Das nährende Feedback
Gestaltung einer Konferenzeinheit. Ein Beitrag von Christina Singer.
Einführung
Was bedeutet „Feedback“? In der Übersetzung des englischen Wortes ins Deutsche wird schnell deutlich, dass er hier ums „Füttern“ oder „Nähren“ geht. Das kleine Wörtchen „back“ macht darauf aufmerksam, dass etwas zurückkommt. Feedback kann somit verstanden werden als eine Rückmeldung, die den anderen nährt bzw. ihm etwas zurückgibt, was ihn wachsen lässt.
Aber wie muss ein Feedback aussehen, wenn es den anderen stärken und zu Entwicklung anregen soll? Oft wird dies besonders deutlich bei Rückmeldungen, die verletzen, kränken oder ratlos machen. Dann fällt auf, dass etwa der Rahmen nicht stimmte, die Wortwahl oder die Absicht.
Gruppenarbeit
In Gruppen von ca. 7 Personen wurden im Anschluss an diese Einführung Kriterien für ein nährendes Feedback erarbeitet. Eigene Erfahrungen sollten eingebracht und daraus Kriterien abgeleitet werden. Jedes so entwickelte Kriterium sollte möglichst in einem Wort zusammengefasst und groß auf ein A4-Blatt geschrieben werden.
Zusammenführung der Ergebnisse
Im anschließenden Plenum stellte jede Gruppe ihre Kriterien kurz vor. In der Mitte des Raumes waren große, verschiedenfarbige Tonpapierbögen ausgebreitet. Ein neues Kriterium erhielt eine neue Farbe, thematisch ähnliche Kriterien wurden dazugelegt. Auf diese Weise entstand ein großformatiges Mindmap, das in seinem Aufbau und seinen Inhalten von allen gut gesehen werden konnte.
Im Anschluss an die Sitzung habe ich das Mindmap in eine Liste verwandelt und eine Kopie jedem ins Fach gelegt.
Ausblick
In drei Wochen werden wir nochmals auf die von uns erarbeiteten Feedbackkriterien schauen. Was hat sich bewährt und was nicht? Bis dahin sollten sich alle Kollegen mindestens eine Situation gesucht haben, in der sie ein Feedback geben und eines empfangen.
Hier unsere Arbeitsergebnisse. Sie erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Vollständigkeit.
Das Feedback soll sein:
wohlwollend
unterstützend, aufbauend, überlegt, wertschätzend, im richtigen Ton, „abgekühlt“, d. h. nicht emotionsgeladen, auf die Form der Ansprache achten, empathisch, konstruktiv
beschreibend
von sich sprechen, in echten Ich-Botschaften sprechen
gut platziert
Raum und Zeit, den richtigen Rahmen finden, Ruhe
erwünscht
Empfänger: Eine Frage formulieren, auf die man ein Feedback haben möchte
Sender: Erlaubnis einholen, Bereitschaft erfragen
auf Augenhöhe
Gespür für die Rolle: Rollen überwinden und auf Augenhöhe sprechen
konkret
sachlich, offen, ehrlich, verstehbar, mutig
monologisch
Während des Feedbacks spricht nur der Feedbackgebende. Der Feedbackempfänger kann Verständnisfragen stellen. Das Feedback wird bewusst beendet. Danach kann man bei Bedarf ins Gespräch gehen.