Die Karolinger (751 - 911)

Als die Karolinger regierten, wurden sie in den Quellen oft als Nachkommen Karls des Großen bezeichnet, aber den Begriff "Karolinger" als Bezeichnung für einen Abstammungsverband gab es noch nicht. Diese Bezeichnung wurde erst nachträglich eingeführt, wobei man offenbar auf die Rolle Karls des Großen als Urahn der späteren Karolinger und auf den Leitnamen Karl Bezug nahm.

 

Als Hausmeier

Die Karolinger herrschten bereits ab 639 mit Unterbrechungen im Frankenreich, jedoch nicht als Könige, sondern nur als Hausmeier der Merowinger, deren alleiniger Anspruch auf die Königswürde weiterhin respektiert wurde. Bis zur Mitte des achten Jahrhunderts konnten die Karolinger ihre Macht so weit ausbauen, dass sie sich schließlich des nominellen merowingischen Königtums entledigen konnten.

 

Als Könige

Pippin der Jüngere wurde 751 mit päpstlicher Unterstützung von den fränkischen Adligen zum König der Franken erhoben, der letzte Merowinger wurde abgesetzt. Dieser Dynastiewechsel bedeutete eine mit dem Gedanken des Gottesgnadentums begründete Abweichung von der Vorstellung des Geblütsrechts, die aber weiterhin lebendig blieb und nun auf die neue Dynastie übertragen wurde.

 

Als Kaiser

Der bekannteste Karolinger, Karl der Große, begründete ein neues römisches Kaisertum, als er am 25. Dezember 800 in Rom von Papst Leo III. zum Kaiser gesalbt und gekrönt wurde.

 

Teilung - Vertrag zu Verdun

Auf Karl den Großen folgte 814 Ludwig der Fromme als Kaiser. Noch zu Lebzeiten Ludwigs des Frommen erhoben sich seine Söhne Lothar I., Ludwig der Deutsche, Pippin und Karl II. der Kahle in verschiedenen Koalitionen gegen ihren Vater und bekämpften sich gegenseitig, wobei der Rang des Kaisers, den Lothar seit 817 als Mitkaiser seines Vaters innehatte, nie in Frage gestellt wurde. 843 einigten sich die drei übrig gebliebenen Brüder Lothar I., Ludwig der Deutsche. und Karl II. im Vertrag von Verdun auf eine Teilung der Herrschaft, jedoch nicht des Reiches.

Nachdem Lothars Söhne ohne Erben verstorben waren, wurde die Herrschaft zwischen Karl II. und Ludwig II. erneut geteilt. Karl III. der Dicke, König von Ostfranken, einte 885 kurzfristig beide Teile Frankens. Als Kaiser folgten ihm Arnulf von Kärnten und Ludwig III. der Blinde. Danach erloschen die Karolinger als Kaisergeschlecht.

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