Beschreibe mich

Ein Beitrag von Korinna Schiemann (Freie Waldorfschule Freiburg St. Georgen)

Für den erste Tag sollten die Schüler*innen einen beliebigen Stein mitbringen. Es ist sinnvoll sie im Vorfeld darauf hinzuweisen, dass der mitgebrachte Stein etwas Originelles an sich haben sollte. Nun bekommt jeder die Aufgabe, einen der mitgebrachten Steine möglichst genau zu beschreiben (es kann, aber muss nicht der eigene sein) und dies schriftlich auf einer Karte festzuhalten. Wichtig ist, dass keine Namen wie Rosenquarz, Kalkstein etc. genannt werden. Stattdessen sollen die Schüler*innen nur das beschreiben, was sie am Stein sehen und wahrnehmen, ohne dabei Hintergrundwissen einzubeziehen.

Die Klasse wird nun in Gruppen von je 8-12 Schüler*innen aufgeteilt. Jede Gruppe stellt ihre Steine auf einem Tisch aus und legt die Karten gemischt auf einen Stapel daneben. Dann wechseln die Gruppen ihre Tische und haben nun die Aufgabe, die Beschreibungen den Steinen zuzuordnen.

Bei dieser Übung wird das genaue Hinschauen geschult. Es ist keinerlei Vorwissen notwendig, die Schüler*innen sollen sich rein auf ihre Beobachtungen konzentrieren und beschränken. Die Verschriftlichung der Beobachtungen ist ein wesentliches Element dieser Einheit. Die Rückmeldung erfolgt indirekt: Die Schüler*innen erfahren, ob ihre Beschreibungen präzise genug waren, damit andere den richtigen Stein zuordnen konnten.