Bau eines Flaschenzuges

Auf besondere Weise wird die Genialität eines Flaschenzuges erlebbar, wenn ein solcher mit 4 Rollen von den Schülern selbst gebaut wird. Dies ist viel weniger aufwendig, als man vermuten mag. 

Jeweils drei Schüler bauen einen Flaschenzug zusammen. Theoretisch könnte man die Anzahl der Rollen (zwei, drei oder vier) den Gruppen auch nach ihrer zu schätzenden Schaffenskraft zuteilen. Man kann diese Arbeit auch im Handwerksunterricht durch den Werklehrer parallel zur Epoche machen lassen.

 

Materialbedarf für einen Flaschenzug:

  • für jeden Schüler eine gute Säge
  • einen Zollstock bzw. ein Lineal, Bleistift
  • Rundholz Buche, Durchmesser 1 cm, ca. 40 cm lang (als Meter auf dem Baumark zu bekommen)
  • Dachlatte, Länge ca. 160 cm (vom Baumarkt)
  • möglichst kreisrunde trockene Äste (die Holzart ist nicht entscheidend) mit einem Durchmesser von ca. 12 - 11 cm, 10 - 9 cm, 8 -7 cm und 6 - 5 cm.
  • ca. 4 Akkubohrmaschinen für alle Schüler zusammen, 10 + 2 mm Bohrer
  • ein Schraubenzieher
  • 8 Schrauben
  • etwas Holzleim für alle Gruppen
  • 2 Haken zum Einschrauben
  • ca. 12 m Seil

Sinnvoller Weise werden diese Arbeiten, nachdem die einzelnen Arbeitsschritte erklärt worden sind, im Schnitzraum vorgenommen, wo man an den Hobelbänken die Spannvorrichtung nutzen muss. Für die Herstellung des Flaschenzuges dürfte bei konzentrierter Arbeit und guter Vorbereitung des Materials ein voller Hauptunterricht ausreichen (110 min.) Aufgrund der Trocknungszeiten des Holzleimes müssen aber die Arbeitsgänge auf drei Tage verteilt werden. (1. Tag ca. 90 min, 2. Tag 15 min, 3. Tag 5 min)

 

Arbeitsschritte pro Arbeitsgruppe:

1. Tag

  • Zwei Schüler sägen die Astschreiben zu. Jeweils drei Scheiben ergeben am Ende eine Rolle. Das heißt für einen Flaschenzug mit 4 Rollen = 12 Scheiben, 3 Rollen = 9 Scheiben und 2 Rollen = 6 Scheiben.
  • Dazu stehen Äste mit vier verschiedenen Durchmessern zur Verfügung (siehe oben Materialbedarf).
  • Für eine Rolle brauchen wir zwei große Scheiben und eine kleinere in der Mitte. Auf dieser wird später das Seil entlang geführt.
  • Rolle eins und zwei sind gleichgroß und werden aus den Ästen mit den zwei größten Durchmessern gemacht, Rolle drei und vier, aus den Ästen mit den zwei kleineren Durchmessern. Jede Scheibe soll mit einer Stärke von ca. 1,5 cm von den zwei Schülern gesägt werden.
  • Nach dem Sägen werden die einzelnen Scheiben zu Rollen verleimt. Dies ist das 1. Tageswerk der ersten beiden Schüler.
  • Der dritte Schüler beschäftigt sich mit den beiden Rahmen, in welchen die Rollen laufen werden. Dazu nimmt er das Stück Dachlatte und misst viermal eine Länge von 30 cm und viermal eine Länge von 5 cm ab. Dann sägt er die Stücke zu.
  • Die langen Stücke erhalten nun zwei Bohrungen, durch die später das Rundholz gesteckt wird, auf dem die Rollen laufen. Von der oberen Kante misst man 9 cm und macht mit dem Bleistift in der Mitte ein Markierung und eine zweite bei 20 cm.
  • Mit dem 10 mm Bohrer werden nun an diesen Punkten mittig gerade Löcher gebohrt. Diese erste Latte dient nun als Schablone für die anderen drei langen Stücke, indem man sie immer genau auf ein nächstes Stück legt und sofort mit dem Bohrer durchbohrt. Man braucht auch nicht anzuzeichnen.
  • Für jeden Rahmen hat man nun zwei lange und zwei kurze Stücke, die man nun richtig herum zu einem Rahmen legen muss. (Vorsicht: die gebohrten Löcher müssen auf der gleichen Höhe sein Cool ) Nun können sie verleimt werden. Dies ist das 1. Tageswerk des dritten Schülers

 

2. Tag

  • Alle Rollen bekommen genau in der Mitte eine Bohrung von 10 mm Durchmesser. Die Löcher sollen gut ausgebohrt werde, sodass die Rolle leicht auf dem Buche-Rundstab rollt. Dies muss nun ausprobiert werden, ansonsten muss man nachbohren.
  • Der Rundstab wird nun nach der Breite des Rahmens zugesägt. Insgesamt braucht man 4 gleichlange Stücke.
  • Die beiden Rahmen werden nun noch neben der Leimung zusätzlich verschraubt. Damit das Holz nicht reißt, wird kurz an allen Stellen mit dem kleinen Bohrer bis zur Hälfte der Schraubenlänge vorgebohrt. Dann werden die Schrauben versenkt. Hierfür verwenden die Schüler einen Schraubenzieher.
  • Nun können die Rollen an der richtigen Stelle in den Rahmen eingesetzt werden. Die Rundstäbe werden durch Rahmen und Rollen geführt und mit dem Rahmen verklebt, wenn die Rollen gut laufen (aber nur dann!) Die Leimung muss wiederum trocknen.
  • Auf der Seite des größeren Rades erhält der Rahmen an der Kopfseite noch eine kleine Vorbohrung für die Haken. Diese werden zuletzt eingeschraubt.

 

3. Tag

Der Flaschenzug ist fertig und kann nun ausprobiert werden.

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