Mülltrennung
Mülltrennung ist ein ungemein wichtiges Thema. Und hier kann jeder seinen Beitrag leisten und muss nicht darauf warten, dass die „Große Wirtschaft“ sich ändert. Pro Kopf wurden im Jahr 2021 rund 237 kg Verpackungsmüll in Deutschland eingesammelt (EU-Durchschnitt lag bei 189 kg). Das ist eine ganze Menge. Wie viele von euch bringen zusammen ein solches Gewicht auf die Waage?
Diskutiert in der Klasse, wo jeder wohl am wirkungsvollsten ansetzen kann, um den Müll zu verringern. Tauscht eure eigenen Erfahrungen aus. Wie handhabt ihr das Thema Mülltrennung in eurer Familie ….
Eine mögliche Hausaufgabe könnte sein, dass jeder 5 Dinge mit in die Schule bringt, die nun gemeinsam richtig einsortiert werden soll. Man kann ruhig Dinge wählen, bei denen man selbst unsicher ist. Die untere Einordnung kann dabei helfen.
Wie wird die Mülltrennung in der Klasse praktiziert? Wie könnte man das verbessern?
Heute liegt die Recyclingquote von Plastik weltweit bei nur 14 Prozent.
40 % landen auf Mülldeponien, 32 % gelangen einfach in Natur und Meere, 14 % werden in Müllverbrennungsanlagen verbrannt und nur 14 % werden recycelt. Unglaublich, oder?
In Deutschland stellt sich die Situation wie folgt dar:
53 % aller Plastikabfälle werden in Müllverbrennungsanlagen verbrannt, nur 1% landet auf den Mülldeponien, 5 % werden ins Ausland exportiert und landen dort häufig in der Umwelt, 41 % aller Kunststoffe werden jedoch in Deutschland recycelt. In Teilen schon etwas besser!
Restmüll, Gelbe Tonne, Altglas oder Altpapier? Man hat es nicht immer einfach bei dieser Entscheidung – vor allem, wenn mehrere Stoffe miteinander verbunden sind, die eigentlich ganz unterschiedlich entsorgt werden müssten.
Gelber Sack – Gelbe Tonne
Im Grunde gehört nur Verpackungsmüll in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne. Anderes Plastik (z.B. Kleiderbügel, Zahnbürste oder Klarsichtfolien) kommen leider in die Restmülltonne, es sei denn man hat eine Wertstofftonne. Das ist regional sehr verschieden.
JA: Verpackungen aus Kunststoff, Weißblech und Aluminium gehören hier hinein. Das umfasst Folien, Tuben, Konservendosen, Plastiktüten sowie Verbundverpackungen wie Getränkekartons. Beim Luftpolsterumschlag darf nur die Plastikpolsterung in den gelben Sack (sorgfältig vom Papier trennen, das in den Restmüll kommt, wenn beschichtet). Den mit Papier ummantelte Sahnebecher müssen wir per Hand in alle drei Bestandteile (Alu, Papier, Plastik) trennen, damit er recycelt werden kann. Alu also immer vom Plastik trennen.
Serviceverpackungen wie Coffee-to-go-Becher, take-away-Boxen. Es ist nicht erforderlich, leere Verpackungen zu spülen, löffelrein genügt. Styroporverpackungen (z.B. von Elektrogeräten), Styropor zur Hausdämmung gehört in den Sondermüll! Einwickelpapier aus trennbarem Verbundmaterial (aus Metzgerei oder vom Käsestand) kann man trennen und auch getrennt entsorgen.
Seit 2009 ist der Grüne Punkt auf Verpackungen nicht mehr ausschlaggebend, da alle Hersteller einem dualen System für Recycling beitreten müssen. Auch wenn das Symbol auf den Verpackungen fehlt, wird Verpackungsmüll über die „gelbe Tonne" oder den „gelben Sack" entsorgt.
NEIN: Nur Plastikverpackungen gehören in die gelbe Tonne. Alle anderen Plastik-Gegenstände gehören in den Restmüll. Auch keine Feuerzeuge oder Klarsichtfolien oder Teelichter.
Glas
JA: Einwegglasflaschen oder -gläser wirft man in Glascontainer. Getrennt gesammeltes Grün-, Braun- und Weißglas wird nicht gemischt, sondern separat behandelt. Blaue Flaschen dürfen ins Grünglas. Deckel aus Kunststoff oder Metall können an den Verpackungsbehältern bleiben.
NEIN: Steingutflaschen, Glühbirnen, feuerfestes Glasgeschirr sowie Keramik und Porzellan sind nicht für Glascontainer geeignet und sollten über die Restmülltonne entsorgt werden.
Papier
JA: Für die Papiertonne sind Zeitungen, Zeitschriften, Schreibpapier, Geschenkpapier und Verpackungen aus Pappe vorgesehen. Es ist auch sinnvoll, das Sichtfenster von Briefumschlägen oder das Paketband von Päckchen abzutrennen, ansonsten müssen diese bei der Mülltrennung in den Sortieranlagen per Hand aussortiert werden.
NEIN: Fax- und Thermodruckerpapier, Kassenbons oder Fahrkarten aus dem Automaten, sowie verschmutzte Papiere und Taschentücher gehören nicht hinein und sollten in die Restmülltonne. Ist der Pizzakarton stark verschmutzt, dann gehört er ebenfalls in den Restmüll. Bei stark verschmutzten Pappschalen gilt dasselbe. Imprägnierte und beschichtete Papiere, die man nicht trennen kann, kommen in den Gelben Sack (z.B. Bonbontüten)
Biotonne – Kompost
JA: Die Biotonne oder der Kompost sind für organische Abfälle wie Pflanzenreste, Obst- und Gemüseabfälle sowie Kaffee- und Teefilter gedacht.
Bitte vermeide Plastiktüten und auch die Biokunststofftüten, da sie nicht schnell genug verrotten und Rückstände im Kompost hinterlassen können.
NEIN: Tierkot, Staubsaugerbeutel oder behandelte Hölzer gehören hingegen grundsätzlich in den Restmüll.
Auch Asche gehört nicht in den Biomüll, da sie nicht biologisch abbaubar ist. Asche besteht hauptsächlich aus mineralischen Rückständen, die nicht verrotten oder sich zersetzen können. Wenn Asche in den Biomüll gelangt, könnte dies die Qualität des Komposts beeinträchtigen oder sogar schädliche Stoffe in den Boden einbringen.
Restmüll
Wird richtig getrennt, bleibt tatsächlich nur noch eine begrenzte Menge für die Restmülltonne übrigbleibt.
JA: In die Restmülltonne gehören Asche, Tierkot und Streu, verschmutzte Papiere, alte Tapeten, Hygieneartikel und Windeln, Einwegrasierer, Staubsaugerbeutel, defekte Glühbirnen, ausgetrocknete Filzstifte, Zigarettenkippen, Feuerzeuge, alte Fotos, Klarsichtfolien, sowie zerbrochenes Porzellan oder Glas. Auch gebrauchte Servietten, Küchen-, Back- und Butterbrotpapier sowie fettige Pizzakartons und beschmutzte Pappteller gehören in den Restmüll. Außerdem können hier auch kaputte Kunststoff- oder Haushaltsgegenstände entsorgt werden, wenn noch keine Wertstofftonne vorhanden ist.
Sondermüll
Allerdings gibt es Gegenstände, die in keine der Tonnen gehören und separat entsorgt werden sollten. Dazu gehören:
Produkte mit Schadstoffen, die keinesfalls in die Umwelt gelangen sollten, wie Farbe oder Lacke. Der Wertstoffhof vor Ort nimmt diesen Sondermüll entgegen.
Elektronikgeräte: Auch wenn sie kaputt sind, enthalten sie noch wertvolle Rohstoffe, die recycelt werden können. Solche Geräte können Sie entweder beim Kauf eines neuen Geräts bei dem Händler oder auf einem Wertstoffhof abgeben.
Batterien, LED-, Leuchtstoff- und Energiesparlampen: Sie werden überall dort zurückgenommen, wo sie auch verkauft werden, zum Beispiel in Supermärkten, Elektronikfachgeschäften und Baumärkten.
Alte Medikamente kann man bei vielen Apotheken oder bei Schadstoffsammelstellen der Entsorgungsunternehmen abgeben, die für eine sachgerechte Mülltrennung sorgen.