Tafelbilder von Till Walther

Ein Beitrag von Till Walther (Freie Waldorfschule Loheland)

Fast jeder Klassenlehrer in der Waldorfschule malt Tafelbilder: der eine aufwändiger, der andere sparsamer. Alle wollen dasselbe: den Kindern Inhalte des Unterrichts veranschaulichen, sie woandershin entführen. Als ich 1999 mit der Tafelmalerei begonnen habe, malte ich so, wie ich es bei meiner früheren Klassenlehrerin gesehen hatte: frei aus der Fantasie und ohne viele Details, denn Tafelbilder sind ja vor allem aus der Ferne schön.

Bei einer bestimmten Technik (siehe: "Einführung in die Technik") kann man aus einer Tafel mit geeigneter Kreide wesentlich mehr herausholen als man vielleicht für möglich hält. Hier möchte ich euch einige Bilder zeigen. Wenn Ihr auf die Bilder klickt, so werden sie noch ein wenig vergrößert.

 

Die Schattierungen des Nilpferds und das schimmernde Wasser waren nur mit der Schmiertechnik möglich.

Das Pferd bekam durch die Schmiertechnik ein seidiges Fell; die Mähne sieht unglaublich lebensecht aus.

Auch schlichte Stimmungsbilder wie dieses hier werden durch die Schmiertechnik wesentlich farbintensiver.

Schwarze Kreide macht leuchtende Farben noch leuchtender. Hier brennt Troja, und die Augen der Schüler leuchten fasziniert!

Das Schloss von Versailles war eine unglaubliche Geduldsprobe. Allein
das Vorzeichnen in Weiß hat zwei Stunden gedauert.

In der Menschenkunde der 8. Klasse kann man mit Hilfe der Schmiertechnik und der Fingerspitzen in kleinste Details gehen.

Und Oberstufenschüler freuen sich, wenn sie Schaubilder nicht von Kopien, sondern von der Tafel abmalen dürfen.
 

In einer Geschichtsepoche der 8. Klasse bin ich ein Wagnis eingegangen und habe Originalfotos aus dem Holocaust gemalt.

In einer späteren Geschichtsepoche wurde Bombenschutt beseitigt, die Berliner Mauer gebaut und wieder abgerissen.

 

Dies war eine kleine Übersicht über mein Lieblingshobby. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere Kollege animiert, seine Fähigkeiten mit Geduld zu mischen und ähnlich aufwändig zu malen (für ein Tafelbild brauche ich zwischen zwei und sechs Stunden).

Vielleicht in einem ganz anderen Stil, nicht so "echt", sondern vielleicht künstlerischer, vielleicht mit mehr Fantasie und weniger Detailversessenheit. Vielleicht gibt es hier dann auch von anderen Klassenlehrerinnen und -lehrern Tafelbilder zu bestaunen.

 

Auf meiner Homepage findet ihr noch weitere Bilder, die ich gemalt habe.

Till Walther  Email: info@till-walther.de

Ihr Kommentar