Alke Gabriel
Das Schmiedehandwerk
Draußen am Rande des Dorfes,
nahe am fließenden Bach,
da glüht ein Feuer bei Tag und bei Nacht,
da hält der Hufschmied die Schmiedemacht.
Das Schmiedehandwerk
Der Schmied formt die Eisen
am glühenden Herd,
so beschlägt er die Hufe
vom Ochs und vom Pferd.
Das Pferd zieht den Karren,
der Ochse den Pflug,
so hilft der Hufschmied mit Kraft,
das jedes Tier sein Tagwerk gut schafft.
Das Schmiedehandwerk
Kling, Klang Hammerschlag,
ist aus der Schmiede zu hören.
Da dampft es, da raucht es, da dröhnt es mit Macht,
wenn der Hammer auf das Eisen kracht.
Da donnert der Amboss,
da glühet der Stahl,
da sprühen Funken hernieder.
So bearbeitet der Meister den glühenden Stahl
immer und immer wieder.
Das Schusterhandwerk
Der Schuster, er macht die Schuh,
doch stört er dabei im Hause die Ruh.
So erträgt man die lästige Pflicht,
ihm Herberge zu geben bis alles gericht'.
Darum nennt man das Wandern von Türe zur Tür:
„Der Schuster, er zieht auf die Stör.“
Das Schusterhandwerk
Der Schuster zieht auf's Land hinaus,
er wandert jahrein und jahraus.
Er lebt bei den Bauern,
er formt dort die Schuh,
auch begibt es sich dort zur nächtlichen Ruh.
Die Schuster, sie zieh'n in die Häuser mit ein,
bis jeder sein Tagwerk geschafft.
Doch bleiben dem Schuster die Sorgen,
wo arbeitet und schläft er wohl morgen.
Das Korbflechterhandwerk
Früher trug man die Waren im Korb,
so trug man sie heile von Ort zu Ort.
Der Korbflechter nutzt zum Flechten,
die Ruten zu seiner Rechten.
Mal Hasel, mal Weide, mal kurz und mal lang,
zum Arbeiten sitzt er auf einer niedrigen Bank.
Er raspelt die Ruten,
er biegt sie in Form.
Der Korbflechter nutzt seine Kraft,
bis wieder ein Korb aus Ruten geschafft.
Buttern
Sahne ins Fass,
rühren mit Maß,
kräftig mit Schwung,
im Kreis rundherum.
Die Sahne wird fest,
nun rühre den Rest,
bis Butter entsteht
und Buttermilch geht.
Die Gerste
Im Boden liegt ein Gerstenkorn,
es ruht den ganzen Winter,
doch bei des Frühlingssonnenschein
reckt es sich in die Welt hinein.
Es reckt und streckt die langen Blätter
und will sich wohl vermehren
und krönt sein Wachstum stark und fest
mit Körner, Grannen, Blätter.
Der Spargel
Durch den Boden sich empor, schiebt der Spargel seinen Kopf,
reckt und streckt sich nach dem Licht,
doch der Mensch legt Schicht um Schicht,
Erde auf das Pflanzenreich,
dass der Spross im Dunklen bleibt.
Im Dunklen bleibt der Spargel weiß,
doch wenn der Spross nach langer Zeit,
den Boden kraftvoll, stark durchbricht,
ergrünt er schnell im Sonnenlicht.
Kräftig leuchten alle Farben,
um mich her in allen Dingen.
D'rumm willst Du diese Farben fangen,
musst du auf Papier sie bannen.
Ich male sie kraftvoll, so wie mir es gefällt,
so fange ich ein die Farben der Welt.
Prachtvoll steht in unserem Garten eine Rose leuchtend schön.
Willst Du ihre Blüten brechen, musst du auch die Dornen seh'n.
Dornen stechen, bleibt nur fern, Blüten erblühen wunderschön.
In einem Neste liegen
vier Eier ruhig und still.
Ich schaue lang,
ich staune still,
was dort wohl wachsen will.
Ruhiges, geduldiges Wachen,
munteres Vogelerwachen.
Der Lohn für diese Wartezeit,
ist Zwitschern, Jubeln, Heiterkeit.
Ein Eichhörnchen will hoch hinaus auf einem Baum ganz munter.
Im Winter gräbt es Nüsse aus, da muss es wieder runter.
Am Boden den Vorrat, im Baume das Glück,
so hüpft es vor Freude rauf und zurück.
Ein Schifflein segelt auf dem Meer,
es schaukelt auf und nieder.
Der Schiffer findet jedes Ziel
in weiter Ferne wieder.
Vom Himmel lacht die Sonne,
der Schiffer, der ist heiter,
das Schifflein, segelt immer fort
und immer schwimmt es weiter.
Manch Ziel scheint unerreichbar fern, so fern wie mancher Traum.
Manch Ziel scheint unerreichbar fern, so fern wie die Krone im Baum.
Doch nutze die Zweige, erklimme den Baum,
dann erreichst du das Ziel, dann erfüllt sich der Traum.
Hoch am Berge schmilzt der Schnee,
wenn die Frühlingssonne lacht.
Erst murmelt es als Bächlein
vom Berge nieder sacht,
dann rauscht bald mit Getöse,
ein schäumend Fluss mit Macht.
Ich schaue hier, ich staune dort,
bewundere alle Dinge.
Doch lass den Blick nicht schweifen,
beginne hier, beginne jetzt
und lass dein eigen Werk wohl reifen.
Tief im Walde von Blättern bedeckt,
tief im Walde zwischen Bäumen versteckt,
tief im Walde von Steinen umsäumt,
tief im Walde liegt im Moos dort und träumt,
tief im Walde ein Elfenkind
nun fliegt es fort mit dem Winde geschwind.
Der Berg ist hoch,
das Gipfelkreuz weit,
ich bin zur Wanderung bereit.
Doch willst du den Berg erklimmen,
dann musst du den Weg
ganz früh schon beginnen.
Ich starte früh und laufe viel,
so erreiche ich auch das höchste Ziel.
In einer Höhle tief im Berg da liegen viele Steine.
Die Oberfläche oft schmutzig und grau,
so ein Stein lohnt doch nicht sich zu mühen.
Doch wenn des Meisters Hand ihn gestaltet,
der rohe Stein seine Schönheit entfaltet.
Eben noch roh und unerkannt,
nun ein Kristall von des Meisters Hand.
Langsam geh ich Schritt für Schritt,
langsam, ohne Eile.
Gute Dinge brauchen Zeit,
drum warte und verweile.
Der Zimmermann
Schon in der Bibel steht es geschrieben,
dass Josef von Nazareth ein Zimmermann war.
So war er und ist es bis heute
der Schutzpatron der Zimmermannsleute.
Der Zimmermann
Geschickt bearbeitet der Zimmermann Holz
und fügt es zu Häusern zusammen.
Er zeichnet, er rechnet,
er misst und er sägt,
er arbeitet hoch im Gebälk.
Er werkelt bei Sonne,
bei Schnee und bei Wind,
bis alle Balken verankert sind.
Nun wird ein Bäumchen mit Bändern geschmückt
und hoch droben am Giebel fest geknüpft.
So feiern die Zimmermannsleute,
die geleistete Arbeit noch heute.
Der Rechenmacher
Einst gehörte zum Leben am Land,
in jede Ortschaft eines Rechenmachers Hand.
Die Kenntnis vom rechen Holz,
mit dem Wissen über das Werkzeug verschmolz.
So rechen die Zinken besonders gut,
wenn das Eschenholz vor der Verarbeitung ruht.
Der Rechenmacher
Auf Zinkenlänge wird gesägt der Stamm.
Ein Band hält das Holzstück zusamm'.
Nun treibt man Keil um Keil in die Lücke
und spaltet das Holzstück in zahlreiche Stücke.
Die Stücke schnitzt man zu Zinken fein
und fügt sie in den Querbalken ein.
Der Meister fügt Zinken, Balken und Stiel,
der fertige Rechen, der ist das Ziel.
Der Waldbauer
Früher da gab es einmal eine Zeit,
da standen in unserem heimischen Wald,
viel' große und starke Bäume.
Sie wurden gehegt, sie wurden gepflegt,
der Schössling und der altehrwürdige Baum,
zum Wachsen bekam er genug Zeit und Raum.
Der Waldbauer
Für den Enkel erst ist zum Ernten gut,
was der Großvater pflanzte vor Jahrzehnten voll Mut.
So wird der Wald erst was nützen,
wenn die Menschen ihn pflegen und schützen.
Das Töpferhandwerk
Uraltes Handwerk, seit Jahrtausend bekannt,
nutzt einen Werkstoff, den der Boden gebannt.
Der Töpfer holt sich den Boden nach Haus,
zuerst siebt er Steinlein um Steinlein heraus,
dann klopft er alle Luftblasen aus.
Nun knetet und formt er den nassen Ton,
ein Kunstwerk ist des Meisters Lohn.
Dann trocknet er es im Sommerwind,
bevor der Ofen mit Feuerkraft,
ein haltbares, festes Gefäß daraus macht.
Das Bäckerhandwerk
Kalte Milch und warmes Fett,
mit Zucker die Hefe zum Leben erweckt.
Ein wenig Salz, das Mehl zum Schluss,
der Bäcker den Teig nun durchkneten muss.
Im Ofen wartet die Feuersglut,
auf den Teig, der geht,
auf den Teig, der noch ruht.
Der Bäcker er braucht Geduld und Fleiß,
ein knuspriger Brotleib, der hat seinen Preis.
Die Biberburg
Der Biber geht rasch an sein Werk,
er fällt mit den Zähnen den Baum.
Die Späne sie fliegen,
die Pappel sie fällt,
aus den Ästen erbaut er ein hölzernes Zelt.
Familie Biber, sie staut jetzt den Bach,
der Eingang, er wird nun geflutet.
Familie Biber ist nun im Bau,
sicher geschützt und behütet.
Der Biber
Familie Biber, sie wandert herum, sie sucht ein neues Zuhaus'.
Das Bächlein strömt,
die Pappel rauscht,
die Weide krümmt sich im Wind.
Familie Biber, sie schaut sich gut um,
ob sie am Ziele wohl sind?
Das Bächlein bringt Nahrung,
das Bächlein bringt Schutz,
aus den Pappeln bau'n sie die Burg sich zum Trutz.
Tierkundeepoche 4. Klasse:
Pferde (Büffel)
Fruchtbar das Land,
blühend und grün,
nichts scheint die Ruhe,
den Frieden zu stör'n.
Da donnert die Erde
und spritzet der Dreck,
in kraftvollem Lauf
fliehen Pferde (Büffel) hinweg.
Unzählbare Tiere,
im Lauf stolz vereint,
wissend der Freiheit,
die endlos hier scheint.
Muskeln an Muskeln
und Kraft grenzt an Kraft.
Zusammen sie stark sind,
was Einigkeit schafft.
Vorbei ist die Herde,
doch bebt noch das Land,
und dort, wo sie liefen,
ist nichts mehr als Sand.