Eine neue Zeit - DIE ZEITENWENDE UM 1500
Weißt du, wie schnell sich in der Natur alles von einer Jahreszeit zur anderen wandelt? An den noch kahlen Bäumen springen die Knospen auf, und fast über Nacht stehen sie in grünem Laub oder weißem Blütenkleid vor uns. Lange liegt schon alles zum Blühen bereit, aber mit einem Mal bricht es hervor und wird sichtbare Wirklichkeit.
Solche plötzlichen Veränderungen gibt es auch in der Menschheitsgeschichte. Eine solche Wende vollzog sich um das Jahr 1400. Das Mittelalter neigt sich dem Ende zu und eine neue Zeit - die Neuzeit beginnt.
Was seit der Antike vergessen schien - es wurde nun wiederentdeckt. In den neu entstandenen Städten wurden Universitäten gegründet, in denen Wissenschaft getrieben wurde. Man fand wieder Zeit und Muße, sich mit den Gesetzen der physischen Welt zu beschäftigen und sie zu erforschen. Nach dem Mittelalter fühlte man die antiken Welt wieder auferstehen. Kunst, Wissenschaft und Dichtung erwachten aus dem Dornröschenschlaf. Daher nennt man den Beginn der Neuzeit auch die Renaissance.
Noch entscheidender aber war das neue Lebensgefühl: Das Auge für die irdische Welt öffnete sich, ein Bewusstsein die eigenen Kräfte erwacht. Die Freude am Menschsein, die Unternehmungslust, der Wissensdurst, der Wille zur Unabhängigkeit im Denken und Handeln wurden lebendig. Die Zeit, in denen nur die Wenigsten schreiben und lesen konnten, ließ man hinter sich. Man brach auf zu neuen Ufern. Man wollte jetzt die Welt erkunden. Es ist die Zeit der Entdecker und viele bahnbrechende Erfindungen wie die Druckmaschine wurden gemacht.