Klassenfahrt der Georgschule nach Borgwedel

Aus der Schulenzeitschrift «Mergelteich» Nr. 222, Oktober 2015, von Georgschule Dortmund und Rudolf-Steiner-Schule Dortmund.

«Hätten wir sterben können?»

Als wir nach einer langen Bahnfahrt in Borgwedel an der Schlei angekommen waren, erkundeten wir als Erstes die Umgebung. Irgendwann kamen wir zu einem kleinen Wäldchen, das eigentlich ganz harmlos aussah. Da wir Borke für Borkenschiffchen sammeln wollten, liefen wir hinein. Auf dem Waldboden fanden wir dann auch einige Borkenstücke.

Doch plötzlich begann sich der Boden zu verändern. Er wurde immer feuchter und matschiger, und schließlich wurde uns klar: Wir waren in einen Sumpf geraten! Einige Klassenkameraden waren nahe daran, in Panik zu geraten. Wir spürten, wie der sumpfige Boden geradezu an unseren Schuhen zog und saugte. Es fühlte sich fast so an, wie ich mir Treibsand vorstelle.

Einige Schuhe blieben im Boden stecken und mussten mit vereinten Kräften wieder daraus befreit werden. Doch tapfer kämpften wir uns durch den Sumpf!
Als wir es endlich geschafft hatten und wieder auf festem Boden standen, fragte Georg: «Hätten wir sterben können?» Aber zum Glück ist niemandem etwas passiert - außer nassen Füßen und dreckigen Schuhen und Hosen...

Victoria, Florentine und Georg

 

Abenteuerliche Schatzsuche

Am Dienstag haben wir eine GPS-Tour gemacht. Wir mussten zehn versteckte Murmeln in ganz Borgwedel finden. Dazu haben wir drei GPS-Geräte bekommen, die uns den Weg zu den Murmeln gezeigt haben. Jeder durfte mal die ganze Gruppe zum Versteck anführen.

Zusammen haben wir alle zehn Murmeln gefunden. Nach der zweistündigen Tour haben wir in der Jugendherberge eine Mittagspause gemacht.

Anschließend konnten wir die Murmeln in einem Spiel einsetzen: Dabei standen uns verschiedene Gegenstände zur Verfügung, die alle unterschiedlich viele Murmeln gekostet haben. Wir mussten die richtigen Sachen auswählen, um einen Säuresee zu überqueren.

Wir haben uns dafür entschieden, ein langes Seil und einen Klettergurt zu kaufen. Gemeinsam schmiedeten wir einen Plan, wie wir den Schatz von der vom Säuresee umgebenen Insel retten konnten: Wir befestigten das Seil an einem Baum und zogen es auf der anderen Seite mit vereinten Kräften in die Höhe. Vanessa, die leichteste aus unserer Klasse, schnallte sich den Klettergurt um und seilte sich mutig über dem gefährlichen Säuresee ab.

Durch unseren guten Zusammenhalt erreichte sie unbeschadet die Insel und rettete unseren Schatz. Zurück an Land öffneten wir die geheimnisvolle Schatztruhe. Die Freude über den süßen Inhalt war groß - und wir haben gelernt, dass wir als Klassengemeinschaft viel erreichen können, wenn wir zusammenhalten!

Max und Vanessa

 

Schwimmende Lichter in der Nacht

Für den Dienstagabend hatte Frau Markmann eine tolle Idee: Da unsere Jugendherberge direkt an der Schlei lag, könnten wir Borkenschiffchen schwimmen lassen.
Also haben wir Borke gesammelt. Diese haben wir zum Trocknen auf die Heizung gelegt. Als sie trocken war, hat sich jeder ein Stück für sein eigenes Schiffchen ausgesucht und in einem Eimer mit Wasser getestet, ob es schwimmt. Dann haben wir aus Papier einen Windschutz für die Teelichter gebastelt, die auf den Schiffchen stehen sollten. Jeder hat einen Wunsch auf seinen Windschutz geschrieben.

Abends haben wir unsere Borkenschiffchen schwimmen lassen. Auf dem Weg zum Wasser haben wir alle geschwiegen. Als wir die Schiffchen mit den brennenden Teelichtern ins Wasser gesetzt haben, hat ein Wunsch Feuer gefangen und ist direkt in die Lüfte gestiegen - sollte dieser wohl besonders schnell in Erfüllung gehen?
Die anderen Schiffchen sind ruhig auf dem Wasser dahingetrieben und wir haben den Lichtern noch lange nachgeschaut. Es war ein wunderschöner Abend!

Fritzi und Lea

 

Der Fluch der Schlei und Laura-Charlotte

Am Mittwochmorgen haben wir uns im Gemeinschaftsraum versammelt und gemeinsam einen Plan gemacht, wie wir ein Floß bauen können. Dann haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt und erst einmal zwei kleine Floß-Modelle gebaut, denen wir die gleichen ­Namen gegeben ­haben, die später auch die großen Flöße tragen sollten: «Laura-Charlotte» und «Der Fluch der Schlei».

Danach sind wir nach draußen gegangen und haben uns das Material für die großen Flöße besorgt: große Plastiktonnen, Holzbalken und -planken und Seile. Nachdem wir in den Gruppen zwei unterschiedliche Flöße gebaut hatten, gab es erst einmal eine Verschnaufpause, in der wir unsere Lunchpakete plündern konnten.

Anschließend haben wir unsere Badesachen angezogen und wurden mit Schwimmwesten ausgestattet. Mit vereinten Kräften haben wir beide Flöße zum Wasser geschleppt.
Nun war es endlich soweit: Wir konnten unsere Flöße testen! Beide Flöße haben super gehalten, und wir sind fast eine Stunde lang damit auf der Schlei herumgepaddelt!
Danach waren wir so durchgefroren, dass wir uns erst einmal unter der heißen Dusche aufwärmen mussten. Zum Abschluss haben wir dann gemeinsam Laura-Charlotte und den Fluch der Schlei wieder auseinandergebaut und das schwere Material ins Lager geschleppt.

Paul, Alisa und Miguel S.

 

In Schleswig

Am Donnerstag sind wir mit dem Bus nach Schleswig gefahren. Von der Jugendherberge aus mussten wir erstmal eine halbe Stunde zur Bushaltestelle laufen!

In Schleswig haben wir eine Stadtrallye gemacht. Ohne Lehrerbegleitung waren wir in Viergruppen unterwegs, denen wir erst einmal Namen gegeben haben: «Die Coolen», «Cubus» und «Bernd». Wir mussten verschiedene Aufgaben lösen: Zum Beispiel einen Apfel gegen etwas eintauschen (wir haben ein kleines Buch dafür bekommen!), ein Autogramm von einem echten Schleswiger besorgen, einen Satz auf Plattdeutsch übersetzen lassen, etwas mitbringen, das mit dem Anfangsbuchstaben unser Vornamen beginnt und noch andere.

Danach waren wir noch alleine in der Stadt unterwegs. Fast alle haben sich Andenken mitgebracht. Einige von uns waren zum ersten Mal ohne Erwachsenenbegleitung in der Stadt!

Zum Abschluss sind wir noch alle zusammen zum Hafen gelaufen und haben in der Sonne ein Eis gegessen: Milchreiseis, Hasen-Puuups, Vanille mit Schokostreuseln, Sanddorn und viele andere Sorten.

Der Ausflug hat uns sehr viel Spaß gemacht!

Alegra und Joey

 

Wanderung durch die Nacht

Als es abends dunkel geworden war, haben wir uns alte wasserfeste Kleidung angezogen, denn es hat in Strömen geregnet.

Draußen war es pechschwarz, kalt und nass. Der Weg war unglaublich matschig und führte in den Wald. Am Ende des Weges standen wir plötzlich vor einer alten Statue.
Auf dem Rückweg gab es noch eine besondere Mutprobe: Alle, die sich getraut haben, sind ein Stück ganz alleine durch den Wald gelaufen. Damit wir uns dabei nicht verlaufen konnten, war der Weg mit Fackeln beleuchtet. Manche sind dieses Stück lieber gemeinsam gegangen, aber einige haben sich sogar ohne Taschenlampe alleine getraut!
Den Rest des Weges zurück zur Jugendherberge sind wir wieder mit der ganzen Gruppe zusammen gegangen. Als wir dort ankamen, waren wir alle klischnass!

Miguel C. und Jan