«Sauber macht lustig!»

Eine ganze Woche lang beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Georgschule mit dem Thema «Müll» – und staunten darüber, was sich so alles in Mülltonnen finden lässt.

Red.

 

Das Projekt «Infofilme und Flyer»

Mithilfe des Films «Frisch auf den Müll», mit Interviews mit dem Schülerspeisesaal und mit Aldi und über das Internet sammelten wir Hintergrundinformationen zum Thema Lebensmittel: Wie viele Lebensmittel werden in Deutschland weggeworfen, noch bevor sie überhaupt in den Haushalten angekommen sind? Was genau bedeutet eigentlich «Mindesthaltbarkeitsdatum»? Was richtet unser Überfluss in anderen Gegenden der Welt an? Fritzi, Miguel, Tian, Eren, Torben, Max, Tjorven, Xena, Dennis und Justin haben sich mit diesen und anderen Fragen beschäftigt. Dabei sind unter anderem die im Folgenden abgedruckten Texte entstanden.

Susanne Großmann (Klassenlehrerin & «Mergelteich»-Redakteurin)

 

Die Tafel – eine Idee, von der alle profitieren

Die Tafeln schaffen eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel. Sie sammeln qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden, und verteilen diese an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen. Was sonst in den Müllcontainern der Super- bzw. Großmärkte landen würde, findet so noch seinen Weg auf den Esstisch von Menschen.

Die Tafeln finanzieren sich durch Spenden und Sponsoren. Bundesweit setzen sich zahlreiche Unternehmen für die Tafel ein. Zusätzlich arbeiten rund 60.000 Menschen in Deutschland als freie Mitarbeiter ehrenamtlich für die Tafeln vor Ort. Derzeit gibt es mehr als 900 Tafeln in Deutschland.

Die Tafeln helfen allen Menschen, die der Hilfe bedürfen. Sie halten es für ­einen Skandal, Lebensmittel zu vernichten, solange es Menschen gibt, die nicht genug zum Leben haben. Durch Geld und Sachspenden und den großen Einsatz vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter können auf diese Weise viele Menschen ein kleines Zubrot erhalten.

 

Warum weggeworfenes Essen hungrig macht
Lebensmittelunruhen in Afrika

Die Bananenbauern aus Kamerun werden vom europäischen Handel gezwungen, nur bestimmte Bananen zu liefern: Die Bananen sollen alle möglichst gleich groß, gleich lang und gleich gebogen sein – selbst die Anzahl der Bananen an einer Staude wird vorgegeben.

So entstehen in Kamerun riesige Bananenplantagen, um den europäischen Bedarf zu decken – bzw. um die europäischen Mülltonnen zu füllen. Dafür wird den Kleinbauern ihr Land weggenommen. Diese können jetzt ihre Familien kaum noch ernähren und haben kein Geld für Medikamente. Sie müssen Kräuter im Wald suchen, um Krank­heiten wie Malaria zu lindern. Fleisch ist so teuer, dass sie es sich noch nicht mal einmal jährlich leisten können.

Wenn die Menschen Hunger leiden müssen, weil das Essen zu teuer wird, ­können Kriege entstehen – sogenannte «Lebensmittelunruhen». Das kann auch dadurch ­passieren, dass wir Dinge wegwerfen: Wenn wir in Europa viel Brot in den Müll ­werfen, wird viel Weizen verbraucht. So steigt der Bedarf an Weizen, und der Weizen wird immer teurer – bis die Menschen in Afrika ihn irgendwann gar nicht mehr bezahlen können und hungern müssen.

 

Wunder der Natur

Einige wenige Firmen protestieren gegen das perfekte Gemüse. Ihr Motto ist, dass jedes Stück Obst und Gemüse ein Wunder der Natur ist.

Manche Geschäfte verkaufen bewusst auch Obst und Gemüse, das verformt ist. Aber in den meisten Läden wird dies nicht akzeptiert und verkauft. Dort ist kein Platz für verkrümmtes Obst oder Gemüse mit Löchern oder Dellen.

Leider verkaufen fast alle großen Supermarktketten nur perfektes Gemüse – aus Angst, hässliches Gemüse könne Kunden verschrecken. Es entspricht nicht dem gängigen ­«Gemüseschönheitsideal» und ist deswegen für den Handel nicht interessant.

Dabei hat hässliches Gemüse genau den ­gleichen Nährwert wie perfekt geformtes!

In Deutschland leben wir heute in einer Überflussgesellschaft. In unseren Supermärkten herrscht ein massives Überangebot an Waren – beispielsweise gibt es in manchen Supermärkten über 100 Joghurtsorten. Angesichts dieser riesigen Auswahl kaufen wir oft nur noch das Allerbeste. Obst und Gemüse müssen makellos sein – alles, was auch nur die kleinste unschöne Stelle hat, landet im Container.

Wir haben also eigentlich immer mehr als genug zu essen. Um ihre Ware zu ­verkaufen, müssen die Produzenten und Händler neue ­Bedürfnisse schaffen. ­Cheese­strings, Limo mit Pink-Grapefruit-Geschmack oder Schoko-Cookie-Eis
beispielsweise brauchen wir nicht zum Überleben – aber sobald es solche Dinge gibt, kaufen wir sie trotzdem.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum verschafft uns ein reines Gewissen beim ­Wegwerfen einwandfreier Ware: Dabei bedeutet es nur bei Fisch, Fleisch und Eiern, dass die ­Produkte mit Ablauf des Datums gesundheitsschädlich werden könnten. Bei allen anderen ­Produkten garantiert es nur bestimmte Eigenschaften – z.B. dass sich beim Joghurt keine Molke absetzt. Essbar bleibt die Ware aber.

 

«Früher mussten wir hungrige Menschen satt machen. Heute müssen wir satte Menschen hungrig machen.»

Michael Gerling, Lobbyist für den deutschen Lebensmitteleinzelhandel und Geschäftsführer des «EHI Retail Institute» 

 

Interview im Schülerspeisesaal

Wir: Wie viel wird hier pro Tag weggeworfen?

Speisesaal: Das kann ich nicht genau sagen. An Lebensmitteln? Ganz, ganz wenig – extrem wenig. Im Grunde nur das, was ihr in den Abfalleimer schmeißt.

Wir: Und wie viel ist das so pro Tag?

Speisesaal: Das ist unterschiedlich. Wenn die Kinder sich viel draufpacken, und ihnen schmeckt das Essen nicht, schmeißen sie naturgemäß mehr weg. Und wenn das Essen gut schmeckt, wenn es zum Beispiel Spaghetti Bolognese gibt, dann wird ganz, ganz wenig weggeschmissen.

Wir: Was könnte man denn dagegen tun, dass viel weggeworfen wird?

Speisesaal: Das könnt nur ihr – die Schüler! Statt zu viel zu nehmen und dann die Hälfte wegzuschmeißen, erstmal weniger nehmen und probieren, ob es euch schmeckt!

Wir: Was passiert denn mit dem weggeworfenen Essen?

Speisesaal: Das holt sich ein Bauer und macht Biogas daraus.

Wir: Und was machen Sie mit den Resten, die noch nicht über die Theke gegangen sind?

Speisesaal: Die verwenden wir noch mal. Wir machen dann noch eine Suppe draus – oder Nudeln gibt es am nächsten Tag noch mal als Beilage. Früher hatten wir immer Nudeln und Reis, das machen wir heute nicht mehr so, damit nicht so viele Reste bleiben.

 

Die Papierfabrik

Am ersten Tag der Projektwoche haben Herr Heise und Herr Malich vom Umweltamt und von der EDG uns zu Scouts für die Papierfabrik ausgebildet. Sie haben uns erklärt, wie man aus alten Zeitungen neues Papier herstellen kann. Das funktioniert so:

  • Das Zeitungspapier wird mit einem Schredder zerkleinert.
  • Die Papierschnipsel werden mit lauwarmem Wasser in einem Eimer eingeweicht und dann mit einem Stabmixer zu Papierbrei verarbeitet.
  • Der Papierbrei wird auf ein Gitter gegeben und mit einem Rahmen darauf gepresst.
  • Mithilfe eines Schwamms wird überschüssiges Wasser aufgesaugt.
  • Das so entstandene, noch feuchte Blatt wird aus dem Rahmen genommen, vielleicht noch mit einem Serviettenmuster verziert und dann über Nacht getrocknet.

An den nächsten Tagen haben wir dann den Schülern aus der Unterstufe gezeigt, wie die Papierfabrik funktioniert. Das war eine kleine Herausforderung, die wir mit Hilfe von Herrn Oenning gemeistert haben. Es war sehr aufwendig, aber auch die Schüler aus der 1. bis 5. Klasse haben es geschafft, Papier zu recyceln.

Miguel C., Paul & Jan

 

 

Die Fotos zu diesem Gesamtbericht stammen alle von Harald Thon. Die ersten zwei sind von der Eröffnungs-, die restlichen von der Abschlussveranstaltung. Auf dem Foto oben sind die Herren Heise und Malich mit Blumentöpfen zu sehen.

 

Möbelupcycling

Wir haben uns jeden Morgen mit Frau Grashoff, Frau Krause und Frau Enke im Kunstraum getroffen. Dort haben wir uns jeder ein altes Möbelstück ausgesucht, an dem wir dann gearbeitet haben. Wir haben es erst mit grobem, dann mit feinem Schleifpapier abgeschliffen, später mit weißer Farbe oder weißem Lack gestrichen und noch vieles mehr. Teilweise hatten wir am Ende des Schultags allerdings mehr Farbe auf unserer Kleidung als auf den Möbelstücken…

Die Möbelstücke waren sehr schwer und mussten oft von vier Personen gemeinsam geschleppt werden.

Bei der Abschlussveranstaltung wurde eine wunderschön aufgearbeitete alte Truhe versteigert – es gab jede Menge Bieter und am Ende viel Geld für ein Möbelstück, das ohne uns im Sperrmüll gelandet wäre! Wir haben uns sehr gefreut!!!

Das ganze Projekt hat jede Menge Spaß gemacht – das war wirklich mal was ganz Neues!

Fritzi, Miguel S. & Vanessa

 

 

Dachboden

Bei Herrn Fuchs wurde in der Projektwoche der Dachboden aufgeräumt. Wir (ungefähr zehn Schüler aus der 7., 8. und 11. Klasse) haben nach den Anweisungen von Herrn Fuchs Möbel und andere Dinge ausgeräumt, alte Akten geschreddert und vieles mehr…

Dann mussten die aussortierten Sachen irgendwo hin. Deshalb sind wir mit Herrn Pienkoß zum Wertstoffhof gefahren. Dort haben wir alles in die entsprechenden ­Container sortiert.

Leider haben wir auf dem Dachboden zwar jede Menge Staub und Spinnen, aber keinen Schatz gefunden…

Paul & Max

 

Das Theater mit dem Müll

Als wir die Liste mit den verschiedenen Projekten gesehen haben, war uns dreien sofort klar: Wir wollen Theater spielen! Und es hat geklappt, wir sind in das Theaterprojekt reingekommen!!!

Das bedeutete, eine ganze Woche lang von 10 Uhr bis Schulschluss nur Theaterspielen – mit einer kurzen Essenspause zwischendrin.

Gemeinsam haben wir Ideen zusammengetragen und so ein kurzes Stück entwickelt, das zum Thema Müll passte: Eine Familie entdeckt beim gemeinsamen Abendessen Plastik in den Fischen, die sie gerade verspeisen wollten. Die Fische erwachen zum Leben und rufen: «Was habt ihr mit uns gemacht?» Diese ­Frage beantwortet das Stück. Dem Publikum wird in verschiedenen Szenen vor Augen geführt, wie verschmutzt unsere Meere sind und was wir dagegen tun können.

So erklären zum Beispiel der Professor und sein Assistent den Unterschied zwischen verschiedenen Typen von Plastiktüten. Manche davon sind umweltfreundlicher als andere – aber immer gilt: Am besten sind wiederverwend-
bare Stoffbeutel. Und wenn es mal nicht anders geht als mit Plastik, dann sollte man die Tüte wenigs­tens mehrfach verwenden. So bittet Ian in der Rolle einer Plastiktüte am Ende des Stückes das Publikum: «Bitte verwendet mich noch ganz oft, bevor ihr mich recycelt!»

Alisa, Victoria & Alegra

 

 

Projektzeitung – mal anders!

Zu einer Projektwoche gehört natürlich auch eine Projektzeitung – aber geht das auch ohne Artikelschreiben? Ja: mit Fotos!

Jeden Tag sind wir durch die Projektgruppen gewandert und haben jede Menge Fotos gemacht. Diese haben wir anschließend am Computer sortiert, die besten ausgewählt und diese ausgedruckt. Die fertigen Fotos haben wir auf Plakate geklebt und mit ­passenden Sprechblasen versehen – und fertig war die Projektzeitung!

Miguel S.

 

Der Gemüserettungsdienst – Tonne oder Kochtopf?

In der Kochgruppe bei Frau Kassemeier waren wir zehn Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 6, 7 und 8. Jeden Tag haben wir als erstes besprochen, was heute auf dem Kochplan steht, und dann Zweier- bis Dreiergruppen gebildet. Wir haben uns die Hände gewaschen, Schürzen angezogen, und los ging die Arbeit!

Das Besondere war: Die Lebensmittel, die Frau Kassemeier besorgt hatte, hatten alle das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) leicht überschritten. Frau Kassemeier hat uns erklärt, dass man die abgelaufenen Lebensmittel trotzdem noch verwenden kann. Man muss sie sich nur vorher genau anschauen, an ihnen riechen und sie vorsichtig probieren.

Es wurde jeden Tag ein anderes tolles Gericht gekocht oder gebacken: Aus über­reifem Gemüse zauberten wir köstliche Gemüseplätzchen. Wenn das Gemüse schon erste ­braune Stellen hatte, konnten wir diese ganz einfach herausschneiden. Aus abgelaufenem Mehl wurden leckere Plätzchen und super Zimtschnecken.

Diese vielen Köstlichkeiten landeten alle in den hungrigen Bäuchen des Gemüserettungsdienstes. Am letzten Tag der Projektwoche haben wir aber für alle Gruppen wunderbare Milchshakes aus überreifem Obst gemacht. Darüber haben sich alle sehr gefreut.

Da wir uns in der Küche ­richtig ausgetobt hatten, mussten wir diese anschließend auch ­wieder aufräumen.

Wir haben in unserer Projektgruppe gelernt, wie man aus abgelaufenen ­Lebensmitteln noch total leckere Gerichte backen und kochen kann und wie man Lebensmittel­verschwendung vermeiden kann. Hierzu gibt es einige Tipps und Tricks: Man sollte nicht auf Angebote im Supermarkt hereinfallen und übermäßig viel kaufen – dabei kann ein Einkaufszettel helfen!

Am Kochprojekt hat uns am besten gefallen, dass wir jeden Tag mit vollem Bauch nach Hause gegangen sind!

Georg & Joey

 

 

Papier statt Gold und Edelsteinen

Wunderbare Perlen! Jetzt neu im Handel! Für nur 1,99 € – greifen Sie zu! Aber – Perlen für 1,99 €? Wie geht das denn? Ganz einfach: mit Papier!

Zuerst haben wir Papier selbst hergestellt. Dann haben wir die fertigen Papiere in Streifen geschnitten. Auf die Streifen haben wir Kleber aufgetragen und sie dann mit ­einem Drehstab zusammengerollt. So sind Papierperlen entstanden, aus denen wir Ketten und Armbänder aufgefädelt haben.

Jetzt erzählen wir euch noch, wer das Ganze geleitet hat: Frau Tebbe und Frau Werner.Das Projekt hat uns viel Spaß gemacht; es war sehr interessant. Und die Perlen sind auch gut haltbar – solange man sie nicht an Regentagen trägt…

Duygu, Lea & Florentine

 

 

Die Müllprofis

An zwei Tagen in der Projektwoche haben sich je zwei Schüler/innen aus jeder Klasse zur Müllprofi-Aus­bildung getroffen. Dort haben wir bei Herrn Heise und Herrn Malich gelernt, Müll in die verschiedenen Müllbehälter zu sortieren – richtige Mülltrennung also.

Außerdem haben wir gelernt, dass man vor allen Dingen darauf achten sollte, Müll zu vermeiden.

Als wir dann ausgebildete Müllprofis waren, sind wir mit Fragebögen durch die Klassen gegangen und haben kontrolliert, ob der Müll dort richtig getrennt worden war. Dafür wurden jeden Tag Punkte vergeben. Die Klasse mit den meisten Punkten wurde bei der Abschlussveranstaltung als umweltfreundlichste Klasse mit einem Pokal ausgezeichnet – herzlichen Glückwunsch, Familienklasse 1!

Aber damit ist unsere neue Aufgabe noch nicht beendet: Wir kontrollieren weiterhin stichprobenartig die richtige Mülltrennung – und kurz vor den Sommerferien wandert der Pokal weiter in die Klasse, die bis dahin die meisten Umweltpunkte sammeln konnte.

Fritzi & Miguel S.

 

 

Die Abschlussveranstaltung

Eine ganze Woche lang haben sich die Schülerinnen und Schüler der Georgschule mit dem Thema «Müll» beschäftigt. Nun sitzen jede Menge Eltern und andere Gäste im bis zum letzten Platz gefüllten Saal und warten gespannt auf die Ergebnisse, die am heutigen Samstag vorgestellt werden sollen.

Schon vor Beginn der Bühnenpräsentationen war deutlich zu spüren, dass es keine ganz normale Schulfeier ist, die wir heute zu sehen bekommen werden. Im ganzen Schulgebäude war deutlich mehr Betrieb als sonst, denn es gab viel zu sehen: Auf mehreren Plakatwänden dokumentieren mit Sprechblasen ausgestattete Fotos die Arbeit der vielen unterschiedlichen Projektgruppen. Und auch erste Ergebnisse konnten wir bereits bewundern: Eine Ausstellung zeigt aus Fahrradreifen gefertigte Gürtel, Schlüsselanhänger und Untersetzer sowie aus alten Zeitungen und Plastikflaschen entstandene Schweinchen und Bilderrahmen.

 

 

Die 7. Klasse hat sich auch im Hauptunterricht mit dem Upcycling verschiedenster Gegenstände beschäftigt und bietet heute die unterschiedlichsten Produkte zum Verkauf an: Entstanden sind Vasen aus Weinflaschen, in denen aus Katalogseiten gefaltete Blumen blühen; Osterhasen aus alten Buchseiten; Aufbewahrungsdosen; Collagen; mit Stoffresten verschönerte Kronkorken-Magnete und vieles mehr.

Aber nun geht es los: Frau Kassemeier und Herr Sonnabend, die durch das gesamte Programm führen werden, eröffnen die Feier. Auf die Begrüßung folgt eine Rede von Hans Semmler, Bezirksbürgermeister von Dortmund-Hombruch (Bild unten).

 

 

Der Bezirk Hombruch unterstützt die Aktion «Sauber macht lustig» bereits seit langer Zeit – und in diesem Jahr erstmals mit der Georgschule als Partner. Mit seinen Abschlussworten «Die Schule soll so ordentlich wie die Kinderzimmer werden!» sorgt Herr Semmler für allgemeine Erheiterung.

Später kommen auch Herr Malich und Herr Heise von der EDG und von der Verbraucher­beratung, die verschiedene Projekte angeleitet und begleitet haben, zu Wort. Zum Dank für die Unterstützung bei der Vorbereitung und für die Begleitung der Projektwoche mit Rat und Tat erhalten beide einen aus Fahrradreifen gefertigten Schlüsselanhänger.

Auf unterschiedlichste Art und Weise berichten nun die Projektgruppen über ihre Arbeit und stellen ihre Ergebnisse vor: Die 2. Klasse hat sich mit der Vermeidung von Müll beschäftigt. In der 3. Klasse wurden Geldbörsen aus Tetra Paks hergestellt – wie genau das funktioniert hat, berichtet Marvin, der das Treffen «sehr feierlich» fand.

Die 4. Klasse präsentiert geschmiedete Haken und Ringe. Und sogar Musik machen geht mit Müll: Regentonne, Dosen, Becher und auch Kehrbleche und Besen werden zu Instrumenten umfunktioniert und sorgen für Stimmung.

 

 

Weitere musikalische Darbietungen liefert der Projektchor, der u.a. eine besondere Version des «Earth Songs» singt. Besonders beeindruckend ist die Leistung einer Schülerin aus der 11. Klasse, die mit Klavierbegleitung «Jar of Hearts» singt. In der Pause werden wir von der 11. Klasse mit Getränken und Brezeln versorgt.

Dann geht es mit einer Modenschau weiter, in der die Textilgruppe zeigt, dass ein ausrangierter Duschvorhang zu einem schicken Beutel werden kann und wie aussortierte Kleidungsstücke mit ein paar Applikationen umgestaltet und aufgepeppt werden können.

 

 

Mit der Verschwendung von Lebensmitteln befasste sich das Projekt «Kochtopf oder Tonne?». Hier schlüpfen ein Schüler und eine Schülerin auf der Bühne in die Rolle abgelaufener Lebensmittel und geben uns in einer Diskussion viele Denkanstöße mit auf den Weg: Muss ein gerade abgelaufener Joghurt wirklich sofort in die Mülltonne wandern? Und schmeckt krumm gewachsenes Gemüse schlechter als anderes?

Eine weitere Projektgruppe widmete sich dem Aufräumen des Dachbodens, eine andere kümmerte sich um das Schulgelände. Die Upcycling-Gruppe rettete alte Möbelstücke vor dem Sperrmüll und erzielte mit Schleifpapier und Farbe erstaunliche Ergebnisse. Eine Gartenbau-Gruppe machte mit der Herstellung von Anzuchttöpfchen aus Altpapier die Verwendung von Plastiktöpfen überflüssig. Die Papiertöpfe wurden natürlich auch sofort bepflanzt: mit selbstgezogenen Tagetes, Peperoni und Tomaten.

 

 

Dass mit Papier noch ganz andere Sachen möglich sind, zeigt uns das Papierperlen-Projekt mit Ketten und Armbändern aus selbstgefertigten Papierperlen.

Sogar ein Theaterstück wurde im Rahmen der Projektwoche auf die Beine ­gestellt: Hier wird uns anschaulich demonstriert, was unser ganzer Plastikmüll mit den Weltmeeren anrichtet – aber wir erfahren auch, was jeder Einzelne aktiv dagegen tun kann.

 

 

Einige besonders gelungene Produkte der Projektwoche werden von Herrn Müller erfolgreich versteigert: Eine Papierkette, eine Collage, ein aufgefrischtes Ensemble aus Kleid und Jacke und eine in neuem Glanz erstrahlende alte Truhe.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Bekanntgabe der umweltfreundlichsten Klasse. Zu Beginn der Woche waren zwei Schülerinnen und Schüler aus jeder Klasse von Herrn Heise und Herrn Malich zu Müllprofis ausgebildet worden. Die ganze Woche über sind die Müllprofis dann durch alle Klassen gegangen und haben bestimmte Punkte überprüft: Müllvermeidung, Mülltrennung und Ordnung im Klassenraum. Und jetzt werden die entsprechenden Platzierungen bekannt gegeben: Platz 3 belegt die 6., Platz 2 die 3. Klasse. Beide Klassen gewinnen einen Korb mit Recyclingheften. Den ersten Platz erreicht die Familienklasse 1, die sich nicht nur über den Wander­pokal, sondern auch über die gewonnen Batterietester freuen darf!

 

 

Die Feier endet mit einem gemeinsam dargebrachten Ständchen für die beiden Geburtstagskinder des Tages – aber das durch die Projektwoche angestoßene Umdenken im Umgang mit Müll fängt hoffentlich gerade erst an!

Andrea Böhm (Eg)

 

 

Aus der Schulenzeitschrift «Mergelteich» Nr. 228, April 2016, von Georgschule Dortmund und Rudolf-Steiner-Schule Dortmund.

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