Die Geographie Griechenlands aus Zeitungspapier

Ein Beitrag von Marcus Kraneburg (Freie Waldorfschule am Kräherwald / Stuttgart)

Platon sagte zu den Griechen: „Es ist schon großartig, dass wir Griechen von Phasis bis zu den Säulen des Herakles nur um das Meer herumsiedeln wie Ameisen und wie Frösche um einen Teich sitzen."

Die griechischen Stämme kamen in ein Land mit meist kleinen, unfruchtbaren Ebenen, umschlossen von hohen Gebirgszügen. Gut ausgebaute Straßen gab es nicht. Im Gegenteil: Die damals üblichen Feldwege waren so schmal, dass zwei Eselskarren nur mit Mühe aneinander vorbeikamen. Eine Reise zum nächsten Ort jenseits der Berge war beschwerlich und wurde deshalb nur von wenigen unternommen. Nachrichten von einer Siedlung zur nächsten drangen nur mit großer Verspätung durch. Jedes Tal bildete eine kleine, abgeschlossene Welt für sich. So zersplitterten die eingewanderten Stämme in viele kleine, voneinander getrennte Gemeinschaften.

Ich wollte diese besondere Geographie Griechenlands für die Kinder tätig erfahrbar machen. Zwei Dinge waren dabei für mich wichtig: Die Kinder sollten großflächig arbeiten können und es sollte nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

Ich brachte dafür einen Packen Zeitungspapier mit in den Unterricht. Am Tag zuvor hatte ich den Kindern von der Landschaft Griechenlands erzählt und in der Klasse hing eine große Karte vom Mittelmeerraum und Vorderasien. Die Kinder setzten sich in Vierer- oder Fünfergruppen zusammen. Es gibt für die Gruppenarbeit bei mir feste Gruppen, damit nicht jedes Mal zu viel innere Bewegung bei der Gruppenfindung entsteht. Die Aufgabe bestand darin, aus dem Zeitungpapier in größeren und kleinen Bällchen die Geographie Griechenland auf einem Doppeltisch zu modellieren. Die Kinder hatten dafür 20 Minuten Zeit. Dann wurden die Modelle besprochen. Anschließend verschwand das Papier wieder in großen blauen Säcken. Die Kinder haben diese Arbeit gut ergriffen.