Alaya kommt in die Schule
Erziehung ist eine Kunst. Sinnige Geschichten können ein methodischer Kunstgriff sein. Werden sie in der Erziehung von Kindern im ersten oder zweiten Jahrsiebt an der richtigen Stelle erzählt oder vorgelesen, kann ein Kind einen wichtigen Entwicklungsimpuls erhalten. Die Bildersprache einer Geschichte ermöglicht, die Seele eines Kindes zu erreichen.
Margarete Jaeckel
Das Mädchen Alaya lebt mit seiner Familie in einem Dorf in Afghanistan. Dort ist es nicht üblich, dass Mädchen in die Schule gehen. Als Alaya einen roten Holzstummel findet, mit dem sie malen kann, erwacht ihre Lernbegierde und sie träumt davon, in eine Schule gehen zu dürfen. Dann – völlig unerwartet – gibt es eine Versammlung im Dorf ...
Ab 4 Jahren
Eine kleine Leseprobe:
Alaya wohnt weit, weit weg von uns. Sie lebt in einem wunderschönen Land. Dieses Land heißt: Afghanistan.
Alaya wohnt dort in einem kleinen Haus mit Mutter und Vater, zwei Brüdern und einer Schwester.
Alaya ist sieben Jahre alt.
Sie hat einen ganz großen Wunsch. Sie möchte so gerne in eine Schule gehen. Ihre Brüder, die viel älter sind als sie und schon arbeiten, waren auf einer Schule. Die verheiratete Schwester aber hat niemals eine Schule besuchen dürfen.
Mädchen, so sagen viele Erwachsene in Afghanistan, brauchen nicht in die Schule zu gehen. Das findet Alaya sehr ungerecht.
Sie träumt von wunderschönen Stiften. Und das kommt daher, dass sie beim Spielen auf der Straße einen Holzstummel gefunden hat. Der Holzstummel hatte unten etwas Rotes. Alaya hat sich darüber gewundert.
Sie hat dieses Holzstück in ihrer Rocktasche versteckt und am Abend ausprobiert, was sie mit dem roten Ende alles machen kann.
Da hat sie herausgefunden, dass das rote Farbe ist und sie damit malen kann ...