Die beiden Frösche

Zwei grüne Frösche hatten Pech,
sie fielen, eh’ sie sich’s versah’n,
in einen hohen Topf aus Blech,
der halb gefüllt mit fettem Rahm.

Sie fanden keinen Weg heraus,
der Rand zu hoch, der Grund zu tief:
„Nun ist es mit uns beiden aus“,
der eine Frosch laut klagend rief.

„Ich hatt’ im Leben“, fuhr er fort,
„nur Pech und Unglück, Tag für Tag,“
sprach sterbend dieses letzte Wort,
eh’ er versank mit einem „Quak“.

Der and’re Frosch hing mehr am Leben,
er strampelt auf und strampelt nieder.
„So schnell werd’ ich hier nicht aufgeben,
ich sehe meinen Teich bald wieder.“

Durch seine lange Strampelei
entstand allmählich, Stück für Stück,
ein fester Kloß aus Butterbrei,
auf den er stieg und sprang zurück.

„Ich sagt’ es ja“, sprach er gelassen,
und grüßte froh sein feuchtes Reich,
„nur nie die Hoffnung fahren lassen,“
und hüpfte - platsch - in seinen Teich.

Hans Harress

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