Vorbereitung auf unser Marionettenspiel (ein Werkstattbericht)

Salome, Ronja, Mara (Schülerinnen der Freien Waldorfschule Schopfheim)

Als wir am Ende der sechsten Klasse im Englischunterricht die Lektüre „Ghosts at the castle" abgeschlossen hatten, war sofort klar, dass wir dieses Stück als unser Marionettenstück in der siebten Klasse aufführen wollten.

Die erste wichtige Aufgabe bestand darin, die Lektüre auf Deutsch zu übersetzen, weil wir wollten, dass die Kleinen die Geschichte auch verstehen können. Das Übersetzen fiel uns nicht schwer, weil wir die Erzählung ja bereits im Unterricht gründlich durchgenommen hatten. Allerdings sollte die Geschichte in einer Märchenerzählform geschrieben werden, sodass wir unsere Marionetten passend zum Text auch gut führen könnten.

Unsere erste praktische Arbeit bestand darin, das Rohgestell unserer Marionetten und den Griff, mit dem wir unsere Puppen und Tiere später lenken würden, im Werken herzustellen. Die Tiergruppe war inzwischen schon fleißig mit dem Nähen beschäftigt: An die genähten Körper leimten wir die plastizierten Köpfe und Füße (Pfoten, Hufe).

Danach wurden die Tiere ausgepolstert und anschließend haben wir die bis jetzt noch weißen Tiere bemalt, sodass jedes die zu ihm passende Zeichnung erhielt. Als wir zum Schluss noch die Fäden befestigt hatten, wurden die Tiere im Schaukasten ausgestellt. Die Gruppe, die im Werken schon die Gestelle für die Menschen fertiggestellt hatte, plastizierte nun die Köpfe, Füße und Hände der menschlichen Figuren. Eigentlich hätte diese Gruppe jetzt nur noch die Kleider nähen müssen und die Haare an die bemalten Köpfe kleben müssen, doch als wir eines Morgens nichtsahnend in der Klasse saßen, kam unsere Handarbeitslehrerin herein und verkündete die uns zurückwerfende Neuigkeit, dass die Köpfe unserer Marionetten während des Trocknens auseinandergefallen waren. Jetzt mussten wir kurzfristig unseren Werken-Wechselrhythmus ändern, weil wir ja neue Köpfe machen mussten. Die andere Gruppe begann mit dem Nähen der Kleider.

Ein paar Mädchen der Klasse fingen nun an, sich mit den Kulissen zu beschäftigen und trafen sich regelmäßig mit Frau Nebeling. Oben im Buchbinderaum begann unsere Arbeit: Fahrradpappe wurde zurecht geschnitten, immer in der Form der jeweiligen Kulisse. Als wir von jedem Kulissenabschnitt zwei Teile fertig hatten, mussten wir sie so aneinander leimen, dass an jeder rechten Seite eine Stoffbahn angelegt werden konnte, dass dieser Teil der Kulisse mit dem nächsten Kulissenteil verbunden werden konnte. Dann wurde die ganze Kulisse mit weißem Stoff bezogen und an der Rückseite angeleimt. Damit sich die Pappe nicht wellte, klebten wir an die Rückseite Papierstreifen. Die ganze Kulisse bemalten wir später mit weißer Wandfarbe. Diese Kulissenarbeit verrichteten wir in drei Tagen.

Jetzt im Moment sind wir dabei, unsere eigenen Vorstellungen von dem, wie wir die Kulissen bemalen wollen, zuerst einmal auf Papier zu bringen.

In den nächsten Wochen werden wir lernen, wie man Marionettenfiguren führt und bewegt, dann müssen wir noch die Texte lernen und die Musik einstudieren.

 

Die Geschichte „Ghost at the castle" handelt von einem jungen Mann, der sich in eine schöne Dame verliebt, auf deren hochherrschaftlicher Familie ein Fluch liegt. Wird Brian den über Generationen weitergegebenen Fluch überleben? Die dicke Frau Candymouth und ihre Freundinnen versuchen Brian von der bevorstehenden Hochzeit abzuhalten. Gelingt es Brian trotzdem die schöne Julie McPhantom zu heiraten und vielleicht sogar die Familie von dem Fluch zu befreien?