Der gemeine Quarz oder Kiesel

Der Quarz ist ein einfaches Mineral und zählt zu den Erden und Steinen. Er besteht aus Kieselerde und ist gewöhnlich mattglänzend, weiß und an den Kanten durchscheinend. Oft zeigt er aber auch, infolge von Beimengungen, eine graue, gelbliche, rote, braune oder bläuliche Färbung. Der Quarz ist so hart, dass er Glas ritzt und dass der Stahl an ihm Funken gibt.

Im Feuer ist er für sich allein unveränderlich; aber mit Soda und Pottasche vermischt, schmilzt er zu Glas. Der Quarz zeigt einen muscheligen oder splitterigen Bruch und kommt häufig kristallisiert vor. Er bildet dann regelmäßige, sechsseitige Säulen und Pyramiden, oft von beträchtlicher Größe. Die schönste Kristallbildung zeigt der edle Quarz oder Bergkristall.

Der Quarz ist außerordentlich verbreitet. Er findet sich in den Gebirgen als Quarzfels, bildet in Bächen die durch das Fortrollen abgerundeten Kieselsteine, überdeckt als Sand weite Landstrecken, Wüsten und Ufer und ist ein wesentlicher Gemengeteil von Granit, Gneis, Porphyr und Sandstein. Der Quarz dient zur Bereitung des Glases, zu Pflastersteinen und als vortrefflicher Straßenbewurf.

 

Andere Quarzarten:

Der Bergkristall oder Edelquarz ist wasserhell, stark glasglänzend und stets kristallisiert. Man findet ihn in den Urgebirgen (in Granit, Gneis usw.), und zwar in Höhlungen derselben, in den sog. Kristallkellern, deren Wände oft dicht mit Kristallen besetzt sind, besonders reichlich am St. Gotthard, im Aral und auf der Insel Madagaskar. Bisweilen haben die Kristalle ein Gewicht von mehreren Zentnern; meist aber sind sie klein. Der Bergkristall wird zu allerlei Schmuckgegenständen verarbeitet, zu Ring- und Nadelsteinen, zum Behang der Kronleuchter, zu falschen Diamanten usw. Seltener sind die farbigen Bergkristalle (veilchenblau, weingelb, rauchbraun, schwarz). Rheinkiesel sind durch das Fortrollen im Flussbett abgerundete Bergkristalle.

Der gelbbraune Feuerstein oder Flint findet sich in Kreidebergen in Gestalt von Kugeln die zu scharfkantigen Stücken mit muscheligen Bruchflächen zerschlagen werden. In vorgeschichtlicher Zeit (in der sog. Steinzeit) diente er zu Speer- und Pfeilspitzen, Streitäxten, Opfermessern und ähnlichen Geräten, später zum Feuerschlagen (mit Stahl und Zunder) und zu Flintsteinen an Gewehren (Flinten).

Farbige Quarze sind der Chalcedon, Jaspis, Achat und Opal. Die schönsten Sorten gelten zum Teil als Halbedelsteine und dienen geschliffen zu Ringsteinen, Schalen, Dosen usw.

Viele Edelsteine sind eine Verbindung von Kiesel- und Tonerde und anderen Stoffen, wie z. B. der Rubin rot, der Topas gelb, der Smaragd grasgrün, der Saphir blau und der Granat blutrot. Geschliffen heißen sie Juwelen und zeichnen sich durch Härte, Farbe, Glanz und „Feuer" aus.

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