Maare - die Augen der Eifel - Tuffausstoß
Ein Maar (lat. mare „Meer") ist eine schüssel- oder trichterförmige Mulde. Sie ist vulkanischen Ursprungs und hat sich gleichsam in die Landschaft "eingsprengt". Maare sind überwiegend kreisförmig oder oval, die Mulde kann flach oder trichterförmig wie ein Krater sein. In der Regel ist das Maar von einem Ringwall aus Auswurfmaterial umgeben.
Gebildet werden Maare durch Wasserdampfexplosionen. Wenn Grundwasser und heißes Magma zusammentreffen, entstehen gewaltige Explosionen unter der Erde. Dabei wird das Wasser zu Dampf, der ungefähr das 1000- bis 3000-fache des Wasservolumens hat. Durch diese Volumensvergrößerung wird ein Explosionskrater in den Untergrund gesprengt. Das umgebende Gestein wird zusammen mit der Magma in kleinste Bestandteile zerfetzt und aus dem Explosionstrichter geschleudert.
Der Explosionsvorgang führt zu einem raschen Auswurf von Tuffmaterial, das in manchen Fällen fast gänzlich aus zertrümmertem nichtvulkanischem Nebengestein besteht, auf jeden Fall ist ein Nebengesteinsanteil in den ausgeworfenen Tuffen festzustellen. Die Tuffe können einen Wall um den Maarrand bilden, in unregelmäßig verteilten Tufffächern vom Maar ausgehen oder als Tuffdecke die Umgebung des Maars überdecken. Der Durchmesser typischer Maare liegt zwischen 50 und 2000 m.
Die Größe des Maars hängt im Wesentlichen von der zugeführten Wassermenge ab. Bei geringer Wassermenge liegt das Zentrum der Explosion nahe der Erdoberfläche in etwa 30 bis 100 m Tiefe. Der herausgesprengte Trichter des Explosionskraters ist einige hundert Meter groß, sein Volumen entspricht dem des ausgeworfenen Materials.
Ist die Wassermenge groß, weil etwa ein wasserreicher Bach oder ein See in den Vulkanschlot hinein läuft, so kann das Wasser größere Tiefen erreichen, und die Explosion findet in bis zu 500 m Tiefe statt.
Sie kann das Gestein darüber nicht vollständig ausräumen, so dass das bei der Explosion zertrümmerte Gestein in engen Explosionskanälen und -spalten nach oben durchbricht und dort alsTuffstrahl oder -Fächer ausgeworfen wird, während der entleerte Hohlraum schließlich einbricht.
Nach Abklingen der vulkanischen Tätigkeit füllten sich die Trichter anschließend mit Wasser.
Insgesamt wurden über 70 Maarvulkane in Deutschland gezählt, nur noch 10 sind heute noch mit Wasser gefüllt, die restlichen sind bereits verlandet.