Schattenspiel zu St. Martin

Ein Beitrag von Astrid Pomaska

Anfang November beginne ich, die vier Gruppenfenster für das Sankt-Martin-Schattenspiel herzurichten.

Wenn wir dann vom Laternenzug im Dunkeln mit unseren leuchtenden Laternen zum Kindergarten zurückkehren, sammeln wir uns draußen vor einem dem Fenster. Die Kinder nehmen mit ihrer Laterne auf den bereitgestellten Bänken Platz, die Eltern stellen sich dahinter auf. Noch ist das Fensterbild in Dunkelheit gehüllt, doch wenn meine Kollegin das Lied „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind" anstimmt, dimme ich das von innen das Licht hoch und die Kulisse erstrahlt. Parallel zum gesungenen Text bewege ich an einem Stab die Reiterfigur über die Schattenbühne bis zum Bettler, der (an der Scheibe von innen befestigt) bittend die Hand erhebt. Des Ritters Arm mit dem Schwert hebt sich und ein Mantelteil schwebt (am langen Draht) dem Bettler zu, der sich darin einhüllt.

Stimmungsvoll erleben Kinder und Erwachsene, wie aus Mitleid und Mitgefühl Gutes erwächst, wie der Ritter das Leben des Bettlers rettet...
Zum Ende stimmen wir das Lied „Durch die Straßen auf und nieder..." an und hinter dem Reiterschattenbild zieht eine kleine Kindergruppe durch die Schneelandschaft und bewegt sich hinter dem Reiter langsam durch das Stadttor. Dann dimme ich das Licht herunter und zum Ende werden die Weckmänner verteilt.

Das Fensterbild begleitet uns durch den dunklen November, bis in den Advent hinein. Frühmorgens, solange es noch dunkel ist, empfängt es mit seinem sanften Licht die ankommenden Kinder.

Als wir am folgenden Montag die übrigen Weckmänner im Morgenkreis teilen wollten, fragte ich, mit der Schüssel in der Hand, was wohl darinnen sei. Da rief ein Kind freudig: „Stutenkobolde!"
 

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