Anfänge des Sklavenhandels

Der Sklavenhandel ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Seit Urzeiten haben die Gewinner eines Krieges die Verlierer als ihr rechtloses Eigentum betrachtet. In der Antike waren Sklaven jedoch fast ausschließlich weißer Hautfarbe.

Ein Sklave gehörte seinem Herrn auf Gedeih und Verderb. Er hatte keinerlei Rechte und galt nicht mehr als ein Möbelstück. Der Herr konnte ihn kaufen und verkaufen, ihn schlagen oder sogar töten. Von den Sumerern ist sogar überliefert, dass sie ihren Sklaven vor etwa 4.000 Jahren gleich den Stieren einen Ring durch die Nase trieben. In Rom und in Griechenland konnte man zum Sklaven werden, indem man seine Schulden nicht bezahlte. Es war nichts Ungewöhnliches, dass ein Gericht einen dazu verurteilte. In Griechenland konnte sich der freie Grieche nur deshalb der Politik widmen, weil die gewöhnliche Arbeit von Sklaven erledigt wurde. In römischer Blütezeit kamen auf einen römischen Bürger etliche Sklaven.

Im Mittelalter gab es in Europa schließlich kaum noch Sklaven. Allerdings nahmen die Leibeigenen eine vergleichbare Stellung ein. Auch sie waren dem Grundherrn in hohem Maße ausgeliefert.

 

Beginn des afrikanischen Sklavenhandels

Die Portugiesen waren seit dem 15. Jahrhundert die ersten, welche die afrikanische Küste erkundeten. Auf der Suche nach Gold, Pfeffer und Elfenbein wurde der Kontakt zu Schwarzafrika immer enger. Nur vereinzelt kamen zunächst Sklaven nach Europa. Der massenhafte Sklavenhandel begann erst um das Jahr 1660, als die großen amerikanischen Plantagen entstanden. Hier nahm eine der weitreichendsten Völkerverschleppungen der Menschheitsgeschichte seinen Anfang. Heute geht man davon aus, dass insgesamt etwa 12 bis 15 Millionen Afrikaner nach Amerika verschleppt wurden. Man benutzte sie als billigste Arbeitskraft, um im tropischen Klima Zuckerrohr, Kaffee, Kakao, Reis, Tabak und Indigo anzubauen.
Am Anfang versuchte man für diese überaus anstrengende Arbeiten arme, mittellose Europäer zu gewinnen. Sie bekamen einen Siebenjahresvertrag, nach dessen Ende sie ein kleines Stück Land zugewiesen bekamen. Auch sie wurden sklavenähnlich gehalten, weshalb viele diese Zeit nicht überlebten.

Die Ureinwohner Südamerikas hielten der anstehenden Arbeit nicht stand und wurden zusätzlich von den eingeschleppten Krankheiten der Europäer dahingerafft. Afrikaner hingegen erwiesen sich als viel widerstandsfähiger und zugleich an die klimatischen Bedingungen gewöhnt. Der gigantische Bedarf an Arbeitskräften war gleichzeitig ein lukratives Geschäft mit der Ware Mensch. Dieser Handel mit Menschen wurde nicht anders betrachtet als der Handel mit Wein oder Weizen, Mitgefühl oder moralische Bedenken hatten hier keinen Platz.