Hirsebauern in der Trockensavanne

In den Savannen Afrikas kann man den Blick weit in den Landschaften schweifen lassen. Die Höhen und Senken werden zum Teil von Gras überzogen. Sie bilden jedoch keinen geschlossenen Rasen. Stattdessen wachsen sie in Büscheln, die auch große freie Zwischenräume lassen. Die Wurzeln reichen tief in den Boden.

In der Savanne stehen verstreut einzelner Bäume oder Baumgruppen. Diese erreichen selbstverständlich nicht die stattlichen Größen wie im Regenwald. Zumeist wachsen sie nicht höher als 5 m. Ihre Gestalt ist strauchartig oder verkrüppelt. Oft erblickt man in der Savanne Affenbrotbäume oder Schirmakazien.

Leben und Aussehen der Savanne hängt stark von dem Wechsel der Trocken- und Regenzeiten ab. Sie bestimmen hier den Rhythmus des Lebens. Kahl, tot, gelb und braun liegt diese Landschaft in der Trockenzeit da. Ganz anders im Sommer. Beginnt die Regenzeit, so erwacht die scheinbar tote Pflanzenwelt schlagartig zum Leben. Wenn die Gewitterregen einsetzen, dann schießen Kräuter, Gräser und Stauden empor. Ein unglaublich farbenfroher Teppich breitet sich in kürzester Zeit über die Savannen aus. Die Bäume treiben frisches Laub und zartfarbige Blüten. Anschließend wird die Farbenpracht von dem Grün der Gräser und Bäume überdeckt.

In der Savanne leben sesshafte Hirsebauern. Sie wohnen in Familienverbänden in verhältnismäßig großen Dörfern. Dies ist notwendig, weil die Menschen in der Savanne auf die Hilfe ihrer Nachbarn angewiesen sind. Neben dem Feldbau halten sich die Bauern noch Rinder, Ziegen und Schafe.

Die Felder werden am Ende der Trockenzeit direkt auf dem harten ausgetrockneten Boden angelegt. Das ist eine schwere Arbeit. Das Lockern der Erde verrichten daher die Männer. Richtig los geht es nach den ersten Regenfällen. Jetzt muss schnell gesät werden. Die Männer stoßen dazu mit zugespitzten Stöcken Löcher in den Boden und die Frauen legen einige Hirsekörner hinein. Sobald der Boden durchfeuchtet ist, schießt auch das Unkraut üppig empor. Auch dieses hat auf den Regen gewartet. Das Sauberhalten der Felder erfordert nun die ganze Arbeitskraft der Familien.

Während die Erntearbeit von den Männern übernommen wird, schneiden die Frauen die Ähren, dreschen die Hirse und stampfen sie anschließend klein. Die Fruchtbarkeit des Bodens lässt nach einigen Jahren nach. Nun wird das Feld mehrere Jahre brach liegen gelassen, damit sich die Erde erholen kann.

Wenn in der Regenzeit jedoch nur wenig oder kein Regen fällt, sind die Menschen in der Trockensavannen schnell in Not. Alles muss dieser Erde abgerungen werden. Dementsprechend einfach und karg ist dort das Leben auch heute noch.

 

Regenzeitfeldbau in der Trockensavanne. 
Einjähriger Anbaukalender zweier Felder

 

Monat

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

 

Temperatur °C

21

23

26

25

24

23

21

21

22

23

23

21

 

Niederschlag mm

2

4

24

93

205

229

318

274

219

39

5

2

 

Regentage

0

1

3

11

16

17

23

22

21

11

1

0

 

Hirsefeld

Hacken

 

Aussaat

Jäten

 

...

Blüte

Jäten

 

Ernte

Hacken

 

Brachfeld

Weide für Rinder, Schafe und Ziegen

 

Mögliche Fragestellungen:

1.) Was vermutest du, wodurch sich normalerweise der Speiseplan der
     Savannenbewohner auszeichnet?

2.) Welche Zeit im Jahr schätzt du als die arbeitsintensivste ein?

3.) Was hältst du von der Arbeitsteilung der Männer und Frauen?

4.) Welcher Monat wird vom Klima her am anstrengendsten sein? Begründe deine
     Antwort.