Nachtigall - Königin der Nacht
Königin der Nacht - so wird die Nachtigall von ihren Bewunderern genannt.
Ihren Namen verdankt sie ihren außerordentlichen Gesangkünsten, mit denen sie in lauen Sommernächten nicht nur die Herzen von Liebespärchen höher schlagen lässt. Ihr Gesang ist eigentlich unbeschreiblich, so vielseitig ist er. Mal trällert die Nachtigall lang und breit in tiefen Lagen, mal singt sie im hohen Staccato. Laut schmetternd, dann leise, wohltönend, klagend, flötend, voller Gemüt, immer von kleinen Pausen unterbrochen.
Nachtigallenmännchen erlernen ihren Gesang während der frühen Jugend von benachbarten Vögeln und beherrschen zwischen 120 und 260 unterschiedliche Strophentypen, die meistens zwei bis vier Sekunden dauern. Unter den europäischen Singvögeln ist ein solches Repertoire einzigartig.
Aussehen
Eine Nachtigall ist etwas so groß wie ein Spatz (Haussperling). Sie misst vom Schnabel bis zur Schwanzspitze etwa 16 - 17 cm. Das Rückengefieder hat eine einheitlich bräunliche Färbung. Die sehr langen und leicht abgerundeten Schwanzfedern sind oberseits kastanienbraun bis rotbraun gefärbt. Am Bauch ist die Nachtigall weißlich bis gräulich. Auch der Kehlbereich und die Brust sowie die Flanken sind gräulich.
Männchen und Weibchen sind bei der Nachtigall beide gleichfarbig.
Paarungsfindung und Revierabgrenzung
Im zeitigen Frühjahr singen nur die unverpaarten Nachtigallenmännchen ab elf Uhr nachts bis in den Morgen. Mit dem Nachtgesang wollen sie ein Weibchen anlocken. Hat sich ein Paar gefunden, so stellen die Männchen ihren Gesang in der Nacht ein. Ab Mitte Mai singen daher meist nur noch unverpaarte Männchen nachts. Ab Ende Mai oder Anfang Juni ist die Nachtigall dann gar nicht mehr zu hören. Von nun an lebt sie heimlich und völlig unauffällig.
Während der ganzen Brutsaison bis Mitte Juni singen Nachtigallenmännchen aber auch tagsüber. Sie tun dies, um ihr Revier zu verteidigen. Nachtigallen besiedeln dichtes Gebüsch, oft am Waldrand und in feuchtem Gelände, aber auch in Feldgehölzen (Gebüschwald).
Nachtigallen sind Zugvögel. Die mitteleuropäischen Nachtigallen überwintern in Afrika.