Rechnen

Ein Text von Marin Carle

a) Zahlenschreiten:

Zum einfachen Zählen oder Aufsagen der Einmaleinsreihen stellen sich die Kinder in den inneren und äußeren Kreis und beginnen, nach rechts oder links mit dem fortschreitenden Zählen (1,2,3,…; 2,4,6,…;usw.). Dabei machen sie einen Schritt, einen Sprung, Hüpfer o.ä.. Das Tempo kann variiert werden, gesteigert oder verlangsamt werden. Die Zahlenreihen können vorwärts und rückwärts gesprochen und gelaufen werden oder abwechselnd vorwärts und rückwärts (1,1,12,21,123,321,1234,4321,usw..

Indem die Kinder sich nach innen oder außen zu den Bänken wenden und sie seitlich beim Zählen gehen, können sie auch mit beim Klatschen der Hände auf die Bänke Reihen zählen. Dabei müssen sie rhythmisch zählen und sehr wach den Richtungswechsel hinbekommen, sonst stoßen sie am Vordermann an. Entsprechendes kann auch auf den Bänken geübt werden.

b) Würfelrechnen:

1. Mit einem oder mehreren Riesenwürfeln können in der Mitte des Kreises eine große Anzahl von Zahlenspielen, Rechenaufgaben usw. stattfinden. Die Motivation der Kinder sich am Rechnen zu beteiligen ist sehr hoch, da fast jeder einmal drankommen möchte.
2. Zwei oder mehr Kinder bekommen einen Satz kleiner Zahlenwürfel (ev. auch Rechenzeichenwürfel), würfeln und rechnen mündlich oder schriftlich (entweder gemeinsam oder abwechselnd).

c) Zahlentreppe:

Mit den Sitzkissen können in der Mitte Zahlenhaufen, Zahlenhäuser, Zahlentürme und Zahlentreppen gebaut werden. Die Kinder können z.B. anschaulich das Wachsen der Zahlentreppe von 1-12 mitverfolgen. Es ist für alle spannend, mitzuverfolgen, ob es dem Mitschüler gelingt sieben oder mehr Kissen aufeinander zu türmen, ohne dass sie umfallen. Besonders lieben die Kinder es, zum Schluss die Kissentreppe hinaufsteigen zu dürfen und mit oder ohne Hilfe von der letzten Stufe hinunter zu springen.

d) Kissenrechnen:


Mit den Kissen in der Mitte kann der Lehrer oder ein Schüler die jeweilige Rechenoperation anschaulich demonstrieren. Aus einem Haufen von z.B. 10 Kissen lassen sich wunderbar zwei oder mehrere Haufen bilden, die sich leicht abzählen lassen. Die übrigen Kinder können das Ganze mit ihren Fingern oder auch mit ihren eigenen kleinen Rechensteinchen außen im Kreis an den Bänken sitzend mit-, bzw. nachvollziehen.

 

e) Bachhüpfen:

Mit den Kissen lässt sich ein Bach oder ein See in der Mitte spielend überqueren. Legt man z.B. 12 „Steine“ in den Bach, so lässt er sich mit 12x1, 6x2, 3x4, 4x3, 2x6 und 1x12 Sprüngen überwinden. Aufgrund der Entfernung gelingt der 6er-Sprung nur ganz wagemutigen und geschickten Kindern, den großen Riesenzwölfersprung dürfen dann alle Kinder anhand der Lehrer „fliegend“ erleben.

 

f) Marktplatz:

Wir spielen Markttreiben. Es gibt Markthändler, Käufer, Treiber und verschiedene Lasttiere, die unterschiedlich schwer mit Säcken (Kissen) beladen werden können. Auch hier können wieder spielerisch alle Grundrechenoperationen angewandt werden.

 

g) Zahlenraten:

Die Kinder bekommen einzelne Ziffern auf den Rücken geheftet. Bei einem bestimmten Zeichen, z.B. einem Gongschlag, müssen sie sich zu zweit oder zu dritt finden. Nachdem sie gegenseitig ihre Zahl herausbekommen haben, können sie sich nebeneinander stellen und bilden so eine zwei- oder dreistellige Zahl. Wie heißt diese Zahl? Wenn sie es herausbekommen haben, können sie zum Lehrer gehen und die Zahl nennen. Er sagt ihnen, ob sie es herausbekommen haben.

 

h) Rechenspiel:

Auf dem Boden liegen z.B. die Zahlen von 0-20 aus (groß auf Papier, besser unverwüstliches Material wie Gummimatten, die auch nicht rutschen). Die Kinder gehen bei Flötenmusik o.ä. zu zweit untergehakt durch das Klassenzimmer, mit einem kleinen Schreibblock und einem Stift ausgestattet. Sobald die Musik abbricht, muss jede Kleingruppe auf einer Zahl stehen. Dann dürfen sich die Kinder vor ihre Zahl setzen und müssen bis zum Beginn der nächsten Musik möglichst viele Rechenaufgaben zu ihrer Zahl erfinden (15= 10+5, 15=20-5, 15=5x3, 15=30:2, usw.). Man kann bestimmte Regeln aufstellen, welche oder wie viele verschiedene Rechenoperationen benutzt werden sollen.

 

i) Zahlenteppich:

Unter dem Teppich liegt ein mindestens 3x3m großer PVC (oder anderes Material), auf den groß die Einmaleinstabelle gemalt ist. Während die Klasse rhythmisch eine Malreihe spricht, kann ein Kind dazu im Takt die entsprechende Zahlenreihe springen. Variation: vorwärts-rückwärts, mit einem Schwingseil, auf einem Bein, usw.. Gute Kopfrechner kann man relativ schnell auffordern, beide Augen beim Aufsagen der Reihen zu schließen und nur auf das Springgeräusch zu hören, andere Kinder dürfen noch länger mit einem oder gar beiden Augen „spickeln“. Rollt man dann den Teppich wieder über die Zahlenreihen, können es alle auswendig.

 

j) Zahlenspirale:

In die Mitte wird ein großes Leintuch gebreitet auf dem spiralförmig die Zahlen von z.B. 1-36 aufgemalt sind. Während der Lehrer Kettenrechenaufgaben stellt und die Kinder außen im Kreis Kopfrechnen springt ein Kind die Aufgaben, z.B. 5-3+4-2… oder 2x3+4:5. Die Kinder außen dürfen per Augenschein kontrollieren, ob sie richtig mitgerechnet haben. Gute Rechner sind stolz, dass sie nicht einmal schauen mussten.

 

k) Hühnerdieb:

(Spiel zum Minusrechnen): In der Mitte steht ein Hühnerstall (ein paar Bänke), indem eine bestimmte Anzahl von Hühnern (z.B. Kissen) übernachtet. Dem Bauern oder Hund werden die Augen verbunden, da es Nacht ist. Der schlaue Fuchs muss nun Hühner stehlen, ohne dass er erwischt wird. Wie viele Hühner hat der Bauer noch, wenn der Fuchs drei erwischt hat?

 

l) Sänftenträger:

(Spiel zum Plusrechnen): Der dicke König Plus ist so dick geworden, dass er nur noch mit einer Sänfte das Haus verlassen kann. Seine Diener müssen ihn tragen. Ein Kind setzt sich als König Plus auf eine Bank. An jeder Seite der „Sänfte“ muss ein Diener anfassen, um den König zu heben, 1+1=2. Der König wird noch dicker und bekommt unter einen weiten Umhang mehrere Kissen geschoben, es bedarf weiterer Diener, die ihn tragen müssen, z.B. 2+2=4, usw.

 

m) Zehnerkreis (für Malnehmen/Malreihen):

10 Kinder stehen in einem Kreis. Jedes Kind ist eine Zahl oder steht, bzw. sitzt neben einer deutlich sichtbar aufgemalten Zahl von 0-10. ein weiteres Kind läuft nun von Zahl zu Zahl die Einserreihe. Dann ein anderes die Zweierreihe, usw. Nach und nach entdecken die Kinder, dass jede Malreihe ihre eigene Gestalt hat, z.B. die Zweierreihe den Fünfstern. Zur Verdeutlichung kann man die Formen ein nächstes Mal auch mit langen Seilen oder bunten Wollfäden in die Mitte „zaubern“ (dabei hält jedes der zehn Kinder im Kreis das Seil oder den Faden mit der Hand fest). Zum Üben der Malreihen kann man ein Kind durch den Kreis schicken, auf seinem Weg muss es die entsprechende Zahl oder Malaufgabe sagen. Später kann der Zehnerkreis mit Nägeln dann in Miniatur auf ein Brett genagelt werden, um die herum die entsprechenden Malreihenbilder mit bunten Wollfäden gespannt werden.

 

n) Stationenzählen:

10 Kinder stehen in gleichem Abstand zueinander im Kreis und repräsentieren die Zahlen von 0-10. Die Kinder zählen gemeinsam eine Zahlenreihe, z.B. die 3er-Reihe. Danach geht die 0 los, sagt laut 3 und stellt sich hinter die 3, die 3 geht los, zählt laut 6 und stellt sich laut hinter die 6, die wiederum zur 9 geht, usw. Die Geschwindigkeit kann nach und nach gesteigert werden.

 

o) Seilschwingen:

Mit einem großen Seil wird in der Mitte geschwungen:
1) die Kinder rennen nach und nach durch und rufen die entsprechende Zahl aus der jeweiligen Zahlenreihe.
2) ein oder mehrere Kinder hüpfen eine Malreihe in der Mitte
3) Alle Kinder schwingen mit kleinen Springseilen und zählen dabei (geht gut im inneren und äußeren Kreis, Fortgeschrittene dürfen auf die Bänke)

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