Schreiben / Lesen

Ein Text von Marin Carle

a) Rückenschreiben:

Alle Kinder setzen sich rittlings in einer Richtung auf die Bänke. Gemeinsam werden nun dem vor einem Sitzenden bestimmte Buchstaben, Silben oder Worte auf den Rücken geschrieben. Variationen: zunächst mit der Faust kräftig, dann mit einem bestimmten Finger genau, schließlich imaginär nur als Form ohne Berührung. Ist es so still und aufmerksam gewesen, dass man den Buchstaben trotzdem auf seinem Rücken fühlen konnte?

 

b) Stille Post:

Die Kinder sitzen wie oben. Der Lehrer (oder ein Kind) schickt einen Buchstaben los, indem er ihn seinem Vordersitzer mit der Hand auf den Rücken schreibt. Es darf nicht geredet werden. Durch Nicken gibt man kund, dass man den Buchstaben verstanden hat und gibt ihn entsprechend weiter. Das letzte Kind hat ein Blatt und einen Stift und schreibt den angekommenen Buchstaben auf. So können ganze Botschaften weitergeschickt werden. Damit es etwas schneller geht, oder damit auch ein kleiner Wettkampf entsteht, kann man in zwei Richtungen losschicken. Zum Schluss werden die „Geheimbotschaften“ verlesen.

 

c) Buchstabenlegen:

Große, möglichst farbige Buchstaben (z.B. aus Kork ausgeschnitten) werden an die Kinder verteilt. Achtet man auf die gleiche Anzahl von Konsonanten und Vokalen, so können nun die Kinder in der entsprechenden Reihenfolge ein oder mehrer lange „Wörter“ im Kreis auf den Teppich legen. Bei jedem neue Buchstaben wird erneut von vorne gelesen. So können sehr lange Nonsenswörter entstehen, z.B. MATOKURISUNOBALAFE… usw.. Die Kinder können auch ihre Buchstaben mit den Händen vor sich halten und man liest im Kreis herum. Natürlich können auch „richtige“ Silben, Wörter und Sätze gelegt werden.

 

d) Sandkasten:

Ein Buchstabe wird in der Mitte des Kreises in eine große (ca. 80x120cm) Sandwanne vorgeschrieben. Die Kinder sitzen außen an den Bänken im Kreis. Einzelne kommen nach vorne und versuchen den Buchstaben in der Sandwanne zu schreiben. Nach dem Frontalstellen der Bänke können sie den Buchstaben (den der Lehrer eventuell an der Tafel wiederholt) in ihre kleinen Sandwannen schreiben.

 

e) Buchstabenwürfeln:

Mit den ABC-Riesenwürfeln wird gewürfelt.

  1. Die Kinder müssen suchen Worte, die mit dem Buchstaben anfangen, enden o.a..
  2. Die Kinder suchen bestimmte Worte, z.B. Namen, Tiernamen, usw..
  3. Je nach gewürfelten Buchstaben wird ein Satz oder eine Geschichte erzählt, z.b. G=gestern, H=hat, M=meine, T=Tante, E=Erdbeerquark, V=Verloren, o.a.
  4. alle Kinder sitzen im Kreis hinter den Bänken, vor sich Stift und Papier, ein Kind würfelt einen Buchstaben, alle müssen in einer bestimmten Zeit so viele Wörter finden wie möglich

 

f) Laufdiktat:

Obige verschiedenfarbige Karten werden in der Mitte auf dem Teppich zu einem Kreis angeordnet (z.B. in alphabetischer Reihenfolge). Die Kinder sitzen innen an ihren Bänken und haben Stift und Papier vor sich. Jedes Kind hat nun die Aufgabe „seine“ Tiere (also die Tiere einer Farbe) aufzuschreiben. Man kann es auswendig machen oder man steht auf, geht zur entsprechenden Karte im Kreis, liest den Tiernamen, geht zurück und schreibt das Wort auf. Die Kinder entwickeln dabei unterschiedliche Strategien. (Wichtige Regel: nicht durch den Kartenkreis gehen! Immer außen herum!). Schnelle Schreiber können noch eine oder mehrere andere „Farben“ aufschreiben.

 

g) „Kofferpacken“:

An die Kinder werden verschiedenfarbige Kärtchen (z.B. 4 Farben, immer abwechselnd) verteilt, auf denen in alphabetischer Reihenfolge z.B. Tiernamen stehen (Ameise, Bär, Chamäleon, Delfin, usw.). Die Kinder lesen im großen Kreis ihre Tiere vor. Dann setzen sich alle Kinder mit den gleichfarbigen Kärtchen in einen kleineren Kreis auf den Boden (4 Kreise). Sie halten dabei ihre Karten so, dass alle Kinder im Kreis sie lesen können. In der ersten Runde lesen sie reihum nach dem Prinzip des „Kofferpackenstils“, d.h. der zweite wiederholt das Tier des ersten und sein eigenes, der dritte die zwei Tiernamen vor ihm, usw.. In der zweiten Runde legen alle ihre Karten mit der Schrift nach unten auf den Boden und spielen noch einmal „Kofferpacken“ auswendig. In der dritten Runde schreiben alle Kinder so viele Tiernamen (entweder in der richtigen Reihenfolge oder durcheinander) auf, wie sie können. Wenn ein Tier nicht mehr gewusst wird oder nicht mehr gewusst wird, wie es geschrieben wird, darf unter der Karte nachgeschaut werden. Nach demselben Prinzip kann man andere Wörter, z.B. Pflanzennamen, oder auch nur einzelne Buchstaben üben.

 

h) Dichten:

Jeweils 3-5 Kinder bilden eine Gruppe und sitzen um einen großen Schreibblock auf dem Boden (oder an zwei zusammen geschobenen Bänken im Kreis). Bei der Aufteilung hat man darauf geachtet, dass in jeder Gruppe ein Kind ist, dass schon gut schreiben kann. Es ist der „Schreiber“. Gemeinsam suchen die Kinder nun einen Reim zu einem vorgegebenen oder selbst ausgesuchten Thema oder Wort, z.B. wieder einem Tiernamen: „Kuh – Die Kuh macht Muh“ oder „Fisch – der Fisch liegt auf dem Tisch“. Während der Schreiber nun den Reim aufschreibt, verzieren der oder die „Maler“ den Blattrand oder malen das entsprechende Tier oder ein anderes Motiv, der „Kalligraph“ entwirft den großen Anfangsbuchstaben, usw.. Jedes Kind hat seine Aufgabe. Sind alle Gruppen fertig, dann erfolgt die Präsentation in der Runde, der „Vorleser“ liest den gefundenen Reim.

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