Das kostbare Wasser lässt die Wüste erblühen (Epochenhefttext)

Ein Beitrag von Irma Schiefner (Freie Waldorfschule Mönchengladbach)

Es soll hier ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der folgende Epochenhefttext der individuellen Schwerpunktsetzung des oben genannten Autors entspricht und somit keine Allgemeingültigkeit besitzt. Er dient der Anregung und Vorbereitung des Klassenlehrers.

 

"Die Völker der Sumerer wussten den Reichtum Mesopotamiens hervorzulocken und zu nutzen, in dem sie die Flüsse regulierten und das Land künstlich bewässerten. Dazu erfanden und bauten sie über die Jahrhunderte ein verästeltes System aus Deichen, Kanälen und Gräben, aus Wasserbecken und Schöpfanlagen.

An den Zweigkanälen entstanden Oasensiedlungen, die zu den ersten Städten der Menschheitsgeschichte heranwuchsen. Ur, Uruk, Babylon, Assur und Ninive sind Namen dieser mesopotamischen Städte, deren Reste Wissenschaftler in den letzen 100 Jahren aus dem Wüstensand ausgegraben haben. Priester kontrollierten an den Verzweigungsstellen der Kanäle die Verteilung des kostbaren Wassers. In jeder Stadt wurden riesige Tempelanlagen mit Vorratshäusern errichtet. Da es in Mesopotamien keine Steine gab, beschafften sich die erfinderischen Menschen Baumaterial, in dem sie aus dem reichlich vorhandenen Ton Ziegel brannten. In den Vorratsspeichern wurden die überaus reichen Ernten gelagert und von den Verwaltungsbeamten an die Bevölkerung als Nahrungsrationen verteilt."