Spinnenängste und Kämpfe um Anerkennung

Ein Beitrag von Thomas Peek

Um Michaeli endet das Sommerhalbjahr endgültig. Mit der Herbst - Sonnenwende werden die Tage wieder kürzer als die Nächte. Sinkende Temperaturen und steigende Luftfeuchtigkeit bringen nicht nur die Menschen dazu, sich wieder hinter schützende Wände zurückzuziehen. In bewohnte Räume ziehen jetzt auch gerne achtbeinige Mitbewohner ein. Sie tun dies in der Hoffnung, an einer geschützten stillen Ecke mit gelegentlicher Beute gut den Winter überleben zu können. Zu selten wird deren Nutzen als Insektenverzehrer betont! Spinnen sind trotzdem nicht jedem willkommen. Welche Klasse erlebte noch nicht die Aufregung, wenn bereits vor dem Morgenspruch in einem Winkel Spinnen entdeckt wurden. „Arachnophobie" - die Angst vor Spinnen ist ziemlich weit verbreitet. Aufgeregtes, panisches Geschrei ertönt manchmal schon beim bloßen Anblick der Achtbeiner mit zwei Mundwerkzeugen. Eifrige Klassenkameraden werden sofort versuchen, die Spinnen unversehrt zu fangen und draußen wieder auszusetzen. Der Lehrer hofft mit Worten und Gesten zu beruhigen. Natürlich ist jedem bekannt, dass man sich (bei uns) nicht vor Spinnen fürchten muss. Aber Angst, die keine wirkliche Begründung hat, dürfte tiefer liegen und bedarf oft der Hilfe.

Um der vor allem bei Mädchen und Frauen verbreiteten „Arachnophobie" entgegenzuwirken, arbeiten moderne Psychologen gerne mit Konfrontationstherapien. Hier wird zunächst über Spinnen und über Ängste vor ihnen gesprochen. Bald betrachtet der Therapeut gemeinsam mit dem Patienten Bilder von Spinnen. Später beginnt die räumliche Annäherung. Wenn das zuvor so abgesprochen war, traut sich der Ängstliche schließlich oft sogar, lebendige Spinnen zu berühren. Das ist natürlich nicht immer gewollt.

Hier soll dem namengebenden antiken Mythos über Arachne und ihrem Wettstreit mit der Göttin Athene nachgegangen werden. Dieses Drama beschreibt existentielle Daseinsfragen. Seltsamerweise wird die Erzählung in den gängigen Schulbüchern zur griechischen Sagenwelt nur ausnahmsweise erwähnt. In Versform schilderte die Geschichte von Arachne zur Zeitenwende der römische Dichter Ovid im 6. Buch seines Werkes 'Metamorphosen'[1].

Arachne war ein Kind armer Leute. Ihr Vater Idmon von Kolophon (im heute türkischen Verwaltungsbezirk Izmir) wurde schließlich bekannter Färber. Mit Hilfe von Meeresschnecken färbte er Wolle in die kostbare Farbe Purpur. Arachnes Mutter war früh verstorben. Auch sie entstammte sehr armen Verhältnissen. Mehr zu den frühen Lebensumständen des Mädchens verrät der Dichter nicht. Drohte die Halbwaise allmählich ihrem Vater lästig zu werden? Jedenfalls machte sie sich an seiner Seite nützlich und half beim Färben der Wolle. So lernte die junge Arachne die Techniken und den Umgang mit Wolle genau kennen. Offensichtlich wurden ihr zugleich aber das Lob des Vaters und dessen ausdrückliche Anerkennung immer wichtiger. Vielleicht hoffte Arachne zunächst nur gelobt zu werden. Später wollte und schließlich musste sie Lobe erfahren. Die Anerkennungen des Vaters steigerten sich für das Mädchen allmählich zur Daseinsberechtigung. Seine Urteile wurden für sie allmählich zum Maßstab der eigenen Selbstbewertung. In dessen Augen wollte sie die Beste, die Einzige, die Unersetzliche sein.

Seine von der Tochter so sehr erhoffte Wertschätzung bezog sich gegebenenfalls jedoch nicht auf die vermutlich liebenswerte Person des Mädchens, sondern allein auf ihr Können. Die väterlichen Lobe bezogen sich also nicht auf Arachnes Dasein, sondern allein auf ihre Tüchtigkeit. Versuchte Arachne in dem kleinen Haushalt auch Aufgaben der Mutter zu übernehmen? Ihr kindliches Wesen empfand vermutlich subjektiv einen immer stärkeren Druck der Not ihrer unbefriedigenden Lage. Arachne formte gleichzeitig Perfektionserwartungen an sich selbst. Irgendwann wurde es ihr unverzeihlich, Fehler zu begehen. Konnte sie sich schließlich überhaupt noch Misserfolge eingestehen?

Der Vater war einfacher Färber. Aber Arachne entwarf doch noch Wollstoffe in anderen Farben als in dem kostbaren Purpur. Der war ohnehin nur für sehr wohlhabende Leute erschwinglich. Entstanden anspruchsvolle Muster nicht am Webstuhl anstatt in der Färbergrube? Allmählich wollte das Mädchen ganze Bildteppiche entwerfen. Durch klug geplantes Weben von Bildern und aufwändiger Muster stellte Arachne schließlich äußerst kostbare Stoffe her.

Offenbar waren es tiefe Zweifel und die Lebensumstände, gegen die sich das Mädchen bald wehrte. Aus dem kleinen unbedeutenden Örtchen Hypaipa hörte man deshalb weiter von Arachne, allerdings ohne dass der Vater noch einmal Erwähnung fand. Die Tochter allein wurde bald bis in die fernen Städte als sehr geschickte, als „erstaunliche" Weberin von „ungewöhnlich zierlichen Arbeiten" gerühmt. Arachne machte Hypaipa zu einem besonderen Markt für exquisite Stoffe. Sogar die Bergnymphen (Oreaden) und die Wassernymphen (Naiaden) reisten weite Wege hierher, um „nicht allein die fertigen Werke", sondern auch, um die Arbeitsweise Arachnes zu bestaunen. Nymphen verfügen bekanntlich über ein feines Empfinden für Schönes. „...Ob sie zuerst die Wolle, die rohe, zu Knäueln sich ballte, oder mit leichtem Daumen die rundliche Spindel bewegte, ob mit der Nadel sie malte: Man dachte an Schulung durch Athene... (Metamorphosen, VI, 19-22)."

Arachnes Arbeiten galten jetzt als genial. Die Künstlerin musste ihr Können wohl von der Göttin Athene direkt erlernt haben. Anders ließen sich solche ungewöhnliche Kunstfertigkeit und ihre Begabung nicht erklären. Athene war schließlich auch Göttin der Weberei. Aber Arachne wusste, dass sie nicht von Athene im Weben angeleitet worden war! Sie hatte sich ihr Können selber mühsam aneignen müssen. Aus dem kurzen Text Ovids geht nur hervor, dass Arachne unbedingt die Beste im Weben sein wollte. Überzogenen, krankhaften, sogar zwanghaften Ehrgeiz würde man ihr vermutlich heute unterstellen. Jetzt aber genoss sie zunächst einmal die Bewunderung all ihrer von weither angereisten Kunden, der Nymphen, der Händler und der vielen Menschen, die kostbare Stoffe liebten. Fühlte sich Arachne in diesem Moment vom Schicksal begnadet? War sie nicht talentierter als jeder andere? Hatte sie alles nicht ganz alleine, aus eigener Anstrengung geschafft? Sie war doch die Beste und musste keine Konkurrenz fürchten. Kannte die inzwischen junge Frau überhaupt noch Empfindungen wie Konkurrenzneid oder Eifersucht? Wie urteilte Arachne mit ihren überzogenen Anforderungen an sich selbst über die Nicht-Perfekten, über die unzuverlässigen, stümperhaften Mitmenschen? Es drängen sich bei solchen Empfindungen Sorgen auf: Was geschieht mit dem Mädchen im Falle von Misserfolgen? Und jeder weiß, dass auf extreme Höhenflüge oft Schicksalsschläge folgen.

So musste das Gerücht immer lauter aufkommen, Arachne hätte ihr Können von der Göttin erlernt. Das konnte jemand mit solchem Perfektionsanspruch an sich selbst natürlich nicht ertragen. In ihrem zwanghaften Selbstverständnis verdankte Arachne anderen gar nichts! Sie wurde allein durch sich selbst alles, was sie war. Ovid ließ Arachne deshalb eifern: „Ruft Athene zu einem Wettstreit! Und wenn sie mich schlägt, will ich alles erdulden!...".

In der griechischen Mythologie wird Athene als äußerst ehrgeizig, als ruhmsüchtig, sogar als kränkbar geschildert. Athene blieb jedoch stets die Göttin der Weisheit. Zunächst erschien sie Arachne als Greisin mit ergrauten Haaren, gestützt auf einen Stock. Sie meinte sinngemäß: 'Das Greisenalter bringt auch Gutes mit sich, denn mit den Jahren reift die Erfahrung. Darum verachte nicht meinen Rat! Glaube nur, dass du die Wolle kunstvoller weben kannst als jeder Sterbliche, aber erhebe dich nicht über eine Göttin! Flehe sie lieber um Verzeihung an, dann wird dir gerne vergeben...'. Die Göttin sprach jedenfalls wie eine Großmutter, die versucht, ihre mutterlose erwachsene Enkelin nachzuerziehen. Aber genau dieser Tonfall des: 'Ich kenne das Leben, ich weiß Bescheid. Du bist noch unerfahren und brauchst Belehrung' reizte natürlich zur Aufsässigkeit. Zornig entgegnete Arachne: „Arm an Verstand, so kommst du daher, und geschwächt durch dein Alter! Wirklich, es schadet zu lange zu leben! Deiner Tochter, deiner Schwiegertochter ... ihnen predige solches Geschwätz! Ich... besitze Rat genug. Du brauchst Dir nicht einzubilden, mich erfolgreich zu belehren ... Wieso kommt Athene nicht selber, weshalb vermeidet sie den Wettstreit?“ (Metamorphosen VI, 36 -42). Gereizt und erbost rief daraufhin die Göttin: 'Sie ist gekommen!' " Die Gestalt der Alten verwandelt sich zurück in Athene. Sofort verneigen sich die umstehenden Nymphen vor der Göttin. Natürlich erschrak auch Arachne. Sie errötet und erbleichte, als wenn sie sich schämte, als fürchte sie sich. Doch die junge Frau stand zu sich selbst. Im folgenden unausweichlichen Kampf musste sich Arachne nicht nur als Beste unter Menschen behaupten, jetzt wollte sie absolut die Beste sein, diesmal sogar im Kampf mit der Göttin. Gewann Arachne das Duell, wurde sie göttlich. Verlor sie, scheiterte sie gänzlich. Und so begann der Wettkampf: „...Alsbald stellen die zwei auf verschiedenen Seiten die Webestühle bereit und bespannen sie mit zierlichem Garn ... Mitten hinein fährt jetzt mit dem spitzen Schiffchen der Einschlag ... Jede beeilt sich ... für den Eifer gibt es keine Ermüdung. Purpurne Farben verweben die beiden - und solche von anderen feinen Tönen ... Fäden von Gold verwirken beide, und sie erzählen in ihren Geweben Geschichten ..." (Metamorphosen VI, 53-69). In einem Wettstreit zwischen der göttlichen Schützerin der Webkunst und ihrer menschlichen Gegnerin erstaunen solche Aussagen. Die gewebten Motive der beiden unterschieden sich natürlich grundlegend. Athene berichtete in ihren Bildern von ihrer eigenen Vortrefflichkeit. Sie webte, wie sie nach einem Wettstreit mit Poseidon die Stadt Athen erfolgreich gründete. Dann gestaltete sie ein Bild von sich selbst in voller Rüstung. Es folgten vier abschreckende Beispiele, die zeigten, wie Götter Hochmütige straften. Schließlich umrahmte Athene ihre Motive mit Zweigen des Ölbaumes, dem universellen Zeichen des Friedens. Trotz ihres kämpferischen Auftrittes wollte sie Frieden schenken, natürlich in dem vollen Bewusstsein, dass sie als Göttin den Kampf nicht verlieren konnte.

Arachnes Einstellung gegenüber der olympischen Götterwelt wurde dagegen auch in ihren Bildern deutlich. Sie webte eine lange Reihe skandalöser Darstellungen, in denen die Götter - Männer Zeus, Poseidon, Apoll, Dionysos und Kronos schöne Mädchen verführten oder sie sich Frauen einfach nahmen. Laut diesen Legenden sorgten sich die Götter regelmäßig nicht um das spätere Schicksal der Verführten. In schließlich insgesamt 21 Einzelszenen zeigte die Künstlerin solche göttlichen Zwielichtigkeiten, deren Willkür und Machtmissbräuche. Es fällt der ständigen Wechsel von altbekannten gegenüber auch in der Antike weitgehend unbekannten Sagen auf. Man meint, Arachne stünde ein fast unendliches Repertoire an göttlichem Betrug und ebenso an olympischem Machtmissbrauch zur Verfügung. Schließlich schmückte ihren Bilderteppich noch eine Bordüre aus „Blumen, verflochten in rankender Efeuschlinge".

Fünf kunstvollen Bildern auf Athenes Wandteppich standen schließlich 21 Bilder auf Arachnes Teppich gegenüber. Das Ergebnis war eindeutig. Arachne hätte nun in einem fairen Zweikampf höchstes Lob verdient. Doch genau dazu wollte und konnte sich Athene nicht durchringen. Allmählich wird die Doppelbödigkeit des ganzen Wettkampfes immer deutlicher. Hatte Arachne erneut gehofft, nur für ihre erbrachte Leistung gelobt zu werden? Dem Leser wird langsam bewusst, dass der Zweikampf einem anderen, einem zutiefst menschlichen Wunschbild galt. Arachnes ganze Kunstfertigkeit, all ihr Können nutzten der jungen Frau nämlich nichts. Der Kampf wurde um ihre Persönlichkeit, ihr einzigartiges menschliche Wesen geführt. Mochten Arachnes Werke noch so ruhmvoll sein, als Mensch war sie distanziert, besonders, jedenfalls anders. Ihre Kritiklust und Aufsässigkeit neben anderen Eigenarten hatten gereizt. Ganz allgemein wird oft behauptet, dass man nicht tüchtig und beliebt zugleich sein kann. Sobald das Arachne bewusst wurde, überkam sie wieder Angst vor der immer schon befürchteten Missachtung und Ablehnung. In diesem Moment scheiterte ihr Lebenskonzept. Es entpuppte sich als Lebenslüge. Und wie zum Beweis reagierte auch Athene auf zutiefst menschliche Weise. Gegen die vielen Vorwürfe in Arachnes Bildern musste sie sich als Göttin wehren. Deshalb gab sie sich wütend. Athene zerriss Arachnes Teppich. Anschließend schlug sie der jungen Frau mit ihrem Webschiffchen auf die Stirn. Fühlte sich Arachne jetzt wieder als junges Mädchen, das niemand beachtet oder das nur negativ auffällt? War sie verzweifelt darüber, dass das gerechte Urteil über ihre Leistungen ausblieb? Wahrscheinlich hätte sie Athene umbringen können. Da das jedoch unmöglich war, richtete sich ihre Aggression gegen sich selbst. Hinter ihren Selbstmordplänen verbargen sich wohl auch Vorwürfe an Athene, etwa: 'Du bist ungerecht und gehst über Leichen! Warum musst Du immer die Siegerin sein? Du kannst einfach nicht zugeben, dass Du verloren hast'.

Verzweifelt band sich Arachne einen Strick um den Hals. Doch bevor der sich zuziehen konnte, sprang Athene hinzu und bespritzte die Unglückliche mit einem Gemisch aus Eisenhut.

„Es schwand ihr sogleich das Haar, es schwanden ihr Nase und Ohren...Winzig wurde der Kopf, sie schrumpfte am Körper. Magere Fingerchen hingen an Stelle der Beine zur Seite ... Doch siehe, ihr entquoll ein Faden: Die Webkunst übte sie nun als Spinne... (Metamorphosen VI, 141-145)." So wurden Arachne und ihre Nachkommen dazu verdammt, bis in alle Ewigkeit zu weben und an Fäden zu hängen.

Die bekannteste erhaltene antike Darstellung der Arachne Sage ist auf einem Marmorrelief am Nerva-Forum in Rom zu sehen. Erhalten sind mehrere Szenen auf über 25m Länge. Wenn dort während der Kunstfahrten mit 12. Klässlern die Arachne Sage entdeckt wurde, stellten sich zwangsläufig Fragen nach dem tieferen Sinn der Geschichte. Handelte Athene zum Schluss wirklich aus Mitleid, wie Ovid behauptete? Jedenfalls versuchte die Göttin gleichzeitig zu retten und zu strafen. Arachne suchte dagegen Anerkennung von jemandem, den sie zur selben Zeit fürchtete und mit Vorwürfen überhäufte. Diese Widersprüchlichkeiten mussten den Konflikt immer weiter verschärfen.

In der herbstlichen Morgenfrühe um Michaeli machen funkelnde Tautropfen die schönen, in feinen Spiralen gesponnenen Netze von Spinnen funkelnd sichtbar. Man betrachtet sie dann staunend, manchmal sogar respektvoll. Sobald der Tau vergeht, werden diese gewebten Kunstwerke aber wieder unscheinbar. Die emsige Spinnerin wartet währenddessen geduldig entweder im Netz oder in der Nähe an einem Signalfaden[2]. Spätestens in der übernächsten Nacht müssen die meisten Spinnennetze nicht nur ausgebessert, sondern sogar völlig erneuert werden. Ihre Webkunst lernen Spinnen nicht von den Eltern oder Lehrern, sie ist ihnen angeboren. Jede Spinne baut ihre Netze ohne Anleitung auf die gleiche Weise und dennoch gleicht kein Netz genau dem anderen.

Eine Interpretation der Arachne Sage lautet: Du selbst solltest dein Wesen möglichst unvoreingenommen, vielleicht auch aus dem Blickwinkel von anderen entdecken. Statt nur nach immer größerer Anerkennung zu streben und in stets stärkeren Konkurrenzkampf zu treten, müsstest du dich zunächst einmal selber erkennen. Deine Umgebung wird dich spiegeln. Sobald du daraus das nötige Selbstvertrauen zu dir gewinnst, kannst du auch anderen Vertrauen entgegenbringen. Erst dann wird die Angst vor der Ablehnung nachlassen. Dich selbst entdeckst du nur in unvoreingenommenen, ehrlichen Auseinandersetzungen mit dir selbst.

Gnothi seauton (Γνῶθι σεαυτόν), „Erkenne dich selbst!" lautete die bekannte Inschrift am Apollotempel von Delphi. Rudolf Steiner bezog sich mehrfach unter verschiedenen Aspekten auf diese uralte Mahnung. Ausdrücklich meinte er hierzu: „...Man trifft auf sie, wenn man die verschiedensten Wege des geistigen Lebens wandelt. Je weiter man fortschreitet, je mehr man in die Erkenntnis der Dinge dringt, desto tiefer erscheint der Sinn ... In manchen Augenblicken unseres Sinnens und Denkens leuchtet sie blitzartig auf, unser ganzes inneres Leben erhellend..."[3] Möge dies in der Michaeli - Zeit vielen gelingen.

 

[1] Im folgenden wiedergegeben nach der Reclam Ausgabe 1982. Eine gute Übersicht der antiken Erwähnungen dieses Sagenmotivs und dessen Parallelen bietet Udo Reinhardt: Arachne und die Liebschaften der Götter (Freiburg 2015).

[2] Nach Grzimeks Tierleben, Enzyklopädie des Tierreiches in 13 Bänden (Künzelsau 1971), I, 403 - 428.

[3] GA 7, Die Mystik im Aufgang des neuzeitlichen Geisteslebens. Einführung.

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