10 Tafel
In der Übersetzung von Prof. Dr. Albert Schott
Der Schenkin Siduri, die da wohnt in des Meeres Abgeschiedenheit,
Sie wohnt und ...
Hat man gemacht einen Krug, gemacht einen goldenen Maischbottich,
Mit Hüllen ist sie umhüllt...
Gilgamesch ward umhergetrieben und kam daher.
Mit einem Felle ist er bekleidet ...,
Götterfleisch hat er ...,
Harm ist da in seinem Gemüte,
Einem Wanderer ferner Wege gleicht sein Antlitz.
Die Schenkin schaut in die Ferne aus,
Mit ihrem Herzen sich beredend, sagte sie die Worte,
Ja, mit sich selber ging sie zu Rate:
»Vielleicht ist dieser ein Mörder...
Irgendwohin geht er ...!«
Da die Schenkin ihn gesehen, riegelte sie die Türe zu,
Ihr Tor riegelte sie zu, riegelte zu den Riegel.
Er aber, Gilgamesch, hatte acht auf ihre Stimme,
Hob empor sein Kinn, richtete den Blick auf sie;
Gilgamesch sprach zu ihr, zur Schenkin:
»Schenkin, was sahst du, daß deine Türe du verriegeltest?
Dein Tor verriegeltest, verriegeltest den Riegel?
Die Türe zerschlag ich, zerbreche den Riegel!«
[Das Folgende stammt aus einer altbabylonischen Tafel]
»In ihre Felle kleidet er sich, ißt rohes Fleisch,
In die Brunnen, Gilgamesch, die nie zuvor vorhanden waren,
Wird, wenn du es sagst, mein Wind das Wasser treiben!«
Schamasch betrübte sich, machte sich auf zu ihm
Und sprach zu Gilgamesch:
«Gilgamesch, wohin läufst du?
Das Leben, das du suchst, wirst du sicher nicht finden!«
Gilgamesch sprach zu ihm, zu Schamasch, dem Helden:
»Ward seit dem Laufen und Rennen über die Steppe hin
Auf der Erde des Ausruhens viel?
Und doch schlief ich alle die Jahre!
Möge mein Auge die Sonne erblicken, ich am Licht mich ersättigen!
Ist die Finsternis fern, wieviel Helligkeit ist da?
Wann könnte ein Toter den Sonnenglanz sehen?«
[zurück zum jüngeren Epos:]
Gilgamesch sprach zu ihr, zur Schenkin:
»Ich packte den Stier, der vom Himmel herabkam, erschlug ihn;
Ich habe den Wächter des Forstes erschlagen,
Chumbaba umgebracht, der im Zedernwald wohnt,
In den Pässen der Berge Löwen getötet.«
Die Schenkin sprach zu ihm, zu Gilgamesch:
»Wenn du Gilgamesch bist, so den Wächter erschlagen,
Chumbaba umgebracht, der im Zedernwald wohnt,
In den Pässen der Berge Löwen getötet,
Gepackt und erschlagen den Stier, der vom Himmel herabkam -
Warum sind denn abgezehrt deine Wangen, gebeugt dein Antlitz,
Ist unfroh dein Herz, verlebt deine Züge,
Ist Harm in deinem Gemüte da,
Gleicht einem Wanderer ferner Wege dein Antlitz,
Ist von Nässe und Sonnenglut dein Antlitz versengt,
... und läufst in die Steppe?«
Gilgamesch sprach zu ihr, zur Schenkin:
»Mein Freund, den ich über die Maßen liebte,
Der mit mir durch alle Beschwernisse zog;
Enkidu, den ich über die Maßen liebte,
Der mit mir durch alle Beschwernisse zog -
Er ging dahin zur Bestimmung der Menschheit.
Um ihn hab ich Tag und Nacht geweint,
Ich gab nicht zu, daß man ihn begrübe -
Ob mein Freund nicht doch aufstünde von meinem Geschrei -
Sechs Tage und sieben Nächte,
Bis daß der Wurm sein Gesicht befiel.
Seit er dahin ist, fand ich das Leben nicht,
Strich umher wie ein Räuber inmitten der Steppe.
Nun, Schenkin, hab ich dein Antlitz erblickt -
Möchte ich den Tod, den ich so fürchte, nicht ersehen!«
Die Schenkin sprach zu ihm, zu Gilgamesch:
»Gilgamesch, wohin läufst du?
Das Leben, das du suchst, wirst du sicher nicht finden!
Als die Götter die Menschheit erschufen,
Teilten den Tod sie der Menschheit zu,
Nahmen das Leben für sich in die Hand.
Du, Gilgamesch - dein Bauch sei voll,
Ergötzen magst du dich Tag und Nacht!
Feiere täglich ein Freudenfest!
Tanz und spiel bei Tag und Nacht!
Deine Kleidung sei rein, gewaschen dein Haupt,
Mit Wasser sollst du gebadet sein!
Schau den Kleinen an deiner Hand,
Die Gattin freu‘ sich auf deinem Schoß!
Solcher Art ist das Werk der Menschen!«
[einige Verse fehlen]
Gilgamesch sprach zu ihr, zur Schenkin:
»Nun, Schenkin, wie ist der Weg zu Utnapischtim?
Was ist sein Merkmal? Gib mir, ja gib mir sein Merkmal!
Wenn‘s möglich ist, will ich das Meer überqueren,
Wenn‘s unmöglich ist, durch die Steppe laufen!«
[entsprechend sind altbabylonischen Verse:]
»Was, meine Schenkin, sagst du ...?
Um meinen Freund ist mein Herz bekümmert gar sehr!
Was, meine Schenkin, sagst du ...?
Um Enkidu ist mein Herz bekümmert gar sehr.
Du wohnst, meine Schenkin, am Gestade des Meeres,
Daher weißt du Bescheid, dein Herz umfaßt alles.
Wohin ich gehen soll, weise mir...!
Wenn es möglich ist, will ich das Meer überschreiten!«
Die Schenkin sprach zu ihm, zu Gilgamesch:
»Nicht gab es, Gilgamesch, je eine Übergangsstelle,
Und niemand, der seit vergangenen Zeiten herkommt, geht übers Meer.
Meerüberschreiter ist nur Schamasch, der Held;
Wer geht außer Schamasch hinüber?
Mühe schafft der Ubergangsort, mühselig ist der Weg dahin,
Und dazwischen liegt das Gewässer des Todes, das unzugänglich ist!
Irgendwo einmal, Gilgamesch, überschrittest du das Meer.
Kommst du aber zum Wasser des Todes - was willst du tun?
Gilgamesch, da ist Urschanabi, Utnapischtims Schiffer!
Dem gehören die Steinernen; drinnen im Walde sammelt er Warane.
Geh hin, daß er dein Angesicht schaue!
Wenn‘s möglich ist, fahr über mit ihm,
Wenn‘s nicht möglich ist, weiche hinter dich!«
Kaum hatte Gilgamesch dies gehört,
Da nahm er die Axt auf in seine Hand.
Zückte das Schwert an seiner Seite,
Schlüpfte hinein, stieg hinab zu ihnen,
Unter sie stürzte er wie ein Pfeil,
Inmitten des Waldes läßt er die Stimme erdröhnen,
Es sah ihn Urschanabi, den helläugigen ..., den Mann.
Er hörte die Axt, lief hinzu und ...
Dann schlug er den Kopf des ...
Packte seine Hand und ...
Und die Steinernen hielt er zurück ...
[2 Verse fehlen]
In seinem Zorne« zerschmetterte er sie.
Er kehrte um, zu ihm hinzutreten,
Urschanabi sieht in seine Augen.
Urschanabi sprach zu ihm, zu Gilgamesch:
»Wer du mit Namen seist, sage mir!
Ich bin Urschanabi, im Dienst des fernen Utnapischtim.«
Gilgamesch sprach zu ihm, zu Urschanabi:
»Gilgamesch ist mein Name,
Der ich gekommen aus Uruk, dem Hause des Anu,
Der ich umherging in den Bergen,
Einen fernen Weg, den Pfad des Schamasch.
Nun, Urschanabi, hab ich dein Antlitz erblickt;
Zeig mir den fernen Utnapischtim!«
Urschanabi sprach zu ihm, zu Gilgamesch:
[bis zu 5 Verse fehlen]
»Wenn ich dir zeigen soll den fernen Utmapischtim,
Mußt du mit mir das Schiff besteigen,
Zu dem, der..., will ich dich hinbringen.«
Gemeinsam beraten die beiden;
Gilgamesch sagt ein Wort zu diesem.
[Durch die jüngere Fassung eingefügt:]
»Warum sind abgezehrt deine Wangen, gebeugt dein Antlitz,
Ist unfroh dein Herz, verlebt deine Züge,
Ist Harm in deinem Gemüte da,
Gleicht einem Wanderer ferner Wege dein Antlitz,
Ist von Nässe und Sonnenglut dein Antlitz versengt,
...und läufst in die Steppe?«
Gilgamesch sprach zu ihm, zum Schiffer Urschanabi:
»Urschanabi, sollen meine Wangen nicht abgezehrt sein, nicht gebeugt mein Anlitz?
Nicht unfroh mein Herz sein, nicht verlebt meine Züge,
Nicht Harm in meinem Gemüte sein,
Nicht gleichen einem Wanderer ferner Wege mein Antlitz,
Nicht von Nässe und Sonnenglut mein Antlitz versengt sein,
..., ich nicht in die Steppe laufen?
Mein Freund, der flüchtige Maulesel, der Wildesel des Gebirges, der Panther der Steppe!
Enkidu, mein Freund, der flüchtige Maulesel, der Wildesel des Gebirges, der Panther der Steppe!
Nachdem wir, alles gemeinsam verrichtend, den Berg erstiegen,
Die Stadt ... einnahmen, den Himmelsstier töteten,
Auch den Chumbaba umbrachten, der da wohnte im Zedernwald,
In den Pässen der Berge Löwen töteten -
Mein Freund, den ich über die Maßen geliebt,
Der mit mir durch alle Beschwernisse zog,
Enkidu, mein Freund, den ich über die Maßen geliebt,
Der mit mir durch alle Beschwernisse zog,
Es hat ihn ereilt die Bestimmung der Menschheit.
Um ihn weint‘ ich sechs Tage und sieben Nächte,
Ich gab nicht zu, daß man ihn begrübe,
Bis daß der Wurm sein Gesicht befiel.
Mir graute vor meines Freundes Aussehn,
Ich erschrak vor dem Tod, daß ich lief in die Steppe!
Meines Freundes Sache lastet auf mir,
Daß ich lief einen fernen Pfad in die Steppe!
Enkidus, meines Freundes, Sache lastet auf mir,
Daß ich lief einen fernen Weg in die Steppe!
Ach, wie soll ich stumm bleiben? Ach, wie schweigen?
Mein Freund, den ich liebte, ist zu Erde geworden!
Enkidu, mein Freund, den ich liebte, ist zu Erde geworden!
Werd ich nicht auch wie er mich betten
Und nicht aufstehn in der Dauer der Ewigkeit?«
Gilgamesch sprach zu ihm, zum Schiffer Urschanabi:
»Nun, Urschanabi, wie ist der Weg zu Utnapischtim?
Was ist sein Merkmal? Gib mir, ja gib mir sein Merkmal,
Wenn‘s möglich ist, will ich das Meer überqueren,
Wenn‘s unmöglich ist, durch die Steppe laufen!«
[Zurück zur älteren Fassung:]
Urschanabi sprach zu ihm, zu Gilgamesch:
»Die Steinernen, Gilgamesch, waren es, welche mich hinüberbringen,
Auf daß ich nicht berühre die Wasser des Todes.
Deine Hände, Gilgamesch, hemmten die Überfahrt!
Du zerschlugst die Steinernen, rissest aus ihre Ketten.
Nun, wo die Steinernen zerschlagen, ihre Ketten herausgerissen sind,
Nimm die Axt auf, Gilgamesch, in deine Hand!
Wohlan, geh wieder zum Wald hinab,
Hundertzwanzig Stangen zu fünfmal zwölf Ellen schneide dir zu,
Schäle sie, und bring Ruderblätter an! Die magst du mir bringen.«
Kaum hatte Gilgamesch dieses gehört,
Da nahm er die Axt auf, in seine Hand, ...
Wieder ging er zum Wald hinab,
Hundertzwanzig Stangen schnitt er sich zu zu fünfmal zwölf Ellen,
Schälte sie und brachte Ruderblätter an
Und brachte sie hin zu Urschanabi.
Gilgamesch und Urschanabi bestiegen das Schiff,
Setzten das Schiff ein, und sie fuhren dahin.
Ein Weg von einem Monat und fünfzehn Tagen
War am dritten Tage ganz zurückgelegt,
So gelangte Urschanabi zum Wasser des Todes.
Urschanabi sprach zu ihm, zu Gilgamesch:
»Halte dich zurück, Gilgamesch, nimm eine Stange!
Über die Wasser des Todes darf deine Hand nicht hinwegfahren, ...
Eine zweite Stange, Gilgamesch, nimm, eine dritte und vierte!
Eine fünfte Stange, Gilgamesch, nimm, eine sechste und siebte!
Eine achte Stange, Gilgamesch, nimm, eine neunte und zehnte!
Eine elfte Stange, Gilgamesch, nimm, eine zwölfte!«
Mit zweimal sechzig‘ hatte Gilgamesch die Stangen verbraucht.
Er indes löste seinen Gürtel ...,
Gilgamesch riß sich die Kleidung vom Leibe,
Mit den Händen befestigt‘ er sie am Mast ...
Utnapischtim schaut in die Ferne aus,
Mit seinem Herzen sich beredend, sagt er die Worte,
Ja, mit sich selber geht er zu Rate:
»Weshalb sind des Schiffes Steinerne zerschlagen,
Und fährt wer im Schiff, der kein Recht darauf hat?
Der da gekommen, der Mensch, ist doch keiner der Meinen?
[3 Verse fehlen]
Was begehrt wohl sein Herz von mir?«
[20 Verse fehlen]
Utnapischtim sprach zu ihm, zu Gilgamesch:
»Warum sind abgezehrt deine Wangen, gebeugt dein Antlitz,
Ist unfroh dein Herz, verlebt deine Züge,
Ist Harm in deinem Gemüte da,
Gleicht einem Wanderer ferner Wege dein Antlitz,
Istvon Nässe und Sonnenglut dein Antlitz versengt,
... und läufst in die Steppe?«
Gilgamesch sprach zu ihm, zu Utnapischtim:
»Utnapischtim, sollen meine Wangen nicht abgezehrt sein, nicht gebeugt mein Antlitz?
Nicht unfroh mein Herz sein, nicht verlebt meine Züge,
Nicht Harm in meinem Gemüte sein,
Nicht gleichen einem Wanderer ferner Wege mein Antlitz,
Nicht von Nässe und Sonnenglut mein Antlitz versengt sein,
..., ich nicht in die Steppe laufen?
Mein Freund, der flüchtige Maulesel, der Wildesel des Gebirges, der Panther der Steppe!
Enkidu, mein Freund, der flüchtige Maulesel, der Wildesel des Gebirges, der Panther der Steppe!
Nachdem wir, alles gemeinsam verrichtend, den Berg erstiegen,
Die Stadt ... einnahmen, den Himmelsstier töteten,
Auch den Chumbaba umbrachten, der da wohnte im Zedernwald,
Inden Pässen der Berge Löwen töteten!
Mein Freund, den ich über die Maßen geliebt,
Der mit mir durch alle Beschwernisse zog,
Enkidu, mein Freund, den ich über die Maßen geliebt,
Der mit mir durch alle Beschwernisse zog -
Es hat ihn ereilt die Bestimmung des Menschen.
Um ihn weint‘ ich sechs Tage und sieben Nächte,
Ich gab nicht zu, daß man ihn begrübe,
Bis daß der Wurm sein Gesicht befiel.
Mir graute vor meines Freundes Aussehn,
Ich erschrak vor dem Tod, daß ich lief in die Steppe!
Meines Freundes Sache lastet auf mir,
Daß ich lief einen fernen Pfad in die Steppe!
Enkidus, meines Freundes, Sache lastet auf mir,
Daß ich lief einen fernen Weg in die Steppe!
Ach, wie soll ich stumm bleiben? Ach, wie schweigen?
Mein Freund, den ich liebte, ist zu Erde geworden!
Enkidu, mein Freund, den ich liebte, ist zu Erde geworden!
Werd ich nicht auch wie er mich betten
Und nicht aufstehn in der Dauer der Ewigkeit?«
Gilgamesch sprach zu ihm, zu Utnapischtim:
»Auf daß ich käme zu Utnapischtim,
Den sie den Fernen nennen, sehen möge -
Durchirrte ich wandernd all die Lande,
Überschritt ich viele beschwerliche Berge,
Fuhr ich hin über alle die Meere,
Erlabte sich mein Antlitz nicht an süßem Schlummer,
Kränkte ich durch Nicht-Schlafen mich selber,
Erfüllte ich meine Adern mit Harm; doch was gewann ich zum Leben?
Da zum Haus der Schenkin ich noch nicht gelangt war,
War meine Kleidung schon abgenützt.
Ich tötete Bär, Hyäne, Löwe, Panther, Tiger,
Hirsch, Steinbock, das Wild und der Steppe Getier;
Ich aß ihr Fleisch, zog an ihre Felle.
Verriegeln möge man endlich das Tor zur Wehklage;
Mit Pech und Asphalt soll man es verschließen!
Weil mich mit Freudenspiel nicht ...,
Reißt mich Armen ab ... «
Utmapischrim sprach zu ihm, zu Gilgamesch:
»Warum, Gilgamesch, vermehrst du die Klage,
Der du aus Fleisch der Götter und Menschen herrlich gestaltet bist,
Der wie dein Vater und deine Mutter... tat?
Wurdest du irgendwann, Gilgamesch, einem Tölpel ...?
Einen Thron in der Versammlung stellen sie hin, ...
Dem Tölpel jedoch wurde Biersatz statt Butter gegeben,
Kleie und altes Mehl, das wie ... ist.
Angetan ist er nur mit einer Leibbinde statt ...
Und ihn statt eines Gürtels ...
Weil er nicht ... hat ...,
Ein Wort des Rates nicht annimmt ...
Kümmere dich um ihn, Gilgamesch, ...
[3 Verse fehlen]
Eine Mondfinsternis ...
Wach sind die Götter ...
Sind ruhelos bemüht ...
Seit jeher ist vorhanden ...
Du bemüh dich und ...!
Deine Hilfe gewähre ...
[5 Verse fehlen]
...nahmen sie zu seinem Schicksal.
Du wurdest nun schlaflos, doch was hattest du davon?
Da du nicht schläfst, seufzt du ...
Deine Adern füllst du mit Harm ...
Deine Tage, die schon ferngerückt waren, bringst du dir wieder heran.
Die Menschen, deren Nachkommen wie Rohr abgeknickt sind,
Den guten Mann, das gute Mädchen
... nimmt weg der Tod.
Möchte da etwa jemand den Tod sehen, jemand des Todes Angesicht,
Jemand des Todes Ruf hören?
Und doch ist es der grimme Tod, der die Menschen abknickt!
Irgendwann errichten wir ein Haus!
Irgendwann siegeln wir ein Testament!
Irgendwann teilen die Brüder!
Irgendwann herrscht Haß im Lande!
Irgendwann führte das Hochwasser des angeschwollenen Flusses (etwas) davon,
Libellen treiben flußab!
Ein Antlitz, das in die Sonne sehen könnte,
Gibt es seit jeher nicht.
Der Verschleppte und der Tote, wie gleichen sie einander!
Das Bild des Todes zeichnen sie nicht!
Ja, du Mensch, Mann! Seit Enlil segnete,
Sind die Anunnaki, die großen Götter, versammelt,
Mammetum, des Schicksals Erzeugerin,
Bestimmt mit ihnen die Schicksale
Sie haben Tod oder Leben zugeteilt,
Des Todes Tage aber nicht bekannt gemacht. «