Rolf Krauss

Das Wasser, es folget unbeirrbar
Seiner Bestimmung hin zu dem Ziele
Und doch ist es eins an Quelle und Mündung,
Ist überall zugleich und doch bewegt
In ewigem Flusse begriffen.
So auch die menschliche Seele,
Die entspringt und sich vollendet in Gott.

 

 

Dem Leben verbunden in allem
Ist nur, wer sich der Welt
Mit offenem Herzen gibt -
Die großen Rätselfragen erspürend,
Die unserer Antwort harren.

 

 

Wie könntest du jemals den Menschen lieben,
Sähst du die Wunder der Welt nicht in ihrer ganzen Schönheit und Größe.
Denn der Mensch, aus allem geworden, ist Spiegel der Welt.

 

 

Es packt das Leben sinnvoll an,
Wer sich ein off`nes Herz bewahrt.
Dies ist ein Schatz der uns ernährt
In guten wie in bösen Tagen,
Der uns die Wege offenbart
Und alle Fragen liebend klärt.

 

 

Ein jedes Spiel trägt den Ernst in sich selber.
Drum: wer es ernst meint, weiß zu spielen nach Regeln.

 

 

Jetzt und hier gilt es
Den Augenblick in liebevoller Tat
Mit wachen Sinnen zu ergreifen,
Denn das Versäumte kehret uns
Nimmer zurück und keine Reue
Bringt es mehr wieder.

 

 

So fasse Mut, beherzt das Rechte zu wagen!
Gleich dem leuchtenden Bogen am Himmelszelt
Erstrahlet des Geistes Gewissheit,
Hoch über allem irdischen Leben.

 

 

Was dir im Leben begegnet,
Es sei dir Antwort wie Frage:
Des Schicksals Rätsel zu lösen,
Heißt, sich ihm ganz zu verbinden,
Die Erde zu lieben!
Dies ist die Quelle der Heiterkeit.

 

 

Den Wert eines Menschen messe
An den Motiven seines Handelns.
Das Seinige zu erringen ist natürlich,
Es aber zum Wohle des Ganzen zu verwenden
Ist edel.

 

 

Die klare Kraft der Gedanken,
Die tiefe, echte Empfindung,
Das reine, wahre Gefühl -
Sie erheben die Seele
Auf den Flügeln des Geistes
Zum ewigen Quell allen Lebens.

 

 

Ihr gütigen Schicksalsmächte,
Machtvoll so führt ihr des Menschen Geschick
Mit sicherem Segel – durch tosenden Sturm
Und brausende Wellen, hin zum ersehnten Ufer des Glücks.

 

 

Schmetterlinge sind Boten des Lichtes.
Gleich dem zauberhaften Lächeln
Auf den Gesichtern spielender Kinder,
So erscheinen sie uns.
Ein Gleichnis des menschlichen Geistes,
Der in der Lage, alles Schwere zu überwinden.

So du dich hinwendest,
Kommt es dir entgegen,
Denn dies lehrt dich die Welt:
Wer offenen Herzens ganz sich gibt,
Der wird von allem empfangen!

 

 

Alle Wege des Lebens
Sind die kürzesten -
Sie sind genauso lang,
Wie deine Seele braucht,
Um das Ihrige zu lernen.

 

 

Das Gewordene hat seinen Wert in der Erfahrung.
Das Wachsende, Werdende in der Hoffnung.

 

 

Was immer die rechten Wege sind,
Im Herzen spürst du`s genau.
Vertraue der Stimme,
Vertrau deinen Sinnen,
So wirst du das Schönste,
Die Freiheit, erringen.

 

 

Wo immer das Licht du im Herzen spürst,
Da wirst du sicheren Weges geführt.
Erreicht dich kraftvoller Wille,
Erreichst du dein wahres Ziel.

 

 

So wie sich die Blume
Im blühenden Dufte verschenkt,
So liebe der Mensch die Welt.
Vom Leben beschenkt,
Schaffe er in Gedanken und
Taten das Lebendige.

 

 

Der aber wurzelt im Stein,
Welcher sich nicht um sich
Selber sorgt, sondern sich
Um die Geschicke der anderen
In fürsorglichem Handeln kümmert.
Kraftvoll erwächst ihm das Gute
Und sein Leben trägt mannigfach Frucht.

 

 

Das ist des Menschen freiste Tat,
Das wahrhaft Erkannte zu wollen,
Es zu verwirklichen im Einklang
Mit des Lebens tiefsten Gesetzen.

 

 

Lauschend, das Ohr am Herzschlag der Welt,
So erspürst du den göttlichen Atem,
Das Leben, welches alles durchdringt.
Drum lausche, so hörst du:
Liebe durchströmet die Welt,
Musik bewegt die Geister,
Klang erfüllet die Seele!

 

 

Kraftvollen Mutes schreitet voran,
Wer in sich die Gewissheit spürt,
Dass sein Ziel in Einklang
Mit des Menschen wahrer Natur.
Diese aber wurzelt im Geiste
Und seine Taten sind Ausdruck der Liebe.

Ihr Kommentar