Kathrin Hartmann

 

Der Bien

Im Bienenkorb
da summt und brummt
der Bien.
Die Biene fliegt hinaus
und trägt den Blütenstaub
dorthin.
So wird das Sonnenlicht
zur Winterwärme
in ihm drin.

 

Das Bächlein

Sieh das Bächlein
sprudelt munter,
stürzt den steilen
Berg hinunter.
Schlängelt sich
durch Wiesenauen,
will sich dort
ein Bett erbauen.
In dem See
da steht es still -
weil sich in dem glatten Spiegel
die Himmelshöhe
mit der Erdentiefe
einen will.

 

Im Wald

Wie das Rehlein will ich springen,
hurtig meine Hufe schwingen.
Will am kühlen Bächlein trinken,
seh‘ im Wind die Blätter winken.
Hier im Walde leb‘ ich gerne -
in der Nacht am Himmelszelt
wachen über mir die Sterne.

 

Mein Engel

Ein göttliches Licht
lebt tief in mir,
es leuchtet auf,
schau ich zu Dir.

Du bist mein Engel,
der immer mich hüte,
mit seiner Liebe
und mit seiner Güte.

 

Christofferus

Starker Gesell,
trage mich gut,
sicher und schnell
durch tiefe Flut.

Dienst mit Geduld
schon lange Zeit,
trägst deine Schuld,
bist stets bereit.

Findest das Heil,
spürst mein Gewicht,
tapferer Dienst
führt dich zum Licht.

 

Der Baum

Baumstamm
wurzelt tief
verzweigt sich weit
in viele Äste
Blütenknospen laden
Bienen und Hummeln zum Tanz.

 

Die Druse

Grau und braun,
ein rauer Stein,
kantig, kahl –
was soll das sein?

In der sternenklaren Nacht
hat es unser Stein vollbracht,
hat so sehnsuchtsvoll geguckt
und das Himmelslicht verschluckt.

Eine Höhle bildet sich -
wie das geht? Ich weiß es nicht.
Doch nun wächst an diesem Platz
ein ganz wundervoller Schatz.

Kinder öffnen ihn dann gerne:
ein Kristall - er grüßt die Sterne.

 

Der Brunnen

In dem Burghof wird gegraben,
tief hinab durch Felsenlagen,
klopfen, hämmern, schaufeln, bohren,
laut dringt es an unsere Ohren.
Erde fördern sie zutage,
große Steine, welche Plage.
Viele Tage harte Arbeit,
schließlich aber ist's soweit:
In großer Tiefe
der helle Quell,
der Brunnen füllt sich
zum Rande schnell.
Oh, alle trinken das Wasser so gerne.
Und in der Nacht, da spiegeln
im Rund sich funkelnd - die Sterne.

 

Die Sonnenblume

Aus dem kleinen grauen Kern
drängt ein Keim heraus.
Strebt zur Sonne, wächst empor,
breitet Blätter aus.

Steigt das Jahr, so wächst sie weiter,
aufrecht hoch zum Licht.
Wendet sich der Sonne zu
von Angesicht zu Angesicht. 

 

Franziskus

Festliche Kleider,
rauschende Feste,
höfische Tänze,
fröhliche Gäste.

So lebt' Franziskus
ein prachtvolles Leben -
doch er besinnt sich,
entschließt sich,
alles den Armen zu geben.

Sein Herz ist erfüllt,
es öffnet sich weit
für Menschen und Tiere,
schenkt Trost jederzeit.

Das größte Geschenk,
das der Himmel ihm gibt,
ist der Vögel Gesang,
den von Herzen er liebt.

 

Die Biene

Unermüdlich tut die Biene ihre Pflicht,
fliegt hinaus zum Apfelbaum im Sonnenlicht.
Hat sie fleißig Blüt' um Blüt' besucht,
schenkt der Baum im Herbst uns reiche Frucht.
O Mensch, hab acht, was dir die Bienen geben,
beschütze sie, sie tragen unser Leben.

 

Die Blüte

Noch verborgen zwischen Blättern,
da beginnt ein zartes Keimen,
reckt sich, streckt sich hoch zum Lichte
was geschieht dort im Geheimen?

Stolz trägt es ein zartes Knöspchen,
feste Blättchen rund und grün,
streckt sich weiter, will nach oben,
wie soll das nur weiter geh'n?

Seht, die Knospe wächst, wird größer,
öffnet langsam sich der Sonne,
staunend schau'n wir - welche Farbe!
Duft verströmt und Bienen kommen.

 

Der Drache

Der Drache faucht und bleckt die Zähne,
die Menschen zittern, sind in großer Not,
er fordert Menschenleben - eine Jungfrau -
sie steht bereit und wartet auf den Tod.

Da naht sich hoch zu Ross ein starker Ritter,
er zieht sein Schwert und stellt sich stolz dem Kampf,
er hält sein Pferd ganz fest an seinem Zügel,
es steht - scheut nicht zurück vor Feuer und Dampf.

Zusammen können sie den Sieg erringen
den Menschen wieder Frieden bringen.

 

Der Schmetterling

Blatt um Blatt die Raupe frisst,
Blatt um Blatt, bis satt sie ist.
Spinnt sich ein für lange Zeit
in ein festes, enges Kleid.

Eines Tages ist's soweit :
I
m Inneren regt sich's,
die Hülle zerbricht,
Flügel entfalten
sich farbig im Licht.

 

Der Elefant

Wer badet so gerne in Wasser und Sand?
Wer geht auf großem Fuß ganz sanft?
Wer arbeitet und schafft
mit all seiner Kraft?
Wer trägt seinen Herrn
und folgt ihm gern?

Habt ihr's erkannt?
Es ist - der Elefant!

 

Sommerfreude, Vögel Licht,
Blumenkind, das zu mir spricht.
O wie schön ist unsere Welt,
die das Sonnenlicht erhellt.
Alle diese Pracht
in der Erdennacht
zieht ins Innere hinein
leuchtet dort mit warmem Schein.
Tief im Inneren liegt die Kraft,
die den nächsten Frühling schafft.

 

Sterne ziehen ihre Bahnen
hoch am Himmel, fern von uns,
wecken in uns leis‘ ein Ahnen,
dass wir steh'n in ihrer Gunst.

Ihre Formen, ihre Kreise
klingen bis zur Erde nieder,
horchen wir auf ihre Weise,
findet uns der Himmel wieder.

 

Tief im Berg
sitzt ein Zwerg,
ist sehr schlau,
weiß genau
was er tut.
Kommt wer vorbei,
macht er Geschrei,
will alle necken
oder erschrecken,
das steht ihm gut.
Pitzliputz, so heißt er,
unser Schelmenmeister,
doch wenn wir nicht rennen
und ihn bald erkennen,
zieht er den Hut.

 

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