hohe Stabilität und Belastbarkeit erzielt wir. Einerseits sind sie fast so fest wie Eisen aber gleichzeitig so elastisch wie Holz und so leicht wie Aluminium. Belastungsversuche haben ergeben, dass der größte Knochen des Menschen, der Oberschenkelknochen, bis zu 1 500 kg aushalten. Zu den Röhrenknochen gehören z.B. die menschlichen Oberarm und Oberschenkelknochen sowie Elle und Speiche.