Butter oder Margarine
Ein Beitrag von Petra Schonebeck
Verschiedene Fragen können uns hier beschäftigen.
Was von beiden ist gesünder? Hier scheiden sich die Geister. Die einen sagen dieses und bringen Gründe dafür vor, die anderen jenes und haben ebenfalls Gründe. Ganz objektiv kann man das nicht sagen.
Was schmeckt besser? Auch hier gehen die Meinungen auseinander, das ist halt Geschmacksache. Butter ist in jedem Fall ein edleres Produkt. Butter ist teurer und näher an der Natur. Für viele ist der Buttergeschmack einzigartig und vollmundiger. Ob dies eine psychologische Angelegenheit oder eine tatsächliche Geschmackswahrnehmung ist, ließe sich mit einem belegten Brötchen testen, bei dem man anschließend sagen muss, ob Butter oder Margarine verwendet wurde.
Was ist klimafreundlicher? Diese Frage kann man eindeutig beantworten. Butter hat von allen Lebensmitteln die schlechteste Klimabilanz, sogar noch deutlich schlechter als Rindfleisch. Um 1 kg Butter herzustellen (vier Päckchen zu je 250 g), werden etwa 24 Kilogramm CO₂ freigesetzt. Für 1 kg Margarine sind es nur 0,8 Kilogramm CO₂ . Das ist das 30-fache!
Während der Pro-Kopf-Verbrauch von Margarine in Deutschland etwa fünf Kilo pro Jahr beträgt, liegt der von Butter bei rund sechs Kilogramm. Butter streicht man in der Regel etwas dicker auf. Nun kann man ausrechnen, was das im Jahr für eine vierköpfige Familie bedeutet:
Butter: 6 kg Butter x 24 kg CO₂ x 4 Personen = 576 kg CO₂
Margarine: 5 kg Margarine x 0,8 kg CO₂ x 4 Personen = 16 kg CO₂
Das ist schon sehr erstaunlich! Wie kommt es zu diesen Unterschieden? Hier ist die Herstellung entscheidend. Butter ist ein tierisches Produkt, sie wird aus Milch gemacht. Für 1 kg Butter benötigt man etwa 22 l Milch. Das ist eine Menge für so wenig Butter. Was die Klimabilanz der Butter jedoch am meisten trübt, ist die Haltung der Kühe. Während des Verdauungsprozesses der Kuh entsteht eine erhebliche Menge an Methangas, welches sie ausstößt. Und Methan heizt das Klima 30-mal stärker an als Kohlendioxid.
Zudem braucht die Kuh einen Stall und täglich jede Menge Futter. Dieses Futter muss auf Feldern mithilfe von Traktoren angebaut, geerntet und eingebracht werden. Zum Teil wird es zu Kraftfutter weiterverarbeitet. Die Melkmaschinen brauchen Strom, die gemolkene Milch muss vom Bauern zur Molkerei transportiert werden. Die großen Buttermaschinen benötigen ebenfalls Strom und viel Wasser. Pro Kilogramm Butter benötigt man etwa 5.500 Liter Wasser.
Margarine ist hingegen ein rein pflanzliches Produkt. Die hier gezeigte Margarine von Alnatura hat folgende Inhaltsstoffe: Wasser, Kokosöl, Sheabutter, Sonnenblumenöl, Emulgator: Sonnenblumenlecithin, Karottensaft, Zitronensaft, Meersalz, Zitronenöl. Auch diese Zutaten müssen auf Feldern mit Traktoren angebaut, geerntet und weiterverarbeitet werden.
Allerdings bestehen viele Margarinesorten zu 30 Prozent aus Palmöl. Dieses Öl ist zwar sehr günstig und für Margarine auch wunderbar geeignet, aber es zeigt auf einem ganz anderen Felde einen erheblichen Nachteil. Für die Palmöl-Herstellung werden große Flächen des Regenwalds gerodet. Das hat für das Klima sehr negative Folgen.
Dieses weltweit am meisten verwendete Pflanzenöl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen und ist in etwa jedem zweiten Supermarktprodukt enthalten, sehr viel Palmöl ist zum Beispiel auch in Nutella.
Daher ist es wichtig eine Margarine zu wählen, die keinen Palmöl enthält! Die genannte Alnatura-Margarine verwendet dies nicht und ist zudem in Papier und nicht in Plastik verpackt.