Alexander Piecha
In des Waldes Dunkel,
so hört man Gemunkel,
da hause einer ganz allein
rußig und schwarz
ganz voller Harz
in einer Hütte, armselig und klein.
Hoch schichtet er Holz
Bedeckt es mit Erde,
und setzt es in Brand,
auf dass es zu Kohle werde,
die überall gebraucht wird im Land.
Du Köhler, sei stolz
auf deiner rußigen Hände Werk,
selbst wenn kaum einer weiß
von deinem stetigen Fleiß
dort einsam hinter dem Berg.
Kundig schaut zum Himmel
der Müller mit scharfem Blick;
er prüft der Wolken Gewimmel.
Wie mag es morgen wohl wehen?
Wird ein guter Wind die Mühlsteine drehen?
Zahnräder, Achsen und Steine
der Mühle ganzer kunstvoller Bau
es nützte alles gar nichts alleine
gäbe nicht der Himmel seinen Teil dazu.
So vertraue auch du
auf des gütigen Gottes Gaben,
für die wir Menschen zu danken haben.
Ein Schuhmacher im dunklen Keller
flickt deine Schuh' für wenige Heller.
Wenn du nur vorüber eilst,
wirst du seine Kunst nicht verstehen.
Doch wenn du verweilst,
dann kannst du sehen,
wie genau der Schuster die Hände regt,
wie sorgsam er die Ahle bewegt.
Er richtet gekonnt und in Ruhe,
auch die ältesten Schuhe.
Bleib stehen und schau,
schau einmal ganz genau
Wie er sie in Ordnung bringt
und dabei noch fröhlich singt.
Geduldig, gut und genau
die Nadel geführt,
emsig die Hände gerührt,
Stich um Stich - schau,
wie passend der Schneider
für uns Menschen näht die Kleider.
Jede Naht am rechten Fleck,
keine lässt er leichtfertig weg;
vollendet sorgsam seine Arbeit
nimmt sich für jeden Stich die Zeit.
Seine Kleider wärmen uns im Winter die Glieder,
schützen im Sommer uns vor der Sonne Glut
und im Herbst vor des Windes Wut,
alle Tage unseres Lebens wieder.
Auf und nieder
immer wieder,
drüber und drunter
allezeit munter
Reihe um Reihe
Faden für Faden
scheinbar ohne zu enden
entsteht unter des Webers Händen
ein feiner Stoff für den Schneider;
der näht daraus die schönsten Kleider.
Säß' nicht mit stetigem Fleiß
der Weber am Webstuhl so bescheiden,
so frören die Menschen auf dem Erdenkreis,
denn sie hätten nichts, um sich zu kleiden.
Ein plumper Erdenkloß
wie eine Faust so groß
genau in die Mitte platziert,
mit kundiger Kraft dort zentriert,
noch feucht und ohne Gestalt
ruht träge auf der Scheiben
als wolle er für immer dort bleiben.
Doch durch seiner Hände sanfte Gewalt
formt der Töpfer den Klumpen Ton.
Wie ein lebendige Pflanze
wächst dort eine Vase schon,
dreht sich fast wie im Tanze.
Es wirkt wie Zauberkraft
was dieser Handwerker da erschafft.
Lerne du deine Aufgaben so zu ergreifen
damit sie dir zu Menschentaten gereifen.
Gott erschuf diese herrliche Welt,
in der ich lebe, die mir so gut gefällt.
Darum will ich mit Liebe meine Werke gestalten,
die Schönheit der Erde zu erhalten.
Gott zu Gefallen und den Menschen zum Segen,
will ich kraftvoll und mutig mich regen.
Wenn einer nur zaudert und zagt,
nur ängstlich zögert und nie etwas wagt,
wie sollte dem je etwas gelingen?
Doch auch wer sich nie besinnt,
nur immer von vorn Neues beginnt,
der wird es auch nicht weit bringen.
Du wirke mit Bedacht und Mut,
dann werden deine Werke wahrhaft gut.
Wurde das Fundament mit Bedacht geschichtet,
die Balken ganz genau gerichtet,
und stehen die Mauern gut auf der Erde,
dann braucht man einen, frei von Schwindel.
Hoch oben steigt er mit festem Fuß
deckt dann das Dach, Schindel für Schindel
und nickt kurz nur herunter zum Gruß.
Dort auf dem Dachfirst hoch oben
da braucht es Besonnenheit,
Mut, Ruhe und Sorgfalt alle Zeit:
Den Dachdecker, den will ich loben!
Gott erschuf in sechs Tagen diese Welt,
die uns Menschen so gut gefällt.
Nach getaner Arbeit,
am siebenten Tage dann
nahm er sich die Zeit
zur Schau auf seine Werke.
Was immer ich Gutes erreichen kann,
ich will es wagen mit all meiner Stärke,
stets frisch und munter es angehen
und ganz am Ende in Ruhe besehen.
Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde
und schenkte ihm das Leben,
er hat in seine Obhut
die Pflanzen und Tiere alle gegeben:
große und kleine, zahme wie wilde.
Sie alle sind gut.
Darum liebe und achte auch du
den Elefanten, die Mücke, die Kuh,
den Apfelbaum genau wie die Klette
jedes Glied aus des Lebens langer Kette.
Vergiss nie: Gott selbst ließ einst werden,
alles, was da lebt auf Erden,
Goliath, gewaltig von Gestalt und stark
verhöhnte die Israeliten und trieb es gar arg.
Keiner fand den Mut ihm zu widerstehen,
gar schrecklich war er anzusehen;
alle fürchteten sich sehr.
Da trat David vor Saul, um zu fragen,
ob im Namen Gottes er den Kampf dürfe wagen.
Ohne Rüstung oder Wehr,
nur mit der Schleuder in der Hand
bekämpfte er den riesigen Krieger
und blieb wider Erwarten Sieger,
befreite so Gottes Volk und Land.