Michael Maeck
Griechenland (5. Klasse, im Hexameter)
Dionysos
Rauschende Feste und Feiern,
Musik mal auf Lauten und Leiern,
fröhliches Tanzen und Singen,
mag seltsam für manch einen klingen.
Viele, die dieses genossen
und gern mit dem Strom mit geflossen,
änderten dafür ihr Leben,
um sich diesem Glück hinzugeben.
Manteio – Orakel
Gilt`s eine Frage zu klären,
die wichtig und nicht zu entbehren,
dann ist es Zeit gut zu hören
und nicht sich an andern zu stören.
Nun das Gesagte verdauen
und wirklich dem Ratgeber trauen.
Sonst kann es leicht mal passieren,
den richtigen Weg zu verlieren.
Brachos – Felsen
Allüberall auf dem Lande,
verlaufen am Meer erst im Sande,
harte und mächtige Steine –
so zahlreiche find`st du sonst keine.
Viele zerklüftete Spalten,
die Formen bedingt nur erhalten,
lassen die Landschaft entstehen,
auf die wir so gerne dann sehen.
Marathonios dromos – Marathonlauf
Wichtiges selbst zu erzählen,
bedeutet den Körper zu quälen.
Schnell wie der Wind soll man rennen,
die Nachricht kein and`rer darf kennen.
Hitze und Kälte ertragen,
jedoch über nichts sich beklagen!
Hunger und Schmerz überwinden
und selbst unterwegs sich dann finden!
Kassandra
Klar in die Zukunft zu sehen,
die war für sie leicht zu verstehen.
Gab sie Erkenntnisse weiter,
dann blieben Betroffene heiter –
Schenkten ihr keinerlei Glauben ,
das konnte den Schlaf ihr schon rauben.
Schicksalshaft blieb so ihr Leben,
sie stand ja oft hilflos daneben.
Asklepios
Krank sein an Körper und Seele
bedeutet, dass beiden was fehle.
Sinn für Humor und das Lachen,
die können gesünder dich machen.
Wirkliche Hilfe empfangen
kann nur, wer sich Schlaf gönnt, den langen.
Dies ist bekannt schon seit Zeiten
und sollte sich weiter verbreiten.
Orpheus
Leier und Stimme erklingen,
denn wunderschön klar kann er singen.
Fesselt durch seine Gesänge
gar alles, was hören kann Klänge.
Schreckt so selbst mächtige Gegner
und wird dadurch immer verweg`ner.
Geht es um Tod oder Leben,
muss neugierig er sich ergeben.
Naos – Tempel
Statuen, Bildern als Wohnung,
und sicherlich nicht nur zur Schonung,
steinerne Säulen und Dächer
und innen verborgene Fächer,
wenige durften hineingeh`n
und sich dann das Bildnis dort anseh`n.
Kunstvoll und prächtig geschmücket,
der Anblick allein schon verzücket!
Phoinix
Sinnbild für Werden, Vergehen,
im Feuer, da kann man es sehen.
Wenn dann der Vogel verbrennet,
man kaum seine Spuren erkennet.
Doch aus dem Ei aus dem runden,
da schlüpfet nach wenigen Stunden
Nachwuchs heraus, neues Leben,
ja: so etwas soll es noch geben!
Gryphos – Greif
Wachsam mit riesiger Stärke,
so geht dieses Tier an sein Werke.
Löwengestalt ist ihm eigen,
die Flügel und Kopfform, sie zeigen
raubvogelähnliche Züge –
was anderes wär eine Lüge.
Wächter für jedwede Lage
ist dieses Tier ohn` jede Frage.
Aphrodite
Das wollen Menschen gern finden:
das Schöne mit Liebe verbinden!
Deshalb sie unentwegt streben,
sie wollen bereichern ihr Leben.
Hierbei es gilt zu bedenken,
was diese den Suchenden schenken.
Abkehr`n vom inneren Werte,
ist dabei bestimmt das Verkehrte!
Olea europea – Olivenbaum
Felsiger Grund heißt mitnichten,
auf`s Wachsen g`rad` hier zu verzichten.
Knorrige, krummwüchs`ge Bäume,
erfüllen die fruchtbarsten Träume.
Bittere Früchte und Kerne,
die isst man recht häufig und gerne.
Hitze und sengende Sonne
bedeuten für sie reine Wonne.
Pontos – Meer
Urelement allen Lebens
bekämpften die Menschen vergebens.
Wasser in riesigen Massen,
das kann man allein gar nicht fassen.
Bringt uns das Wohl und das Wehe,
wenn ich mir das richtig besehe.
Birgt in sich Nutzen, Gefahren,
es gilt, sich davor zu bewahren.
Ikaros
Um ihn aus Not zu befreien,
ließ Flügel dem Sohn angedeihen.
Dieser hört zwar die Gebote,
befolgt sie nicht, kommt aus dem Lote.
Stürzt dann ins Meer, lässt sein Leben,
so schnell geht es manchmal daneben.
Übermut sorgte fürs Fallen
und dient so als Beispiel uns allen.
Apollon
Kunst und Musik gefielen
den Griechen vor allem bei Spielen,
sportlichen Kämpfen, die Ehren
der göttlichen Wesen zu mehren.
Weissagekraft und das Heilen,
das konnte Apollon verteilen.
Er, der in all diesen Sparten
der Meister war jeglicher Arten.
Phytia
Saß ohne Klagen und Jammer
sehr oft in der dunkelen Kammer.
Wurde von vielen gebeten
mit Fragen vor Gott hinzutreten.
Gab dann in Rätseln die Antwort
und schickte das Volk meist verwirrt fort.
Jetzt hieß es gut sich beraten,
denn sonst konnt` es führen zum Schaden.
Helena
Schöner als andere Frauen,
so war sie gewiss anzuschauen.
Göttlicher Zwist sie berührte,
worauf sie der Paris entführte.
Das bracht` die Griechen zum Kriege
und über Troja zum Siege.
Damit war alles vergeben,
sie kehrte zurück, blieb am Leben.
Prometheus
Reizte den Vater der Götter
und fand danach selbst keinen Retter,
Brachte den Menschen das Feuer,
bezahlte dafür richtig teuer:
War an den Felsen gebunden
und wurde recht übel geschunden.
Schließlich hatt` Zeus doch Erbarmen
und löste die Fesseln des Armen.
Olympia
Wettkampf der besten Athleten –
ihn durften nur Männer betreten.
Fünf Disziplinen, die waren
in jedem Fall voller Gefahren.
Ausschließlich die Kandidaten,
die zeitig um Teilnahme baten,
mussten im Vorfeld sich messen
und durften dann nicht mehr viel essen.
Aristoteles
Fragend nach Antworten streben,
gehöret für ihn mit zum Leben.
Diese dann aufmerksam hören –
auf eig`ne Erfahrungen schwören.
Eins mit dem ander`n verbinden
und neue Erkenntnisse finden.
So unterwegs nach der Wahrheit,
erlangt er letztendlich mehr Klarheit.
Pegasos
Mittels geflügelter Schwingen,
da kann es dich meilenweit bringen.
Meere und selbst hohe Berge
erscheinen dabei kaum als Zwerge.
Mit seinem starken und schnellen
Getrappel erschuf es gar Quellen.
Hilft so den göttlichen Wesen
und darüber können wir lesen!
Achilleus
Tapferer Kämpfer im Bunde
der antitrojanischen Runde.
Liebte Musik und die Frauen,
und schenkte der Heilkunst Vertrauen.
War fast immun gegen Wunden,
bis Feinde die Ferse gefunden.
Als sie nun gegen ihn hetzen,
gelang es, ihn schlimm zu verletzen!
Hermes
Magisches Tricksen mit Kniffen,
das hat ihn besonders ergriffen.
Wandelt dadurch alle Sinne,
er handelt aktiv, hält kaum inne.
Eigentlich bringt er als Bote
von Göttern erlass`ne Gebote.
Sorgt sich um Trost für die Seelen,
Begleitung soll jenen nicht fehlen.
Herakles
Gegen manch` neidische Götter
und zahlreiche weitere Spötter
musst` er zwölf Aufgaben lösen
und kämpfen mit allerlei bösen,
unüberwindlichen Mächten –
da galt es an Tagen, in Nächten
diese mit List aufzufinden
und dann voller Kraft überwinden.
Theater
In eine Rolle zu schlüpfen,
vor Publikum singen und hüpfen.
Freude und Leid darzustellen,
im Bühnenlicht manches erhellen.
Menschen durch Schauspiel ergreifen,
sodass sie zum Schluss daran reifen.
Nach überzeugendem Auftritt,
da schwingt auch das eigene Herz mit.
Ödipus
Sollt`seinem Schicksal entfliehen
und weit in ein fernes Land ziehen.
Dort war es nicht zu vermeiden,
sich irgendwann klar zu entscheiden.
So musste schließlich geschehen,
was lange schon vorher gesehen,
hellsichtig ahnende Worte,
gesprochen am heiligen Orte.
Athene
Weisheit durch Wissen zu mehren,
war eins ihrer großen Begehren.
Konnte so vieles durchschauen,
ihr Lebenswerk ganz darauf bauen.
Kunst und das Handwerk verbinden
und so ihren eig`nen Weg finden.
Achtet dabei noch auf Güte –
so bringt sie ihr Werk bis zur Blüte!
Demeter
Fruchtbare Gärten und Felder –
und außerdem üppige Wälder,
Konnte sie mehren und mindern –
das Wachstum im Ernstfall verhindern.
Sorgt sich um blühendes Leben
und kann ihre Reichtümer geben.
Füllt in der Küche die Töpfe ,
so nährt und erhält sie Geschöpfe.
Die Moiren
Können oft Künftiges sehen
und dennoch nicht alles verstehen.
Haben das Schicksal in Händen,
sie dürfen es drehen und wenden.
Fäden zu spinnen, nicht eilen,
die Zeit an die Menschen verteilen.
Letztlich, da hilft auch kein Bitten:
der Faden gehört abgeschnitten!
Sokrates
Fragend erreicht er die Seelen
und nichts soll den Antworten fehlen.
Gutes von Bösem zu trennen
und dieses genau zu erkennen –
das ist das Ziel seines Lebens,
doch manches Mal sucht er vergebens,
furchtlos und dennoch beflissen,
weil wir letzten Endes nichts wissen.
Poseidon
Herrscher von Wasser und Wellen:
die eigenen Blitze erhellen
jegliche niederen Wesen,
die gegen die Regeln gewesen.
Pferde, die sind ihm willkommen,
er hat sich die besten genommen.
Kann sich bestimmt nicht beklagen,
wird sicher von ihnen getragen.
Sisyphos
Gilt`s eine Last zu bewegen
und kann man sich noch so viel regen.
Müht man sich immer vergebens
und freuet sich nicht seines Lebens.
Will etwas gar nicht gelingen,
dann kann man auch noch so viel ringen –
Not tut geduldige Ruhe,
da hilft auch kein großes Getue.
Asteria – Sterne
Tragischer Helden Geschehen,
ist täglich am Himmel zu sehen –
all die bekannten Geschichten,
die hoch über uns sich verdichten.
Funkelnde, leuchtende Lichter
erzählen wie echte Gesichter,
soll`n uns erinnern und mahnen,
es nicht so zu tun wie die Ahnen.
Gaia – Erde
Neues beginnen, erst schauen
und ganz auf die ander`n vertrauen.
Vorsichtig sich orientieren,
den Überblick bloß nicht verlieren.
Jetzt – wie ein listiger Späher –,
da kommt man dem Ganzen schon näher.
Nun kann es blühen und sprießen:
man selbst darf die Früchte genießen.
Odysseus
Listiger, tapferer Krieger
und meist auf der Seite der Sieger,
irrt dann in mehreren Jahren
auf Schiffen durch viele Gefahren.
Mittels Verstand nur regierend
und ohne sein Glück da verlierend,
bleibt er dem Schicksal ergeben
und zahlt schließlich mit seinem Leben.